Preußische Main-Armee
Die preußische Main-Armee bestand aus Truppen der Preußischen Armee im Westen Deutschlands, die beim Mainfeldzug während des deutschen Bruderkrieges die süddeutschen Verbündeten des Gegners vom deutschen Kaisertum Österreich (einstige Truppen des deutschen Bundesheeres aus Hessen, Württemberg, Bayern und weitere), die – nach dem Scheitern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der damit verbundenen Niederlegung der Reichskrone – mit dem Königreich Preußen um die machtpolitische Vorherrschaft des Deutschen Bundes (im Prager Frieden aufgelöst; Nachfolger war der Norddeutsche Bund) stritten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem die preußischen Truppen unter dem Oberbefehl von Eduard Vogel von Falckenstein die Armee des Königreichs Hannover nach der Schlacht bei Langensalza umstellt und deren Kapitulation am 29. Juni 1866 erzwungen hatten, wurden diese preußischen Verbände unter der Bezeichnung Main-Armee zusammengefaßt.
Nach seinem Einmarsch in Frankfurt wurde der Befehlshaber der preußischen Main-Armee Vogel von Falckenstein abberufen und durch Edwin von Manteuffel ersetzt. Außerdem wurde die Armee verstärkt.
In der Armee waren auch kleinere Verbände der mit Preußen verbündeten deutschen Staaten Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lippe und der Freien Hansestadt Bremen integriert, die Einheiten der freien Hansestädte Hamburg und Lübeck kamen für einen Kampfeinsatz zu spät zur Armee.
Gliederung
Die siegreiche preußische Main-Armee bestand aus drei Divisionen:
- 13. Infanterie-Division unter Generalleutnant August Karl von Goeben
- kombinierte Division unter Generalmajor Gustav Friedrich von Beyer
- kombinierte Division unter Generalmajor Eduard Moritz von Flies
Orden und Ehrenzeichen
Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866
Das Erinnerungskreuz (auch: Kriegskreuz) für die preußische Main-Armee (am 20. September 1866 durch König Wilhelm I. gestiftet) wurde an Truppenteile verliehen, die an den Kämpfen in Thüringen und Süddeutschland 1866 teilgenommen haben.
Erinnerungsmedaille an den Feldzug 1866
Gestiftet wurde die Erinnerungsmedaille an den Feldzug 1866 zum Gedenken an die Kämpfe der Main-Armee von Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg am 22. September 1866. Erhalten haben diese Medaille alle Offiziere, Soldaten und Beamte, die im oldenburgischen Truppenkorps gegen die süddeutschen Staaten gekämpft oder diese Truppen unterstützt haben. Die Oldenburger waren Teil der Main-Armee.
Weitere Orden
König Johann von Sachsen, der an der Seite des deutschen Kaisertums Österreich gegen Preußen stritt, stiftete auch für seine Soldaten (sowohl Kämpfer als auch Nichtkämpfer) am 22. Mai 1867 ein „Erinnerungskreuz 1866“. Ebenfalls die Denkmünze 1866 und die Militär-St. Heinrichs-Medaille (1866). Das Königreich Bayern stiftete z. B. das Militärverdienstorden (1866), das Feldzug-Denkzeichen 1849 (1866), das Armeedenkzeichen 1866 (1866) und das Erinnerungszeichen für Zivilärzte 1866 (1867). Das Großherzogtum Baden stiftete die Verdienstmedaille (1866) und die Rettungsmedaille (1866). Das Fürstentum Lippe-Detmold stiftete die Erinnerungsmedaille für den Feldzug 1866 (1867) und das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen eine Ehrenmedaille (1866).
Literatur
- Martin Cohn: Der Feldzug der preußischen Main-Armee im Sommer 1866 – Von der Elbe bis zur Tauber,[1] Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1867, Melchior Verlag (2006), ISBN 978-3939791041