Ben Hur (1925)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Ben Hur |
Originaltitel: | Ben-Hur: A Tale of the Christ |
Produktionsland: | VSA |
Erscheinungsjahr: | 1925 |
Laufzeit: | 142 Minuten |
Sprache: | Englisch |
Filmproduktion: | MGM |
Stab | |
Regie: | Fred Niblo |
Drehbuch: | June Mathis Beth Meredith, Carey Wilson, Beth Meredith |
Musik: | William Axt
David Mendoza
Nachvertonung 1989: Carl Davis, |
Kamera: | René Guissart, Karl Struss, Percy Hilburn |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Ramón Novarro | Judah Ben Hur |
Bushman: Messala | Francis X. |
May McAvoy | Esther |
Betty Bronson | Maria |
Claire McDowell | Prinzessin von Hur |
Kathleen Key | Tirzah |
Carmel Myers | Iras |
Nigel De Brulier | Simonides |
Mitchell Lewis | Scheich Ilderim |
Leo White | Sanballat |
Frank Currier | Quintus Arrius |
Charles Belcher | Balthazar |
Dale Fuller | Amrah |
Winter Hall | Joseph |
Ben Hur ist ein VS-amerikanischer Stummfilm von 1925 nach dem gleichnamigen Roman. Die Dreharbeiten fanden in der Nähe von Rom statt. Er war damals der bis dahin teuerste Film. Nach drei Jahren Produktion hatte er Premiere am 30. Dezember 1925 im George M. Cohan Theatre in Neu York. Es gab zwei weitere Verfilmungen: Ben Hur (1959) und Ben Hur (2016).
Handlung
Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt." . . . Joseph und Maria finden Unterkunft im Stalle Davids. Des Nachts erscheint ein wunderbarer Stern über Bethlehem. Christus ist geboren. Die Schäffer kommen vom Felde, aus dem Osten ziehen drei königliche Weise heran. — Zwanzig Jahre gehen dahin, in den Mauern von Jerusalem herrschen die römischen Legionen mit Brutalität und Hochmut. Der junge Juda, Prinz von Hur, will seinen Jugendfreund Messala begrüßen, der unterdessen, während Ben Hur in der Fremde weilte, römischer Hauptmann geworden ist. Aber jetzt ist ihm Messala ein Fremder; römischer Übermut hat auch seine Seele verhärtet, die Freunde scheiden in Feindschaft.
Ein neuer römischer Prokurator zieht in Jerusalem ein. Von seinem Altan aus schaut Ben Hur mit Mutter und Schwester dem farbenprächtigen Bilde zu. Da löst sich unter seinen Händen durch Zufall ein Stein. Getroffen sinkt der Repräsentant des Weltreiches von seiner Sänfte. Messala beschuldigt Ben Hur eines Attentates. Der junge Fürst wird auf die Galeere geschickt, seine Mutter und Schwester werden in den Kerker geworfen.
Ein Tell der römischen Kriegsflotte kreuzt des Ägäische Meer. Plötzlich meldet der Mann im Ausguck des Herannahen einer doppelten Übermacht von Piraten. Die Galeerensklaven an den drei übereinanderliegenden Ruderbänken werden angekettet. Nur Ben Hur entgeht auf Befehl des Admirals Arrius dieser Maßnahme, die beim Untergang des Schiffes den sicheren Tod für die Galeerensträflinge bedeutet.
Im Toben der Seeschlacht hat Ben Hur Gelegenheit, dem Admiral das Leben zu retten. Auf einer Planke treiben sie dann beide im Meer umher, bis sie von einem römischen Kriegsschiff aufgenommen werden. Arrius gibt Ben Hur frei und adoptiert ihn. Der junge jüdische Fürst wird zu einem vielbewunderten Favoriten der römischen Kampfspiele. Cäsar selbst zeichnet ihn durch Geschenke aus. Aber Ben Hur hat keine Ruhe. Es zieht ihn nach der Heimat. Man hat ihm von einem Kaufmann in Antiochia namens Simonides erzählt. Er vermutet in ihm den ehemaligen Leibeigenen und Vertrauten des Hauses Hur und hofft von ihm etwas über das Schicksal seiner Mutter und seiner Schwester zu erfahren.
