Provinz Hannover
Hannover war von 1866 bis 1946 eine preußische Provinz. Im Jahre 1910 umfaßte die Provinz eine Fläche von 38.509 km². Nach Gebietsänderungen in den Räumen Rinteln, Wilhelmshaven, Bremen, Cuxhaven und Hamburg erhöhte sich die Fläche im Verlauf der 1930er Jahre auf 38.639 km². 1871 mit 1.961.437 Einwohnern sollte sich diese Zahl bis 1939 auf 3.476.056 steigern.
Geschichte
1866 verlor das Königreich Hannover an der Seite des Kaisertum Österreichs den Deutschen Bruderkrieg und wurde in der Folge durch das Königreich Preußen besetzt und annektiert. Das Königreich Hannover hatte zuvor versucht, mit anderen Ländern im Deutschen Bund eine neutrale Stellung zwischen beiden Streitparteien zu behalten, stimmte aber in der entscheidenden Abstimmung über die Mobilisierung der Bundestruppen am 14. Juni 1866 gegen Preußen. Wenig später erklärte Preußen dem Königreich Hannover auf Grund dieser Haltung den Krieg. Die Kurhannoversche und ab 1815 Königlich-Hannoversche Armee (1631–1866) ging in die Preußische Armee auf bzw. wurde mit der Sächsischen Armee und die Heere von Kurhessen, Schleswig und Holstein 1868 in das Bundesheer des Norddeutschen Bundes integriert. Bundesfeldherr war laut Vertrag der König von Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die Provinz Hannover zum neu entstandene Freistaat Preußen.
Oberpräsidenten der Provinz Hannover
- 1867–1873: Otto zu Stolberg-Wernigerode
- 1873–1873: Karl Heinrich von Boetticher
- 1873–1878: Botho zu Eulenburg
- 1878–1888: Adolf Hilmar von Leipziger
- 1888–1897: Rudolf von Bennigsen, NLP
- 1898–1902: Constantin zu Stolberg-Wernigerode
- 1902–1914: Richard von Wentzel
- 1914–1917: Ludwig von Windheim
- 1917–1920: Ernst von Richter, NLP/DVP
- 1920–1933: Gustav Noske, SPD
- 1933–1933: Friedrich von Velsen, DNVP
- 1933–1941: Viktor Lutze, NSDAP
- 1941–1945: Hartmann Lauterbacher, NSDAP
- 11. Mai bis 16. September 1945: Eberhard Hagemann
- 1945–1946: Hinrich Wilhelm Kopf, SPD
Liste bekannter, in der Provinz Hannover geborener Personen
- Otto Wöhler, deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg
Im 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt • Südpreußen • Neuostpreußen • Neuschlesien • Niederrhein • Jülich-Kleve-Berg • