Mayer, Louis B.

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Louis B. Mayer (rechts) mit Judy Garland und Mickey Rooney
MGM metro goldwyn mayor trade mark 1938.jpg

Louis Burt Mayer (Lebensrune.png angeblich 4. Juli 1885 in Minsk, Weißruthenien; Todesrune.png 29. Oktober 1957 in Los Angeles, Kalifornien; eigentlich Lazar Mayer oder Eliezer Meir) war ein jüdischer Filmproduzent. Mayer ist bekannt als Erfinder des Star-Systems in den erfolgreichsten Jahren des Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer (MGM).

Werdegang

Louis B. Mayers genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Er selber hat es auf den patriotisch bedeutsamen Tag 4. Juli, den amerikanischen Unabhängigkeitstag, gelegt.

Die (Schrotthändler-) Familie wanderte ungefähr 1888 vom Ghetto des weißruthenischen Minsk[1] nach Kanada aus. Zunächst war auch Louis B. Mayer als Schrotthändler aktiv. Er zog 1904 nach Boston und wurde Filmvorführer. Für 600 Dollar kaufte er ein Kino in Boston und stürzte sich ins Verleihgeschäft. Am 28. November 1907 eröffnete er in Haverhill, Massachusetts, sein erstes Nickelodeon-Kino. Innerhalb weniger Jahre besaß er 90 Prozent aller Kinos in Neuengland und verdiente 1915 ein Vermögen mit einem Anteil an „Die Geburt einer Nation“ („The Birth of a Nation“), einem Film über den Ku Klux Klan. 1916 gründete er zusammen mit Richard A. Rowland die Metro Pictures Corporation mit Sitz in Neuyork.

1918 ging er mit der Firma aus Angst vor dem Edison Trust nach Hollywood. Mayer kündigte Rowland im selben Jahr die Partnerschaft und überredete auf der Suche nach einem publikumswirksamen Star die bereits bekannte Schauspielerin Anita Stewart, Vitagraph zu verlassen und für sein neues eigenes Studio Louis B. Mayer Pictures zu arbeiten.

Mit Marcus Loew und Samuel Goldwyn gründete er 1924 „Metro-Goldwyn-Mayer“. Im Jahr 1925 produzierte Mayer seinen erfolgreichsten Film „Ben Hur“.

Als Studioboß errichtete Louis B. Mayer mit MGM das finanziell erfolgreichste Filmstudio der Welt und das einzige, das auch während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre Gewinn machte. Er entwickelte das berüchtigte Star-System, das zahlreiche beliebte Stars vertraglich exklusiv an MGM band (MGMs Wahlspruch war „Mehr Sterne als am Himmel“.). Zu diesen Schauspielern gehörten unter anderem Greta Garbo, Clark Gable, Spencer Tracy, Katharine Hepburn, Joan Crawford, James Stewart, Cary Grant, Jean Harlow, Judy Garland, Elizabeth Taylor, Lana Turner, Hedy Lamarr, die Marx Brothers und Ava Gardner.

Mayer wollte nicht nur erfolgreiche, sondern auch wertvolle Filme, sogenannte „gesunde Unterhaltung“, die Ehrfurcht vor Gott, Patriotismus und Familienwerte vermittelte, aber ansonsten zu Eskapismus einlud. Regelmäßig geriet er deswegen mit Produktionsleiter Irving Thalberg zusammen, der anspruchsvolle und kritische Literaturverfilmungen bevorzugte. 1932 schließlich drängte Mayer Thalberg aus dem Geschäft, während der sich gerade von einem Herzanfall erholte.

Nach einer Zwischenzeit, in der Mayer immer neue Produktionsleiter beschäftigte, übernahm er 1936 den Posten selbst, womit er zum ersten Konzernvorsitzenden der VSA wurde, der ein sechsstelliges Einkommen hatte. Mayer genoß den Ruf eines gnadenlosen Geschäftsmannes und engstirnigen Filmemachers, der widerspenstige Stars mit Drohungen, Tränenausbrüchen und Lobhudeleien oder – wie Clark Gable – sogar mit Erpressungen (Mayer drohte, Gables Ehefrau über dessen Affären zu informieren) an sich band.[2]

Mayers Schwiegersohn David O. Selznick (verheiratet mit Tochter Irene) lehnte jede finanzielle Hilfe oder berufliche Protektion von seinem Schwiegervater ab und gründete statt dessen sein eigenes unabhängiges Filmstudio. Sein größter Erfolg „Vom Winde verweht“ („Gone with the Wind“) wurde ironischerweise später von MGM gekauft.

