Rheinprovinz

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Die Rheinprovinz (rot) innerhalb Preußens (blau) und innerhalb des Zweiten Deutschen Reiches.

Die Rheinprovinz (auch Rheinpreußen oder die Rheinlande) war von 1815 bis 1919 eine von zwölf preußischen Provinzen. Der nördliche Teil dieser Provinz liegt heute im Land Nordrhein-Westfalen, der südliche in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Kleinere Teile gehören heute zu Hessen (ehemaliger Landkreis Wetzlar) und völkerrechtswidrig seit der Kapitulation der Wehrmacht zu Belgien (Kreise Eupen und Malmedy).

Geschichte

Wappen der Preußischen Provinzen „Rheinland“
Essen (1923): Französische Besatzungstruppen beim Aufmarsch am Hauptbahnhof

Die Zuordnung des Rheinlands zu Preußen wurde mit der Unterzeichnung der Wiener Kongreßakte am 9. Juni 1815 völkerrechtlich besiegelt und nach dem Siebten Koalitionskrieg rechtsgültig.

Rheinbesetzung

1919 wurde ein Teil der Rheinprovinz, das Saarland, von den Franzosen annektiert, andere Teile waren von französischen Truppen besetzt. 1935 schloß sich das Saarland wieder dem Deutschen Reich an, jedoch kam es nicht zur Rheinprovinz und somit zu Preußen zurück, sondern blieb ein eigenes Reichsland. Durch die Reichsgaue, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gebildet wurden, teilte sich die Rheinprovinz auf die Gaue Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen, Moselland sowie die geplante Westmark auf.

Neugliederung

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten die feindlichen Besatzer die Provinz nicht wieder her, sondern ließen das Gebiet der Rheinprovinz in den neugebildeten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aufgehen, das Saarland blieb als eigenständiges Bundesland erhalten.

Gebiet und Einwohnerentwicklung

Gebiet

Vor dem Ersten Weltkrieg umfaßte die Provinz eine Fläche von 27.000 km². Nach der Enteignung von Eupen-Malmedy als Folge des Versailler Schandvertrages und dem Saargebiet im Jahre 1920 und Änderungen der Grenzen zur Provinz Westfalen im Ruhrgebiet und zur Provinz Hessen-Nassau im Raum Wetzlar verringerte sich die Fläche bis 1939 auf 24.477 km². Das reichsdeutsche Eupen-Malmedy kehrte am 18. Mai 1940 noch während des siegreichen Westfeldzuges 1940 in das Deutsche Reich heim.

Einwohner

Jahr Einwohner
1871 3.579.347
1880 4.074.000
1890 4.710.391
1900 5.759.798
1910 7.121.140
1925 7.256.978
1933 7.631.723
1939 7.915.830

Literatur

Verweise

Provinzen Preußens
Preußen

Im 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt • Südpreußen • Neuostpreußen • Neuschlesien • Niederrhein • Jülich-Kleve-Berg • Preußen

1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen • Westpreußen • Brandenburg • Pommern • Posen • Sachsen • Schlesien • Westfalen • Rheinland

1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande • Schleswig-Holstein • Hannover • Hessen-Nassau

Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien • Oberschlesien • Groß-Berlin • Posen-Westpreußen • Halle-Merseburg • Kurhessen • Magdeburg • Nassau