Lier, Friedrich
Friedrich Lier ( 22. Mai 1910 in Mannheim-Rheinau, Baden; 17. August 1974[1]) war ein deutscher Feldwebel der Reichswehr, Offizier der Wehrmacht sowie Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg und später Offizier der Bundeswehr, zuletzt Oberstleutnant.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Friedrich Lier trat am 1. Oktober 1930 in das Infanterie-Regiment 9 ein und wurde Ende 1934 als Feldwebel in die 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 29 versetzt. Am 1. April 1939 wurde er im Infanterie-Regiment 121 zum Leutnant befördert.
Zweiter Weltkrieg
Bei Mobilmachung am 26. August 1939 wurde er Chef der 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 121, die er im Polenfeldzug führte. Am 1. Oktober 1939 zum Oberleutnant befördert, führte er seine Kompanie beim Westfeldzug 1940 und beim Balkanfeldzug im Frühjahr 1941 in Griechenland. Ab Juni 1941 kämpfte er in Rußland an der Ostfront. Am 22. Oktober 1941 wurde er bei Perekop schwer verwundet und am 2. Januar 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Hauptmann befördert und am 16. Mai 1942 in den Stab des Infanterie-Ersatz-Regiments versetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er Kommandeur des Grenadier-Ersatz-Bataillons 386. Am 20. Juli 1943 wurde er Lehrgangsleiter „Infanterie“ an der Waffenschule der 6. Armee in Südrußland. Im Januar 1944 übernahm er als Kommandeur das Lehrbataillon der Schule, am 1. April 1944 folgte die Beförderung zum Major. Im Juni 1944 wurde aus dem Lehrbataillon das Sturmbataillon der 6. Armee. Für den Einsatz des Bataillons im Raum Kischinew wurde er am 3. November 1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Im September 1944 wurde er Kommandeur des Grenadier-Regiments 178 und im Oktober 1944 des Füsilier-Regiments 230. Mit diesem kämpfte er in Siebenbürgen, wo er erneut schwer verwundet wurde. Am 1. Januar 1945 zum Oberstleutnant befördert, wurde er Anfang März 1945 mit der Führung der Heeres-Unteroffiziersschule Jauer in Hannover betraut.
Im Endkampf um Deutschland befehligte er eine Kampfgruppe aus 4.000 Offiziers- und Unteroffiziers-Anwärtern. Für die Verteidigungsleistungen seiner Einheit am Teutoburger Wald und bei Sage wurde ihm am 8. Mai 1945 im Rahmen des Dönitz-Erlasses noch das Eichenlaub verliehen.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmachts-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Deutsches Reichssportabzeichen
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 1.10.1939
- 1. Klasse am 10.7.1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen in Schwarz und Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. Januar 1942 als Oberleutnant und Chef der 9. Kompanie/III. Bataillon/Infanterie-Regiment 121/50. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 3. November 1944 als Major und Kommandeur eines Sturm-Bataillons des Armeeoberkommandos 6 (AOK 6)
- Eichenlaub am 8. Mai 1945 (869. Verleihung) als Oberstleutnant und Kommandeur der Kampfgruppe „Lier“ in der 490. Infanterie-Division
Verweise
- Lier, Friedrich, Lexikon der Wehrmacht
- Oberstleutnant Lier, Friedrich, Das-Ritterkreuz.de
- Lier, Friedrich, ww2awards.com (englischsprachig)