1948 – Hollywood war durch den Aufstieg des Fernsehens und veränderten Publikumsgeschmack in die Krise geraten – erlitt MGM eine bedeutende Gewinneinbuße. Zudem hatte das Studio schon im dritten Jahr hintereinander keinen der wichtigsten Oscars gewinnen können, was zu weiteren Konflikten zwischen Mayer und Nicholas Schenck, dem Präsidenten von MGMs Partnerunternehmen Loews, Inc. führte. Mayer wurde der neue Produktionsleiter Dore Schary vorgesetzt.

Schary, 20 Jahre jünger als Mayer, bevorzugte Filme mit progressiver und linksliberaler Aussage im Gegensatz zu Mayers ungebrochener Vorliebe für „gesunde Unterhaltung“. Nach drei Jahren soll Mayer buchstäblich in Schencks Büro gestürmt sein und gesagt haben: „Entweder er oder ich.“ So verlor Mayer nach 24 Jahren seinen Posten als Chef von MGM. Mayer versuchte noch, den Aufsichtsrat davon zu überzeugen, mit ihm gegen Schenck zu putschen, doch er scheiterte und mußte in den Ruhestand gehen.

Mayer war ein aktiver Anhänger der Republikaner. Er unterstützte besonders Herbert Hoover und später Senator Joseph McCarthy. Von 1931 bis 1932 war er Vizevorsitzender der Partei in Kalifornien, von 1932 bis 1933 Vorsitzender. 1934 bekämpfte er erbittert Upton Sinclairs Bewerbung um das Amt des kalifornischen Gouverneurs. Mayer enterbte seine Tochter Edith, weil sie einen Mann mit liberalen Ansichten geheiratet hatte.

Mayers letzte Worte waren angeblich: „Nichts ist wichtig.“[3]

Mayer wurde in einer Reihe von Filmen (meist satirisch verzerrt) dargestellt oder erwähnt, darunter „Aviator“, „Liebe braucht keine Ferien“ und „Barton Fink“.

27 Jahre lang war Louis Mayer MGM-Produktionschef. Liz-Anne Bowden schreibt in ihrem Film-Lexikon: „Er war ein engagierter Republikaner und jahrelang der größte Geldverdiener der USA. Das Studio leitete er mit patriarchalischer Autorität.“[1]

Mayer, einer der Mitbegründer der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die Oscars verleiht, wurde mit einem Ehrenoscar und einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Das TIME Magazine wählte ihn zu einer der 100 einflußreichsten Personen des 20. Jahrhunderts.

Louis Mayer starb 1957 in Los Angeles.

Nachruf

„Ohne Übertreibung darf man behaupten, daß die amerikanische Filmindustrie ein Werk der im vorigen Jahrhundert über den Ozean eingewanderten Ostjuden ist. Dieselben Männer, die seither als Leiter weltberühmter Firmen über Riesenkapitalien und Armeen von Menschen geboten haben, Adolph Zukor, Jesse L. Lasky, Samuel Goldwyn, Louis Mayer, Sam Warner (Warner Brothers), Joseph Schenck, William Fox, Marcus Loew, haben mit ihren armseligen Spargroschen in einer Seitenstraße begonnen.“ — Filmhistoriker Rudolf Arnheim[1]

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Neal Gabler: Ein eigenes Reich. Wie jüdische Emigranten „Hollywood“ erfanden [Amerikanische Originalausgabe: An Empire of Their Own – How the Jews Invented Hollywood, 1988], Berlin Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8270-0353-9 [Ein Pflichtexemplar dieses Buches befindet sich in der Bibliothek jedes echten Judenkenners.]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  2. Louis B. Mayer: Lion Of Hollywood, Time, 7. Dezember , 1998
  3. Louis B. Mayer, IMDb