Myslowitz

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Myslowitz

Staat: Deutsches Reich
Gau: Oberschlesien
Landkreis: Kattowitz
Provinz: Schlesien
Einwohner (1910): 17.838
Höhe: 277 m ü. NN
Koordinaten: 50° 14′ 19" N, 19° 08′ 03" O
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Myslowitz befindet sich seit 1921 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Myslowitz ist eine deutsche Stadt im Landkreis Kattowitz in Oberschlesien, rund 7 km östlich von Kattowitz an der Reichsgrenze und dem schiffbaren Fluß Przemsa. Bis 1917 befand sich hier das Dreikaisereck, ein Dreiländereck zwischen Deutschem Reich, Österreich-Ungarn und dem Russischen Kaiserreich.

Geographie

Die Przemsa bildet hier die Reichsgrenze, sie wird von einer ca. 200 m langen Brücke nach dem polnischen Städtchen Modrzejow überquert. Myslowitz ist ein Knotenpunkt im Eisenbahnnetz u. a. an der Linie Cosel - Auschwitz sowie der Kaiser Ferdinands-Nordbahn von Wien nach Krakau. Myslowitz hatte im Jahre 1885 eine evangelische und 2 katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Schloß, eine höhere Knabenschule, ein Schlachthaus, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt, Ofenfabrikation, Spinnerei sowie eine Dampfmahlmühle. In der Umgegend lebhafter Hütten- und Montan-, namentlich Kohlengrubenbetrieb.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1890 9.392
1905 15.838
1910 17.838

Geschichte

Die stark wachsende Industriestadt hatte 1910, bei ihrer letzten Zählung unter deutscher Herrschaft, 17.838 Einwohner. Infolge des Versailler Diktats fiel sie bei der Volksabstimmung 1921 trotz gegenteiligem Ergebnis an Polen. Sie stand von 1939-1945 erneut unter deutscher Herrschaft, und wurde in den Gau Schlesien, nach dessen Aufteilung ab 1941 in den Gau Oberschlesien eingegliedert. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges gelangte sie erneut in polnische Hand, ortsansässige Deutsche, sofern sie nicht zur Aufrechterhaltung des Steinkohlebergbaus unentbehrlich waren, wurden vertrieben oder ermordet.

Verweise

  • Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage, Verlag des Bibliographischen Instituts, Bd. 11, S.955, Leipzig und Wien, 1885-1892.