Begin, Menachem
Menachem Begin (geb. 16. August 1913 in Brest-Litowsk, Russisches Kaiserreich; gest. 9. März 1992 in Tel Aviv) war ein israelischer Politiker; Ministerpräsident (1977-1983); Nobelpreisträger (Frieden) 1978; Cheruth-Partei/Likud Block.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Menachem Begin, eigentlich Mieczysław Biegun, stammte aus dem damals russischen, 1921 bis 1945 polnischen, Brest-Litowsk. Sein Vater war dort Sekretär der jüdischen Gemeinde, seine Mutter entstammte einer Rabbinerfamilie. Begin besuchte die hebräische Misrachi-Schule und ein polnisches Gymnasium in Brest-Litowsk. Danach studierte er in Warschau Rechtswissenschaften, seinen Studien- und Lebensunterhalt als Hauslehrer verdienend, und war in militanten jüdischen Organisationen tätig.
Wirken
1929 begann seine politische Karriere im „Betar“, einer radikalen zionistischen Jugendbewegung in Polen.[1] Bereits 1936-1938 war er Generalsekretär des tschechoslowakischen Betar-Zweiges.[2] Wieder in Polen, wurde er 1939 schließlich Chef der polnischen „Betar“. Wenig später mußte er vor den in Polen eindringenden Deutschen nach Litauen fliehen, wo er im Jahr darauf von den einmarschierenden Sowjets verhaftet wurde. Als angeblicher „Agent des britischen Imperialismus“ zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt und nach Sibirien (1940/1941) deportiert, wurde er nach dem Abkommen zwischen Stalin und Sikorski als polnischer Staatsbürger befreit.
Aufgrund eines Abkommens zwischen Moskau und der polnischen Exilregierung wurde er in die exilpolnische Anders-Armee entlassen.[3] Begin desertierte und schlug sich nach Palästina durch. Dort trat er 1942 an die Spitze der Terrororganisation Irgun Zwai Leumi, die Briten und Araber mit Gewalt aus Palästina vertreiben wollte und ein Jahr zuvor Hitler ein Bündnisangebot unterbreitet hatte.[3] Die Briten setzten Begin als „Terrorist Nr. 1“ auf ihre Fahndungslisten. Auf das Konto der Irgun gingen u. a. der Anschlag auf das King David Hotel in Jerusalem mit 91 Toten und das Massaker an arabischen Zivilisten in Deir Jassin, das mindestens 250 Menschenleben forderte.[3] Israels erster Premierminister, David Ben-Gurion, äußerte sich über Begin wie folgt: "Er ist Rassist und bereit, für seinen Traum von der Einigung Israels alle Araber auszurotten; um dieses heilige Ziel zu verwirklichen, schreckt er vor nichts zurück"[4]
1948 gründete Begin die ultra-zionistische Cherut-Partei. Von 1977 bis 1983 war er als Chef des chauvinistischen Likud-Blocks israelischer Ministerpräsident. Wegen des unter VS-amerikanischem Patronat zustande gekommenen Abkommens mit Ägypten erhielt er zusammen mit dem ägyptischen Regierungschef Anwar al-Sadat 1978 den Friedensnobelpreis. Gegenüber allen Deutschen zeigte sich Begin unversöhnlich, er bemerkte dazu: „Diese Nation wurde zu einer blutdürstenden Meute“.[3]
Verweise
- Deutsche und Juden: Kniefall wiederholen?, Der Spiegel, 11. Mai 1981
Fußnoten
David Ben-Gurion (1948–1954) • Mosche Scharet (1954–1955) • David Ben-Gurion (1955–1963) • Levi Eschkol (1963–1969) • Jigal Allon (1969) • Golda Meir (1969–1974) • Jitzchak Rabin (1974–1977) • Menachem Begin (1977–1983) • Jitzchak Schamir (1983–1984) • Shimon Peres (1984–1986) • Jitzchak Schamir (1986–1992) • Jitzchak Rabin (1992–1995) • Shimon Peres (1995–1996) • Benjamin Netanjahu (1996–1999) • Ehud Barak (1999–2001) • Ariel Scharon (2001–2006) • Ehud Olmert (2006–2009) • Benjamin Netanjahu (2009–2021) • Naftali Bennett (2021–2022) • Jair Lapid (2022) • Benjamin Netanjahu (seit 2022)
- Jüdischer Massenmörder
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- Person des Zionismus
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- Israeli
- Geboren 1913
- Gestorben 1992
- Jüdischer Terrorist