Falkenhausen, Ludwig von

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Generaloberst Ludwig von Falkenhausen, 1917

Ludwig Alexander Friedrich August Philipp Freiherr von Falkenhausen (Lebensrune.png 13. September 1844 in Guben; Todesrune.png 4. Mai 1936 in Görlitz) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt Generaloberst und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Ludwig von Falkenhausen, Brustbild um 1899
Freiherr von Falkenhausen mit seinem Stab

Freiherr von Falkenhausen besuchte ab Mai 1856 die Kadettenanstalt in Potsdam. 1859 wechselte er zur Haupt-Kadettenanstalt in Berlin. Er nahm 1866 am Deutschen Bruderkrieg teil. Zwischen Oktober 1868 und Ende Mai 1869 war er zur Dienstleistung beim Garde-Feldartillerie-Regiment kommandiert und wurde im September 1869 Regimentsadjutant. Im Deutsch-Französischen Krieg in den Jahren 1870/71 nahm er an den Schlachten bei Gravelotte, Beaumont und Sedan sowie an der Belagerung von Paris teil. Zum Jahresende 1870 wurde er von der Stellung als Regiments-Adjutant entbunden, ab Juli 1871 diente er dann als Adjutant der 28. Division (Karlsruhe). In den Folgejahren wurde er mehrfach versetzt. Im März 1902 trat er in den Ruhestand und beschäftigte sich mit kriegswissenschaftlichen Studien.

Im August 1914 wurde Falkenhausen im Zuge der Mobilmachung kommandierender General des Ersatzkorps der 6. Armee mit drei Ersatz-Divisionen. Als Oberbefehlshaber der Falkenhausen-Abteilungen kommandierte er die deutschen Truppen 1914/15 während der Kämpfe um den Delmer Rücken und 1915/16 während der Stellungskämpfe in Lothringen. Er erhielt am 23. August 1914 den Orden Pour le Mérite sowie das Eichenlaub zum Orden Pour le Mérite am 15. April 1916.[1] Am 22. April 1917 folgte er Moritz von Bissing als Generalgouverneur für das Kaiserlich deutsche General-Gouvernement Belgien.

Chronologie

Generaloberst Ludwig von Falkenhausen.jpg
Medaille zur Ehrung von Generaloberst Ludwig von Falkenhausen.jpg
Generaloberst Ludwig von Falkenhausen, Grabstätte Invalidenfriedhof, Berlin.jpg
  • 1852 Besuch einer Privatschule in Berlin
  • 3.5.1856 Kadetten-Anstalt in Potsdam
  • 2.5.1859 Haupt-Kadettenanstalt in Berlin
  • 6.5.1862 dem 1. Garde-Regiment zu Fuß (Garde-Korps) überwiesen
  • 1.10.1865 bis 27.7.1868 kommandiert zur Kriegs-Akademie
  • 15.5.1866 als Adjutant zum Ersatz-Bataillon kommandiert
    • später Regiments-Adjutant des kombinierten Garde-Reserve-Infanterie-Regiments
  • Feldzug 1866 Angehöriger der Main-Armee
  • 15.11.1866 bis 27.7.1868 wieder auf der Kriegs-Akademie
  • 1.10.1868 bis 31.5.1869 zur Dienstleistung beim Garde-Feldartillerie-Regiment kommandiert
  • 1.6.1869 zurück in das 1. Garde-Regiment zu Fuß
  • 15.9.1869 Regiments-Adjutant
  • 1870/71 Teilnahm am Feldzug gegen Frankreich
    • Schlachten bei Gravelotte-St.Privat, Beaumont, Sedan sowie Belagerung von Paris
  • 31.12.1870 von der Stellung als Regiments-Adjutant entbunden
  • 3.6.1871 Adjutant der 28. Division (Karlsruhe)
  • 22.3.1872 unter Belassung in seinem Kommando in das Hohenzollernsche Füsilier-Regiment Nr. 40 versetzt
    • 27.1.1889 in Füsilier-Regiment „Fürst Karl-Anton von Hohenzollern“ (Hohenzollernsches) Nr. 40
  • 20.11.1873 unter Überweisung in den General-Stab des XIV. Armee-Korps (Karlsruhe) in den General-Stab der Armee versetzt
  • 21.1.1875 in den General-Stab der 16. Division (Trier) versetzt
  • 10.5.1879 in den General-Stab des VIII. Armee-Korps (Koblenz) versetzt
  • 3.12.1885 als Kommandeur des I. Bataillons (Köln) in das 5. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 65 versetzt
  • 5.2.1887 mit Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Generalstabes des Garde-Korps beauftragt unter Versetzung in den General-Stab der Armee
  • 22.3.1887 Chef des General-Stabes des Garde-Korps (Berlin)
  • 11.6.1890 Kommandeur des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 (Koblenz)
  • 18.6.1892 mit der Führung der 29. Infanterie-Brigade (Köln) beauftragt unter Stellung á la suite des Regiments
  • 28.7.1892 Kommandeur der 29. Infanterie-Brigade
  • 18.4.1893 unter Versetzung zu den Offizieren á la suite der Armee behufs Verwendung als Oberquartiermeister dem Chef des General-Stabes der Armee zur Verfügung gestellt
  • 17.6.1893 auch Mitglied der Studienkommission der Kriegs-Akademie
  • 27.3.1894 Oberquartiermeister unter Versetzung in den Generalstab der Armee
  • 15.11.1894 mit Wirkung vom 1.12.1894 zur Dienstleistung zum Kriegsministerium kommandiert
  • 27.1.1895 Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium
  • 8.2.1895 zum stellvertretenden Bevollmächtigten im Bundesrat ernannt
  • 2.3.1895 von seiner Stellung als Mitglied der Studienkommission der Kriegsakademie entbunden
  • 27.1.1897 Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Division (Berlin)
  • 25.3.1899 mit Wirkung vom 1.4.1899 mit der Führung des XIII. (Württembergischen) Armee-Korps (Stuttgart) beauftragt
  • 3.7.1899 Kommandierender General des XIII. (Württembergischen) Armee-Korps
  • 8.3.1902 mit Pension zur Disposition gestellt
    • Wohnsitz: Wiesbaden, später München und Schmargendorf (Berlin)
  • 28.8.1914 Kommandierender General des Ersatz-Korps der 6. Armee (mit drei Ersatz-Divisionen)
  • Feldzug im Westen 1914
    • Flankenschutz in Lothringen, Kämpfe an der Front Nancy–Epinal
    • 15.9.1914 Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung „Falkenhausen“
    • 1914/15 Gefechte am Delmer Rücken und südlich Duß
    • 1915/16: Stellungskämpfe in Lothringen
    • 27.1.1916 á la suite des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 gestellt
    • 15.4.1916 Oberbefehlshaber der Küstenverteidigung (Hamburg)
    • 28.8.1916 Oberbefehlshaber der 6. Armee
    • 1916/17 Stellungskämpfe in Flandern und Artois
    • 1917 Stellungskämpfe in französisch-belgisch Flandern und Artois, Kämpfe vor der Siegfried-Front; Frühjahrsschlacht bei Arras
    • 22.4.1917 General-Gouverneur in Belgien
  • 26.11.1918 Mobilmachungsbestimmung aufgehoben
    • Wohnsitz: Görlitz