Simonides will ihn zuerst nicht anerkennen, und er weiß auch nicht, was aus den Angehörigen Ben Hurs geworden ist. Die Tochter des Kaufmanns, Esther, die Ben Hur liebt, bewegt ihren Vater, der um ihretwillen die Rolle des freien Kaufmanns nicht hatte aufgeben wollen, sich vor, Ben Hur als den Leibeigenen der Familie zu bekennen. In unverbrüderlicher Treue hat er auch Jahre hindurch das Vermögen der Hurs verwaltet und vergrößert. Selbst die furchtbaren Torturen der römischen Folterkammer hatten ihm einst, nach Ben Hurs Verurteilung, nicht das Geheimnis abzwingen können, wo er die Schätze des Fürstenhauses verborgen hielt. Ben Hur ist nun einer der Reichsten im Lande.
Der arabische Scheich Ilderim, ein passionierter Pferdeliebhaber und Rennstallbesitzer, verliert am Vorabend eines großen Rennens seinen Wagenlenker. Er bittet den jungen Arrius—Ben Hur, von dessen Triumphen er gehört hat, für ihn das Rennen zu fahren. Der Adoptivsohn des römischen Admirals lehnt das Anerbieten ab, aber als er hört, daß kein anderer als Messala sein Gegner ist, läßt er die römische Maske fallen und verkündet, daß er als „Der unbekannte Jude“ die Farben Ilderims verteidigen werde.
Messalas Geliebte, Iras, versucht das Geheimnis des „Unbekannten Juden“ zu enträtseln. Sie will ihn hindern, das Wagenrennen erfolgreich durchführen zu können. Aber die Liebe zu der reinen und schönen Esther, der Tochter des Leibeigenen, gibt Ben Hur die Kraft, den Verführungskünsten der Iras zu widerstehen.
In der vierten Runde des Wagenrennens gewinnt Messala die Führung und hat sie nahezu bis zum Schluß. Dann aber gelingt es Ben Hur, den Wagen seines Feindes zum Sturz zu bringen. Er siegt.
Unterdessen verkündet in Jerusalem ein weiser Mann aus Ägypten, Balthasar, daß der Messias, der im Stall zu Bethlehem geboren wurde, bald seine Herrschaft antreten werde. Ben Hur wirbt sogleich ein Heer, um sich dem kommenden König der Juden zur Verfügung zu stellen.
In diesen Tagen wird anläßlich des Amtsantritts von Pontius Pitalus eine Amnestie erlassen. Mit den Gefangenen gehen auch zwei in der Hölle ihres Kerkers vom Aussatz befallene Frauen in die Freiheit. Die Mutter Ben Hurs und Tirzah, seine Schwester. Des Gesetz verbannt sie in das Tal der Aussätzigen, Esther aber, die von den Wundertaten des Messias gehört hat, findet sie dort auf und bringt sie nach Jerusalem zurück, wo sie wirklich durch Jesus vom Aussatz befreit werden. Als Jesus durch die aufgeregte Volksmenge zum Kalvarienberg hinaufzieht, tritt Ben Hur an ihn heran und verspricht ihm seine Befreiung mit Hilfe von zwei bereits herannahenden Legionen kriegstüchtiger Männer. Da vernimmt er, innerlich aufwachend, des Wort:
- „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Tue dein Schwert fort.“
Am Tage nach der Kreuzigung Christi steht Ben Hur auf den Zinnen seines Hauses. In weiter Ferne sieht man die drei Kreuze von Golgatha. Für den jungen Juden ist es der reichste Tag seines Lebens. Er hat Mutter, Schwester und Weib gefunden. Und er hat Gott gefunden.