Ludwig I. (Bayern)

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Ludwig I., König von Bayern
(Gemälde von Wilhelm von Kaulbach, 1845)
Sarg von Ludwig I.
München, St. Bonifaz Kirche
Inschrift des Grabsteins

Ludwig I. (Lebensrune.png 25. August 1786 in Straßburg; Todesrune.png 29. Februar 1868 in Nizza), war ein deutscher Fürst aus dem Geschlecht der Wittelsbacher und König von Bayern.

Leben

Der Herrscher Ludwig I. war in zweiter Ehe mit Karoline Friederike Wilhelmine (1776-1841) vermählt, einer badischen Prinzessin, die ihm 1800 einen Sohn Maximilian schenkte, der schon 1803 verstarb. Auch drei Töchter entsprossen dieser Ehe, von denen eine den König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen heiratete.

Er folgte seinem Vater Maximilian I. Joseph nach dessen Tod im Jahre 1825 auf den bayerischen Thron. Anfangs liberal regierend wurde er seit 1837 einer der ärgsten Reaktionäre, der eine strenge Zensur einführte.

Als er seiner Geliebten, der herrschsüchtigen spanischen Tänzerin Lola Montez, allzugroßen Einfluß auf die Staatsführung einräumte, jagte ihn die Revolution von 1848 vom Thron, den er seinen Sohn Maximilian II. überlassen mußte.

Ludwig war kulturell sehr interessiert und sprach mehrere Fremdsprachen, darunter Französisch, Italienisch, Spanisch als auch Russisch. Im Gegensatz zu seinem Vater war Ludwig ein glühender Verfechter des Deutschtums und Verächter der französischen Kultur, zudem schwärmte er für das griechische Altertum. Nachruhm sicherte er sich vor allem durch seine rege Bautätigkeit in Bayern (etwa die Glyptothek in München, die Walhalla bei Regensburg oder die Befreiungshalle bei Kelheim).

Deutschbewußtsein

Obwohl Ludwig I. gräkophile Züge trug, besaß er auch ein starkes Deutschbewußtsein, obwohl sein Vater etwa deutlich französisch beeinflußt war. Schon sehr früh stellte sich bei Ludwig eine Abneigung gegen die Franzosen ein, vermutlich bedingt durch das Erleben der Französischen Revolution, deren negative Folgen er selbst erfahren mußte. Als Kronprinz lehnte er daher den Rheinbund entschieden ab und hatte sich auch mehrfach gegen Frankreichs Herrschaft über das Elsaß und Deutschlothringen ausgesprochen. In mehreren Schreiben an Kaiser Franz von Österreich versuchte er zudem, diesen zum Handeln gegen diese Mißstände zu bewegen, jedoch erfolglos.

Ludwig machte sich auch tiefere Gedanken über die Frage, wie man „deutsch“ definieren solle. Im Zuge des Wiener Kongresses, an dem er teilnahm, entwarf er auch einen eigenen Verfassungsvorschlag für einen zu errichtenden Deutschen Bund, der alle deutschen Gebiete (ausdrücklich auch das niederländische Gebiet und die Schweiz) umfassen sollte, jedoch wurden seine Entwürfe nicht von den Teilnehmern beachtet. Als König ließ er die Befreiungshalle bei Kelheim als auch die Walhalla bei Regensburg errichten, um deutsche Freiheitskämpfer gegen Napoleon zu ehren als auch großen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte ein Denkmal zu setzen. Die Idee zu diesem Ruhmestempel soll er bereits 1807 in sich getragen haben.[1] Der Titel eines von ihm geschriebenen Bühnenstückes, das er jedoch nicht veröffentlichte, lautete zudem „Teutschlands Errettung“ und beschrieb in literarischer Form das Abschütteln der Fremdherrschaft.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Der bayerische König Ludwig I. hatte bereits als junger Prinz am liebsten mit Künstlern verkehrt. Schwärmerisch dem Glauben an das einige Deutschland der Zukunft verschrieben, kannte er keinen höheren Ruhm, als dem Vaterland Stätten der hohen Kunst zu errichten. So schüttet er über sein Bayernland die Fülle seiner Bauten. Die Befreiungshalle wurde ein Tempel für die Gefallenen der Freiheitskriege; in der Walhalla am Strome der Nibelungen entstand den großen Deutschen aus allen Zeiten die ewige Ruhmesstätte: wie von kultischen Orten sollte von beiden Werken die Mahnung zum Stolz und zu deutscher Bereitschaft flammengleich in die Herzen schlagen. Aber die reichste Huld hat der König doch seiner Hauptstadt München geschenkt, deren Straßenzüge des Königs Willen noch im letzten Steine bezeugen. In sein Jahrhundert hat er edelste Werke hineingestellt: doch ist es ein Zeichen für die Armut der Zeit an der Kraft, hohe Kunst aus eigener Seelenfülle zu schaffen, daß der König und sein Baumeister Klenze nur in vergangenen Stilen bauten: unter nordischem Himmel öffnen griechische Tempel die Säulenhalle.[2]

Zitate über Ludwig I.

  • „Der Monarch, der für die Bedeutung Bayerns das meiste tat, war nicht irgendein störrischer, antideutsch eingestellter Partikularist, sondern vielmehr der ebenso großdeutsch gesonnene wie kunstsinnig empfindende Ludwig I. Indem er die Kräfte des Staates in erster Linie für den Ausbau der kulturellen Position Bayerns verwendete und nicht für die Stärkung der machtpolitischen, hat er Besseres und Dauerhafteres geleistet, als dies sonst je möglich gewesen wäre. Indem er München damals aus dem Rahmen einer wenig bedeutenden provinziellen Residenz in das Format einer großen deutschen Kunstmetropole hineinhob, schuf er einen geistigen Mittelpunkt, der selbst heute noch die wesensverschiedenen Franken an diesen Staat zu fesseln vermag.“Adolf Hitler[3]

Werke (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

  • 96-book.png PDF Karl Theodor von Heigel: Ludwig I. König von Bayern, 1872
  • 96-book.png PDF Ludwig Schönchen: König Ludwig I. von Bayern, 1868
  • 96-book.png Google-BücherJohann Nepomuk Sepp: Ludwig Augustus, König von Bayern und das Zeitalter der Wiedergeburt der Künste, 1903

Fußnoten

  1. Michael W. Weithmann: Die Donau. Geschichte eines europäischen Flusses, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2012, S. 202.
  2. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden , Lehmanns-Verlag, München 1937.
  3. Adolf Hitler: Mein Kampf, 22. Auflage, 1944, S. 646