Frauendorfer, Max

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Max Frauendorfer

Max Frauendorfer ( Lebensrune.png 14. Juni 1909 in München; Todesrune.png 25. Juli 1989 in Tutzing) war ein deutscher Jurist, SS-Obersturmbannführer (1935), Leiter des Amtes für ständischen Aufbau der NSDAP und der Deutschen Arbeitsfront.

Leben

Jugend

Geboren am 14. Juni 1909 in München, erlebte er als Gymnasiast die Anfänge der Hitlerbewegung, der er sich als Student der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft als Neunzehnjähriger der NSDAP (Mitgglieds-Nr.85.562) anschloß. Er wurde SS-Mann und war Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes. Nach Ablegung des ersten juristischen Staatsexamen war er Gauredner in Oberbayern, bis zum April 1932 war er Trupp- und Motorsturmführer der SS-Standarte 34. Am 2. April wurde er in den Stab des Reichsführers Himmler berufen. Von der Gründung der wirtschaftspolitischen Abteilung an war er dort tätig, im November 1931 wurde er Referent der innenpolitischen Abteilung für den ständischen Aufbau in der Reichsleitung der NSDAP. Ende Dezember promovierte er zum Dr. jur.

Drittes Reich

Seine hervorragende Begabung war rasch erkannt worden. Im Mai 1933 beriet ihn Dr. Ley zum Leiter des Amtes für den ständischen Aufbau der Deutschen Arbeitsfront und am 1. Juni 1933 wurde er Leiter des gleichen Amtes der Partei. In der DAF war er ab Mai 1934 zudem stellvertretender Leiter im Organisationsamt und ab Ende 1934 Leiter im Schulungsamt. Im September 1934 folgte Frauendorfer, nun Hauptamtsleiter, zudem auf Betreiben von Robert Ley als Reichsschulungsleiter im Amt Rosenberg Otto Gohdes nach. Im Amt Schulung umfassten Frauendorfers Aufgaben:

Sein Vorgesetzter, der Parteiideologe Alfred Rosenberg, erfuhr erst aus der Zeitung von dem Personalwechsel im Amt Schulung. Frauendorfer selbst wurde später durch Ley mitgeteilt, daß der Grund für Gohdes Ablösung in dessen Verbundenheit zu Rosenberg liege. Frauendorfer der im Verlauf seiner Tätigkeit als Schulungsleiter im Amt Rosenberg zunehmend zwischen die Fronten der innerparteilichen Gegner Ley und Rosenberg geriet, musste schließlich Mitte Mai 1936 seine Funktion als Reichsschulungsleiter im Amt Rosenberg aufgeben. Sein Nachfolger wurde Friedrich Schmidt. Im selben Monat endete auch sein Dienstverhältnis mit der DAF. Bereits im Februar 1936 war auch seine Beschäftigung im „Amt für ständischen Aufbau“ abgeschlossen, da der Ständegedanke innerhalb der Partei zunehmend an Bedeutung verlor und das Amt daher aufgelöst wurde. Diese Ereignisse schadeten der Frauendorfers Karriere jedoch nicht, da er nun durch Hans Frank im parteieigenen Reichsrechtsamt weiterhin als Reichshauptamtsleiter tätig werden konnte. Vom Dienst für vier Monate beurlaubt, konnte Frauendorfer unter Anrechnung von Dienstzeiten sein zweites Staatsexamen als Jurist im Mai 1938 ablegen und war anschließend als Rechtsanwaltsanwärter tätig. Im Schwerpunkt beschäftigte er sich dabei mit Lohn- und Arbeitspolitik. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Frauendorfer durch den Generalgouverneur Hans Frank am 18. November 1939 als Leiter des Hauptamtes Arbeit im Generalgouvernement eingesetzt. Am 1. Dezember 1942 wurde Frauendorfer von seinem Posten als Präsident des Hauptamtes Arbeit durch Frank beurlaubt. Nach einem krankheitsbedingten Klinikaufenthalt erfolgte im Februar 1943 die durch ihn betriebene Einberufung zur Wehrmacht und nicht wie geplant zur Waffen-SS, wo er bei einer Flakbatterie in Landsberg am Lech seinen Militärdienst ableistete. Seine Entlassung aus der Wehrmacht erfolgte am 26. April 1945.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende tauchte Frauendorfer inkognito alias „Dr. Schreiter“ mit seiner Ehefrau im Allgäu und in München unter. Über Mittelsmänner ließ er im Oktober 1950 bei den amerikanischen Behörden in der Bundesrepublik Deutschland vorfühlen, ob er noch eine Auslieferung nach Polen zu fürchten hätte. Nachdem dies von amerikanischer Seite verneint wurde, führte Frauendorfer wieder seinen echten Namen. Er unterzog sich einem Spruchkammerverfahren, bei dem er neben Persilscheinen auch die Tagebuchaufzeichnungen von Hassels anführte. Dennoch wurde Frauendorfer im Januar 1951 als Hauptbelasteter eingestuft, daher erhielt er eine Geldstrafe, den Verlust seiner Altersbezüge und das Verbot der Ausübung eines öffentlichen Amtes. Nach einer Revision wurde das Verfahren eingestellt und die zuvor verhängte Strafe aufgehoben. Anschließend nahm er seine Berufstätigkeit wieder auf und wurde leitender Angestellter der Allianz-Versicherung, wo er zuletzt die Position eines Direktors für den Bereich Industrie inne hatte. Sein Beitritt zur CSU erfolgte am 13. Dezember 1956. Dort stieg er bald zum zweiten Schatzmeister der Partei auf und war Kandidat der CSU für die Bayrische Landtagswahl im November 1958. Aufgrund von Kritik an Frauendorfers NS-Vergangenheit innerhalb und außerhalb der CSU scheitere jedoch seine Kandidatur. Aus demselben Grund scheiterte Anfang 1963 auch sein geplanter Einzug in den Bundestag als Nachrücker für den Abgeordneten Gerhard Wacher. Der CSU-Parteivorsitzende Franz Josef Strauß protegierte Frauendorfer, Kritik an dem geplanten Einzug Frauendorfers in den Bundestag kam unter anderem von dem Landwirtschaftsminister Alois Hundhammer. Es folgte noch ein 1963 eröffnetes und später eingestelltes Ermittlungsverfahren bezüglich seiner Tätigkeiten zur Zeit des Nationalsozialismus. Zudem wurden in einem Verfahren etwaige Rentenanwartschaften aus seiner Tätigkeit im Generalgouvernement nicht anerkannt. Frauendorfer starb Ende Juli 1989 zurückgezogen in Tutzing.

Beförderungen

Frauendorfers SS-Ränge
Datum Rang
März 1932 SS-Untersturmführer
November 1933 SS-Hauptsturmführer
Dezember 1934 SS-Sturmbannführer
April 1935 SS-Obersturmbannführer