Norden, Albert

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Albert Norden (1904–1982)

Albert Norden (Lebensrune.png 4. Dezember 1904 in Myslowitz im Landkreis Kattowitz; Todesrune.png 30. Mai 1982 in Berlin-Ost) war ein jüdischer kommunistischer Berufsagitator in Deutschland. Er benutzte zeitweilig das Pseudonym Hans Berend.

Leben

Der Sohn eines Rabbiners in Schlesien besuchte nach dem Umzug von 1911 bis 1920 ohne Abschluß das Realgymnasium in Wuppertal-Elberfeld. Danach absolvierte er von 1921 bis 1923 eine Tischlerlehre und schloß sich 1918 der Freien Sozialistischen Jugend an. 1920 wechselte er zum Kommunistischen Jugendverband und wurde noch im selben Jahr Mitglied der KPD. Ab 1922 war er Redakteur und Chefredakteur verschiedener linksextremer Zeitungen. 1923/24 saß er wegen staatsfeindlicher Wühlarbeit im Gefängnis Düsseldorf-Benrath ein, 1927 verbüßte er aus den gleichen Gründen eine Gefängnisstrafe in Hamburg-Fuhlsbüttel. 1931 übernahm er stellvertretend die Chefredaktion des Zentralorgans der KPD „Die Rote Fahne“ in Berlin. 1932 gab er diesen Posten wieder ab.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten übersiedelte er im März 1933 zunächst nach Dänemark, dann nach Frankreich und in die VSA und verfaßte dort weitere Hetzschriften gegen Deutschland. Im Juli 1938 erkannte ihm das Reich die deutsche Staatsbürgerschaft ab.

Aus dem Ausland kehrte Norden im Oktober 1946 in das nun vollständig zerstörte Deutschland zurück und ließ sich in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nieder.

Hier redigierte er zunächst das Propagandablatt „Deutschlands Stimme“. Man gab dem Genossen ohne Schulabschluß 1952/53 sogar eine Professur für Neuere Geschichte an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Doch demagogische Begabung und seine Loyalität zu SED-Chef Walter Ulbricht brachten ihm bald größere Aufgaben. Der Rabbinersohn trieb propagandistisch lautstark die „völkerrechtliche Anerkennung“ der SBZ als „Staat“ voran. Anfang der 1960er Jahre, inzwischen ZK- und Politbüromitglied der SED, bestellte Ulbricht Albert Norden zum Leiter der Agitationskommission und damit zu seinem Propagandachef. Von 1958 bis 1981 war er Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer. Von 1960 bis 1979 gehörte er dem „Nationalen Verteidigungsrat“ der DDR an und war ab 1976 Mitglied des Staatsrates der DDR. Er rechtfertigte vor Volksarmisten den Schießbefehl an der Demarkationslinie zwischen West-BRD und DDR mit den Worten:

„Ihr schießt nicht auf Brüder und Schwestern, wenn ihr mit der Waffe den Grenzverletzer zum Halten bringt!“[1]

Bereits am 22. August 1961, wenige Tage nach dem Mauerbau, hatte das SED-Politbüro den ZK-Sekretär für Propaganda, Albert Norden, beauftragt, bei der Nationalen Volksarmee und der Volkspolizei zu veranlassen, daß von Gruppen, Zügen und Kompanien schriftliche Erklärungen darüber abgegeben würden, „daß jeder, der die Gesetze unserer DDR verletzt – auch wenn erforderlich – durch Anwendung der Waffe zur Ordnung gerufen wird“.[2]

Neben Schriften zur Verfälschung der deutschen Geschichte verfaßte er auch Haß-Pamphlete gegen Politiker in der West-BRD, wie beispielsweise gegen den Bundespräsidenten Heinrich Lübke, gegen den er koordiniert mit westdeutschen linken Presseorganen eine jahrelange Verleumdungs- und Schmutzkampagne betrieb.

Literatur

  • Wer war wer in der DDR?, Verlag Ch. Links, 2 Bde, 5. Aufl. 2010

Fußnoten

  1. zitiert in: Der Spiegel, 7. Juni 1982
  2. zitiert in: Der Tagesspiegel, 7. August 2011: „Der Todeswall“