Ulrich, Curt von

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Curt von Ulrich (1876-1946)
Curt von Ulrich2.jpg

Curt Albert Paul von Ulrich (Lebensrune.png 14. April 1876 in Fulda; Todesrune.png 2. Februar 1946 in Torgau) war ein deutscher Politiker, von 1934 bis 1944 war er Oberpräsident der preußischen Provinz Sachsen.

Leben

Jugend

Curt von Ulrich wurde als Sohn des preußischen Generalmajors Albert Ulrich (1836–1906), der 1893 in den preußischen Adelsstand erhoben worden ist, am 14. April 1876 in Fulda geboren. Der Beruf des Vaters beeinflusste den jungen Ulrich außerordentlich und machte außerdem einen ständigen Wohnortwechsel notwendig. Er besuchte - den Kommandos seines Vaters entsprechend - in Hannover, Danzig, Wiesbaden das Gymnasium und trat nach dem Abitur im September 1894 in das großherzoglich-hessische Garde Dragoner Regiment 23 Darmstadt ein. Er kam dann zur Kriegsakademie, zum Generalstab, wurde im April 1913 Chef der 4. Eskadron im Husarenregiment Hessen-Homburg 14 in Kassel, mit dem er auch ins Feld ging.

Erster Weltkrieg

Am Ersten Weltkrieg nahm er als Major beim Stab, Regimentsführer und Quartiermeister des Armeeoberkommandos teil. Er sah viele Fronten, kämpfte in Frankreich, Flandern, Rußland, Galizien und Rumänien. Während des Ersten Weltkrieges wurde er einmal schwer verwundet Er erhielt mehrere Auszeichnungen und galt als kriegsbeschädigt.

Weimarer Republik

1919 kam er zum Generalskommando der 9. Armeekorps nach Kassel. Im April 1920 nahm er als Leiter der Abwicklungsstelle des Husaren-Regiments 14 in Kassel als Oberstleutnant seinen Abschied aus der Armee. Curt von Ulrich wurde sofort Mitglied des Verbandes National gesinnte Soldaten und kam mit diesen Verband zum Stahlhelm. Bei Widergründung der NSDAP im Jahre 1925 trat er aus dem Stahlhelm aus und wurde am 12. November 1925 Mitglied der NSDAP in Kassel. Seine großen organisatorischen Fähigkeiten wurden bald erkannt, und 1926 war Curt von Ulrich bereits Gausturmführer der SA für die Provinz Hessen-Nassau und den Freistaat Hessen. Er stellte in diesem Gebiet auch die SS auf und führte vorübergehend auch die der Hitlerjugend. Nebenbei war er für längere Zeit auch Ortsgruppenleiter und Vorsitzender des Untersuchungs- und Schlichtungsausschusses des so genannten „Uschla“, aus dem sich später das Parteigericht entwickelt hatte. Im Oktober 1928 wurde er Stellvertreter des Obersten SA Führers für Westdeutschland. Damit gehörten zu seinem Gebiet Hessen-Nassau, Freistaat Hessen, Rheinland, Pfalz und Saargebiet. Nicht ganz zwei Jahre später, im Mai 1930, war er Generalinspekteur der SA, SS und HJ für ganz Deutschland, beidseitig führe der damaligen Obergruppe West, solange sie stand. 1930 wurde Ulrich erstmalig in den Reichstag gewählt und konnte das Mandat auch in den noch kommenden, Wahlen verteidigen. Am 1. Januar 1933 wurde er zum Obergruppenführer befördert und einen Monat später zum Sonderkommissar der SA für Hessen-Nassau und dem Freistaat Hessen bestellt.

Drittes Reich

Im August 1933 wurde er Mitglied des preußischen Staatsrates. Im September 1933 ernannte ihn der Ministerpräsident Hermann Göring zum Oberpräsidenten der Provinz Sachsen. Curt von Ulrich war neben seiner umfangreichen organisatorischen Tätigkeiten für die NSDAP auch schriftstellerisch tätig gewesen. Wie schon in Österreich nahm er dieses Amt – gleichzeitig war er Chef des SA-Ausbildungswesens der SA-Gruppe Mitte und Generalinspekteur der SA und SS – sehr ernst und engagierte sich stark. Auf seinen Dienstreisen quer durch die Provinz Sachsen suchte er den Kontakt mit der Bevölkerung. Er ließ sich ihre Sorgen und Nöte vortragen, ermunterte sie zur Kritik, aber verwies auch auf ihre Eigenverantwortlichkeit. Seit 1940 gesundheitlich stark angegriffen, versetzte man Ulrich nach längeren Krankheitsphasen im Februar 1944 in den Ruhestand. Am 5. Februar 1944 fand im Festsaal des Oberpräsidiums zu Magdeburg die feierliche Verabschiedung des Oberpräsidenten statt. Zu diesem Zeitpunkt war Ulrich SA-Obergruppenführer, Oberstleutnant a. D., preußischer Staatsrat, Mitglied des Reichstages und Träger des goldenen Ehrenzeichens des NSDAP. Ulrich verabschiedete sich 1944 aus dem aktiven Dienst mit den Worten:

„Wir alle sind des Sieges gewiß. Daß ich ihn nicht mehr in meinem Amt erleben kann, ist für mich sehr schwer!“

Er siedelte im Herbst 1944 nach Wernigerode über.

Nachkriegszeit

Am 18. April 1945 wurde er in Wernigerode von den Westalliierten verhaftet und bis Ende Juni in Magdeburg inhaftiert. Nach Wernigerode zurückgekehrt, nahm ihn die sowjetische Besatzungsmacht im August 1945 erneut fest. Nach kurzer Haft in Magdeburg folgte die Internierung von Ulrichs im sowjetischen Speziallager Nr. 8 in Torgau, wo er am 2. Februar 1946 verstarb.

Auszeichnungen

Literatur