Tod

Generaloberst a. D. Ludwig Freiherr von Falkenhausen verstarb am 4. Mai 1936 in Görlitz und wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin feierlich beigesetzt.

Familie

Ludwig war der einzige Sohn des aus Breslau stammenden späteren preußischen Generalleutnants z. D. Friedrich Wilhelm August Heinrich Eduard Alexander Freiherr von Falkenhausen (1821–1889) und dessen Ehefrau Katharina, geborene von Rouanet (1825–1907; ⚭ 21. September 1843 in Guben), Tochter des Militärarztes und Gutsbesitzers Karl Ludwig von Rouanet.

Ehen

  • ⚭ 17. September 1868 die aus Potsdam stammende Helene von Waldow und Reitzenstein (1847–1886)
    • Sohn Friedrich Karl Alexander Cäsar (Lebensrune.png 21. August 1869; Todesrune.png 30. März 1946), Staatssekretär
    • Tochter Elsa (Lebensrune.png 27. Juli 1872; Todesrune.png 8. Januar 1949)
    • Tochter Hedwig (Lebensrune.png 26. Dezember 1875; Todesrune.png 30. Dezember 1875)
    • Sohn Karl (Lebensrune.png 21. Oktober 1878; Todesrune.png 24. Oktober 1878)
  • ⚭ 10. März 1902 die aus Chemnitz stammende Alice Petzold (1863–1947)

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Rangliste 1894
Rangliste 1896
Rangliste 1901

Ehrungen

  • Dr. phil. h. c. der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin am 19. Dezember 1915
  • Namensgeber der 1915 gegründeten „Falkenhausenschule“ in Kehl, Dezember 1915
    • Der Kehler Gemeinderat ehrte dadurch Freiherr von Falkenhausen für seine Verdienste um die Verschonung der Stadt vor einem französischen Angriff ehren.

Schriften (Auswahl)

  • Ausbildung für den Krieg (2 Teile), Berlin 1902
  • Die Grundlage für den höheren Führer, 1902
  • Die Übungen der Truppen, 1904
  • Zeitfragen der Kriegsführung und Ausbildung, Berlin 1908
  • Der große Krieg der Jetztzeit – Eine Studie über Bewegung und Kampf der Massenheere im 20. Jahrhundert, Berlin 1909
  • Flankenbewegung und Massenheere – Der Gedanke von Leuthen in Anwendung auf die Gegenwart

Fußnoten

  1. Pour Le Mérite
  2. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Baden,1892, S. 167