Lutz, Johann
Johann Lutz (militärhistorisch zuweilen auch Johannes genannt; 11. März 1920 in Laisacker; 26. August 2005 in Augsburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Er wurde bekannt als der „Panzerknacker vom Hürtgenwald“, als er am 28. Oktober 1944 fünf VS-amerikanische Panzerkampfwagen im Nahkampf mit der Panzerfaust zerstörte. Daraufhin wurde er mit dem Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Gold und dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Kein Soldat der Wehrmacht zerstörte mehr Panzer an einem einzigen Tag.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Johann Lutz trat am 1. April dem Reichsarbeitsdienst (Reicharbeitsdienstabteilung 2/285 in Scheinfeld) bei und am 1. Oktober bzw. 17. November 1938 als Schütze in die Wehrmacht ein (7. Kompanie/Infanterie-Regiment 63 in Ingolstadt). Er wurde zunächst als 1. MG-Schütze eingesetzt.
Zweiter Weltkrieg
Er nahm am Polen- und als Gruppenführer am Frankreichfeldzug teil – am 11. Oktober wurde aus dem II. Bataillon das Kradschützen-Bataillon. Danach kämpfte er beim Rußlandfeldzug (Führer der 3. Infanterie-Gruppe des Kradschützenbataillons 17) und wurde dann in die &./Panzergrenadier-Regiment 63 versetzt, wo er als Feldwebel wegen Ausfällen teilweise als Kompanieführer fungierte.
Anschließend absolvierte er die Offiziersschule in Ohrdruf und in Groß Glienicke bei Berlin. Anfang 1944 kam er zur Panzertruppenschule Krampnitz. Als Leutnant wurde er in der 116. Panzerdivision bei der Abwehr der Invasion in der Normandie eingesetzt, kämpfte in Arnheim während der Operation Market Garden und nahm später an verschiedenen Rückzuggefechten (Aachen, Hürtgenwald und Ruhrkessel) teil. Im April 1945 wurde er im Harz von VS-amerikanischen Soldaten gefangengenommen, wo er als Adjutant des Kampfkommandanten Harz, Oberst i. G. Lindemann (unter dem Oberbefehl von General der Artillerie Waltrier Lucht) fungierte. Er wurde bereits im Oktober 1945 wieder aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Nachkriegszeit
1955/56 begann Lutz eine Karriere bei der Bundeswehr und wurde am 31. März 1976 als Oberstleutnant in den Ruhestand verabschiedet.
Beförderungen
- 1. April 1940 Gefreiter
- 1. August 1940 Unteroffizier
- 1. Juli 1942 Feldwebel
- 1. Dezember 1943 Fahnenjunker
- 2. April 1944 Leutnant
- 1. Januar 1945 Oberleutnant
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 2. Juli 1941
- 1. Klasse am 28. August 1942
- Panzerkampfabzeichen in Bronze am 22. Mai 1942
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
- in Schwarz am 11. November 1941
- in Silber am 9. November 1944
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 20. Juli 1942
- Nahkampfspange in Bronze, 1944
- Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Gold am 15. Januar 1945
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 9. Dezember 1944 als Leutnant und Zugführer in der Divisions-Begleit-Kompanie[1] der 116. Panzerdivision
Bildergalerie
Verweise
- Leutnant Lutz, Johannes, Das-Ritterkreuz.de
- Lutz, Johannes, ww2awards.com (englischsprachig)