Walther, Erich
Erich Walther ( 5. August 1903 in Gorden bei Falkenberg, Provinz Sachsen (heute südliches Brandenburg); 26. Dezember 1948 im Speziallager Nr. 2 Buchenwald) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor, und Fallschirmjäger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Erich Walther stammte aus einer Bauernfamilie und zählte zu den deutschen Fallschirmjägern der ersten Stunde. Walther ging zur Berliner Landespolizei als Polzeikadett, 1933 wechselte er zur Polizeiabteilung z. b. V. „Wecke“, die ab 1935 Regiment „General Göring” hieß, der Luftwaffe unterstellt und als Fallschirmtruppe ausgebaut wurde.
Zweiter Weltkrieg
Walther kam mit seinen Soldaten bei dem Unternehmen „Weserübung“, dem Westfeldzug und dem Unternehmen „Merkur“ (als Kommandeur des I./Fallschirm-Jäger-Regiment 1) zum Einsatz. Auf Kreta kämpfte sein Bataillon an der Seite des III. Bataillons, das von seinem Freund vom Göring-Regiment Karl-Lothar Schulz befehligt wurde.
Als Kommandeur des Fallschirm-Jäger-Regiments 4 stand er 1943/44 in Italien im Kampf gegen die alliierten Invasoren und kämpfte später als Führer der Fallschirmjäger-Panzergrenadierdivision 2 „Hermann Göring“ im Osten gegen die Bolschewisten. Im September 1944 leistete seine Kampfgruppe bzw. Divisionsgruppe „Walther“ (eine Ad-hoc-Truppe aus Waffen-SS und Fallschirmjägern) des deutschen LXXXVI. Korps erbitterten Widerstand gegen die einfallenden Truppen der Operation Market Garden. Die Kampfgruppe lag mit zehn vom Kampf geschwächten Bataillonen und zehn Artilleriegeschützen unmittelbar vor der Durchbruchzone der alliierten Verbände.
Im Winter 1944 wurde Walther dann zum Kommandeur der neuen Fallschirm-Panzergrenadier-Division 2 „Hermann Göring“ an der Ostfront, die sich bei der Abwehrschlacht in Ostpreußen bewährte. Unmittelbar nach der Verleihung der Schwerter zum Eichenlaub des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes wurde Generalmajor Walther durch einen Granatsplitter schwer verwundet und ins Lazarett eingeliefert. Erst Anfang April konnte er als Generalmajor wieder die Reste seiner Division übernehmen, die inzwischen in Norddeutschland lag.
Tod
Nach der „Befreiung“ kam er zunächst in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde aber an den NKWD ausgeliefert. Als „Kriegsverbrecher“ sperrten die Sowjets ihn in ihr Sonderlager 2 (Buchenwald), wo er „offiziell“ an Tuberkulose starb. Erich Walther hinterließ Gattin (Dr. med. Annemarie, geb. Bassenge; 1909–2002) und Sohn Wolf, beide spätere Mitglieder der OdR und der Fallschirmjägerkameradschaft „Erich Walther“ Berlin.
Rehabilitierung
Am 25. Januar 1996 wurde Generalmajor Erich Walther von der russischen Militärhauptstaatsanwaltschaft offiziell rehabilitiert und zum Opfer des Stalinismus erklärt.[1]
Schlachtenteilnahme
- Westfeldzug (1940)
- Norwegenfeldzug
- Unternehmen „Merkur“
- Rußlandfeldzug
- Abwehr der Operation Husky
- Schlacht um Monte Cassino
Beförderungen
- 1. Juli 1925 Polizei-Wachtmeister
- 16. Juni 1928 Polizei-Leutnant
- 21. März 1933 Polizei-Oberleutnant
- 1. Oktober 1935 Hauptmann
- 19. Juni 1940 Major
- 1. Januar 1942 Oberstleutnant
- 20. April 1942 Oberst
- 30. Januar 1945 Generalmajor
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis III. Klasse
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe (Abzeichen nach Stiftung 1936 als Hauptmann)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 18. April 1940
- 1. Klasse am 26. April 1940
- Narvikschild 1940
- Ärmelband „Kreta“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Deutsches Kreuz in Gold am 14. April 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Ritterkreuz am 24. Mai 1940 als Major und Kommandeur des I./Fallschirm-Jäger-Regiment 1
- Eichenlaub am 2. März 1944 (411. Verleihung) als Oberst und Kommandeur des Fallschirm-Jäger-Regiments 4
- Schwerter am 1. Februar 1945 (131. Verleihung) als Generalmajor und Führer der Fallschirmjäger-Panzergrenadierdivision 2 „Hermann Göring“