Fotomodell
Als Fotomodell oder Mannekin (aus mittelniederländisch mannekijn = „Männchen“) bezeichnet man eine Vorführdame (scheinanglizistisch: Bezeichnung für Männer auch Dressman), dessen Hauptaufgabe der optische Einsatz des eigenen Körpers zum Zwecke der Werbung, Verkaufssteigerung, Vorführung oder Präsentation einer Sache oder Dienstleistung ist.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung (Berufsbild)
- „Beruf: Fotomodell ... Die schönsten Kleider vorführen, unablässig zwischen Paris, Mailand und Miami fliegen und dafür auch noch am Tag so viel Geld einstecken wie normale Leute in einem Jahr – kein Wunder, daß viele junge Menschen von einer Fotomodell-Karriere träumen. Bei einer Umfrage unter deutschen Teenagern rangierte der Job auf Platz drei der Traumberufe – direkt hinter Ärztin und Designerin. Aber wie kann solch ein Traum bloß Wahrheit werden? Also, als erstes mußt du ein so genanntes Gardemaß vorweisen können ... Du solltest mindestens 1,75 Meter groß und dabei wohlproportioniert sein, Kleidergröße 36 oder 38 haben. Dazu ein interessantes Gesicht, das außerdem gut zu schminken ist. Und jung mußt du sein. Wer mit 17 Jahren nicht entdeckt ist, der hat – so das Gesetz der Mode – in der Regel den Zug verpaßt.“ — GEOlino.de, 2015
Modell-Kult in der Populärkultur
In den Massenmedien wird ein absurder Kult um das geistlose Dasein eines Fotomodells betrieben. Sinn ist es, junge Frauen dazu zu bringen, anstatt eine Familie zu gründen und ein ordentliches Leben zu führen, sich als mediales Lustobjekt zu verdingen. Der ursprüngliche Zweck, neue Kleider zu präsentieren, tritt hier immer mehr hinter erotische Darstellungen zurück.
Die Fokussierung auf das rein Äußerliche soll allen Frauen als Vorbild dienen und sie damit von einem ehrbaren Leben abhalten, um den Traum von Ruhm und Geld ohne damit verbundene Arbeit zu hegen.
In Fernsehsendungen wie „Germanys next Topmodel“ werden zudem, um das Sendeformat als bewußt verraßt und multikulturell hervorzuheben, immer mehr auch fremdrassische Modelle mit propagandistischer Absicht bevorzugt, obwohl diese dem herrschenden Schönheitsideal widersprechen.
Negerinnen und andere fremdrassische Frauen sollen so als gleichermaßen begehrenswert wie weiße Frauen präsentiert werden. Auch werden immer mehr männliche Modelle als Vorbilder propagiert, um damit die Verschwulung der weißen Gesellschaft zu fördern.
Modellarten
Künstler- und Aktmodelle
Für Künstler stehen lebende Menschen (in der Regel unbekleidet) Modell. Dieses Modell hat nicht die Aufgabe, etwas zu präsentieren oder vorzuführen, sondern es dient als Vorlage für Kunstwerke oder künstlerische Studien. Ein solches Modell muß in der Lage sein, eine längere Zeit regungslos zu verharren und sich so der Kunst in Lehre und Werkentwicklung zur Verfügung zu stellen.
Modelle werden gegen Bezahlung von Künstlern in ihren Ateliers oder von den Kunstakademien für die kunstpraktische Ausbildung ihrer Studenten engagiert.
Rubensmodelle
Übergewichtige oder fettleibige Modelle werden auch „Mollig-“, „Rubens-“ oder „Übergrößenmodelle“ genannt, wobei häufig der anglizistische Gutmenschenterminus „Plus-Size-Model“ verwendet wird.
Abteilungen (Liste)
- Weibliche Modelle (Unterabteilungen Mode- und Laufstegmodelle)
- Männliche Modelle (Unterabteilungen Mode- und Laufstegmodelle)
- Klassische Modelle (Über-35-Modelle)
- Schauspieler/Schauspielerinnen („Reale Modelle“)
- Junge Stars (Säuglinge, Kinder- und jugendliche/heranwachsende Modelle (Teenager)
- Modelle für Körperteile (Modelle vorwiegende für Hände, Beine und Füße)
- Körperdouble (Filmindustrie; Modelle für Po, Intimbereiche usw.)
- Übergrößen-Modelle / Rubensmodelle / Mollig-Modelle
- Werdende-Mütter-Modelle (Schwangere Modelle)
- Figur- und Körper-Modelle (Modelle für Unterwäsche- und Badeanzüge)
- Familien-Modelle (Eltern mit Zwillingen und Drillingen)
Supermodel
Ein „Supermodel“ und somit Übermodell beschreibt ein hochbezahltes Fotomodell mit internationalem Renommee. Der Begriff hat sich in der Popkultur der 1980er Jahre manifestiert, geht jedoch auf das Jahr 1891 zurück, als der englische Maler Henry Stacy Marks in einem Zeitschriftengespräch sich darüber beschwerte, daß zahlreiche seiner männlichen Modelle Alkoholiker seien und während Sitzungen einschlafen würden, dann bleibe ihm nichts anderes übrig, als ein theatralisches „‚super‘ model“ zu engagieren.
Für weibliche Fotomodelle stammt die erste bekannte Verwendung des Begriffes aus dem Jahre 1942 durch Judith Cass, Gesellschaftsberichterstatterin der „Chicago Tribune“.
Zitate
- „Lernt erst mal was Anständiges, macht einen Schulabschluß. Modeln ist ein Spaß, das sollte man nebenbei machen. Euren Beruf könnt ihr erst an den Nagel hängen, wenn ihr so viel verdient wie die Schiffer.“ — Karin Stilke in einem Gespräch mit der SZ, September 2007
Siehe auch
Bildergalerie
Susanne Erichsen (1925–2002), Fotomodell und deutsche Schönheitskönigin 1950