Pöppel, Martin
Martin Pöppel ( 1920 in Bayern) war ein deutscher Fallschirmjäger und Offizier der Wehrmacht.
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Werdegang
Pöppel trat 1938 als Achtzehnjähriger dem Regiment „General Göring“ der Luftwaffe bei. Seine Kompanie wurde zur Fallschirmausbildung an die Fliegerschule Döberitz[1] abkommandiert, im März vom Regiment abgetrennt und zum I./Fallschirm-Jäger-Regiment 1 umformiert, der erste Fallschirmjägerverband der Wehrmacht.
Mit dem I. Bataillon unter Major Walther aus Stendal kam Oberjäger Pöppel nach Holland während des Westfeldzuges und danach nach Narvik (→ Schlacht um Narvik), um die in Bedrängnis geratenen Gebirgsjäger zu unterstützen. Im Mai 1941 kam Pöppels Regiment unter Oberst Bruno Bräuer mit der zweiten Welle während des Unternehmens „Merkur“ auf die Insel Kreta. Im selben Jahr ging es dann an die Ostfront während des Rußlandfeldzuges. Hier bewährte sich Offiziersanwärter Pöppel und wurde 1943 nach dem Afrikafeldzug Leutnant.
1943 wird Pöppel in das neuaufgestellte Fallschirm-Jäger-Regiment 6 unter Oberstleutnant Wolfgang Meder-Eggebrecht abkommandiert und wird dem III. Bataillon von Major Hans Pelz zugeteilt. Das I. und III. Bataillon nahmen während des Falls Achse an der Besetzung von Rom sowie der Entwaffnung der italienischen Streifkräfte teil. Am 1. November 1943 verlegt das III./Fallsch.Jg.Rgt.6 in die Reinhard-Stellung und verteidigt u. a. auf dem Monte Cesima (ein Berg in Campania, Italien) erfolgreich die Stellungen gegen vorrückende VS-amerikanische Verbände. Das Bataillon verlor bei den Kämpfen knapp die Hälfte der Soldaten.
Nach Aufstockung des Bataillons weitere Einsätze an der Adria und der Ostfront, wurde Pöppel 1944 Oberleutnant und Führer (ggf. Chef) der 12. Kompanie des III. Bataillons unter Horst Trebes. Nach der alliierten Invasion in der Normandie wurde das gesamte Regiment unter Major Friedrich August Freiherr von der Heydte gegen den Feind geworfen. Bei der Schlacht um Carentan vom 8. bis 15. Juni bewährten sich die Löwen von Carentan. Zahlreiche blutige Rückzugskämpfe sollten folgen.
Das Regiment mußte für das Unternehmen „Stößer“ im Dezember 1944 150 Mann bereitstellen, Pöppel blieb jedoch, weil unabkömmlich, bei seiner 12. Kompanie. Am 5. März 1945 griff das Regiment den amerikanischen Brückenkopf bei Remagen an und kämpft anschließend vom 8. bis zum 14. März 1945 bei Ittenbach. Bei Ittenbach gerieten Oberst Fritz Hencke sowie der Großteil des Stabes in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Der Rest des Regimentes erhielt Befehl, über Gummersbach in das Ruhrgebiet zu verlegen und sich dem Fallschirm-Jäger-Regiment 24 (ehem. Alarm-Einheit Fallschirmjäger-Regiment „Hübner“ der Fallschirm-Jäger-Division „Erdmann“) anzuschließen. Oberleutnant Pöppel wurde Stellvertreter des Chefs der 4. Kompanie und geriet am 26. März 1945 in Rees in britische Kriegsgefangenschaft.
Auszeichnungen
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
- Narvikschild
- Ärmelband „Kreta“
- Nahkampfspange in Silber
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe
Literatur
- Johannes-Matthias Hönscheid (Hg.): Himmel und Hölle. Das Kriegstagebuch des Fallschirmjägers Martin Pöppel, Internationaler Kulturdienst, 1986, ISBN 978-3926469007
- Volker Griesser: Die Löwen von Carentan – Das Fallschirmjäger-Regiment 6 1943-1945, VS-Books (2007), ISBN 978-3932077258