Rheinbund

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Für das antideutsche Bündnis von 1658, dem „Ersten Rheinbund“, siehe Rheinischer Bund
Rheinbund 1812.png
Rheinbund.jpg
Das annektierte „Königreich Westphalen“ und der Vasallenstaat „Rheinbund“

Der Rheinbund (Confédération du Rhin) war ein unter dem Druck Napoleons I. im Jahre 1806 in Paris als Vasallenkonstruktion gebildeter Bund deutscher Fürsten, die aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation austraten, was einem Verrat gleichkam.

Entstehung und Entwicklung

Im Jahre 1806 unterzeichneten 16 süd- und westdeutsche Reichsstände die Rheinbundakte und gründeten damit den Rheinbund, nachdem sie aus dem deutschen Reich ausgetreten waren, das wenige Tage später durch die Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. nach fast 1.000 Jahren Bestand aufgelöst wurde.

In den darauffolgenden Jahren traten weitere deutsche Staaten bei, auch in Mittel- und Norddeutschland. 1808 umfaßte der Rheinbund vier Königreiche, fünf Großherzogtümer, dreizehn Herzogtümer, siebzehn Fürstentümer und die Hansestädte. Darunter Hamburg, Lübeck und Bremen. Die einzigen deutschen Staaten, die bis 1806 dem Deutschen Reich angehört hatten und dem Bund fernblieben, waren Österreich, Preußen, das Herzogtum Holstein und Schwedisch-Pommern. 1810 wurden große Teile Nordwestdeutschlands mit den Mündungsgebieten von Ems, Weser und Elbe dem napoleonischen Kaiserreich unmittelbar einverleibt, um die Kontinentalsperre gegen England besser überwachen zu können.

Hauptsächlich handelte es sich beim Rheinbund um ein Militärbündnis, weswegen seine Mitglieder Frankreich hohe Militärkontingente stellen mußten, im Gegenzug Rangerhöhungen und Gebietsvergrößerungen durch Säkularisation und Mediatisierung erhielten. Es war geplant, dem Bund auch gemeinsame Verfassungsorgane zu geben, was jedoch schnell scheiterte, da die Mitgliedsstaaten auf ihre Souveränität nicht verzichten wollten.

Sieben Jahre nach seiner Gründung, 1813, nachdem Napoleon die Völkerschlacht bei Leipzig verloren hatte, löste sich der Bund auf und die unrühmliche Franzosenzeit ging zu Ende. Nach dem Siebten Koalitionskrieg und dem Wiener Kongreß wurde der Deutsche Bund gegründet.

Mitglieder

Die Rheinbundfürsten huldigen Napoleon

Die Gründungs-Mitglieder des Rheinbunds, also rheinische Bundesstaaten, waren die Staaten:

  1. des Königs von Bayern
  2. des Königs von Württemberg
  3. des Kurfürsten und Erzkanzlers des deutschen Reichs (Kurmainz)
  4. des Kurfürsten von Baden
  5. des Großherzogs von Berg
  6. des Herzogs von Arenberg (am 13. Dezember 1810 aufgelöst)
  7. des Fürsten von Nassau-Usingen (am 30. August 1806 zum Hzm. Nassau vereinigt)
  8. des Fürsten von Nassau-Weilburg (am 30. August 1806 zum Hzm. Nassau vereinigt)
  9. des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen
  10. des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen
  11. des Fürsten von Salm-Salm (siehe: Salm (Adel))
  12. des Fürsten von Salm-Kyrburg (siehe: Salm (Adel))
  13. des Fürsten von Isenburg-Birstein
  14. des Fürsten von Liechtenstein (politisch motivierte Aufnahme ohne Kenntnis des Fürsten)
  15. des Landgrafen von Hessen-Darmstadt (am 14. August 1806 zum Großherzog erhoben)
  16. des Grafen von der Leyen (am 12. Juli 1806 zum Fürsten erhoben)

Dem Rheinbund traten später bei:

  1. Großherzogtum Würzburg (Vertrag vom 25. September 1806)
  2. Königreich Sachsen (Vertrag vom 11. Dezember 1806)
  3. Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Vertrag vom 15. Dezember 1806)
  4. Herzogtum Sachsen-Gotha (Vertrag vom 15. Dezember 1806)
  5. Herzogtum Sachsen-Meiningen (Vertrag vom 15. Dezember 1806)
  6. Herzogtum Sachsen-Hildburghausen (Vertrag vom 15. Dezember 1806)
  7. Herzogtum Sachsen-Coburg (Vertrag vom 15. Dezember 1806)
  8. Herzogtum Anhalt-Dessau (Vertrag vom 18. April 1807)
  9. Herzogtum Anhalt-Bernburg (Vertrag vom 18. April 1807)
  10. Herzogtum Anhalt-Köthen (Vertrag vom 18. April 1807)
  11. Fürstentum Lippe-Detmold (Vertrag vom 18. April 1807)
  12. Fürstentum Schaumburg-Lippe (Vertrag vom 18. April 1807)
  13. Fürstentum Reuß ältere Linie (Vertrag vom 18. April 1807)
  14. Fürstentum Reuß-Schleiz (Vertrag vom 18. April 1807)
  15. Fürstentum Reuß-Lobenstein (Vertrag vom 18. April 1807) (siehe: Reuß jüngere Linie)
  16. Fürstentum Reuß-Ebersdorf (Vertrag vom 18. April 1807) (siehe: Reuß jüngere Linie)
  17. Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (Vertrag vom 18. April 1807)
  18. Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Vertrag vom 18. April 1807)
  19. Fürstentum Waldeck (Vertrag vom 18. April 1807)
  20. Königreich Westfalen (Constitution vom 15. November/7. Dezember 1807)
  21. Herzogtum Mecklenburg-Strelitz (Vertrag vom 10. Februar 1808)
  22. Herzogtum Mecklenburg-Schwerin (Vertrag vom 22. März 1808)
  23. Herzogtum Oldenburg (Vertrag vom 14. Oktober 1808)

Könige, Herzöge und Fürsten

Zu den vier Königen kamen fünf Großherzöge (Baden, Berg, Hessen-Darmstadt, Frankfurt und Würzburg), 13 Herzöge (Arenberg-Meppen, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Nassau, Oldenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Weimar-Eisenach) sowie 18 Fürsten (Aschaffenburg, Geroldseck, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Isenburg, Liechtenstein, Lippe-Detmold, Regensburg, Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Schaumburg-Lippe, Reuß-Greiz, Reuß-Ebersdorf, Reuß-Lobenstein, Reuß-Schleiz, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen und Waldeck).

Nach 1945

Nach 1945 versuchte Adenauer die Idee eines französisch dominierten Rheinbundes für das damalige Westdeutschland mit der sogenannten Westbindung wiederzubeleben. Damit verriet er nicht nur das damals unter sowjetischer Besatzung stehende Deutsche Volk in Mitteldeutschland, sondern er verriet mit seiner Handlungsweise auch den völkerrechtlichen Anspruch Deutschlands auf die derzeit immer noch russisch und polnisch besetzten Gebiete Ostdeutschlands.

Verweise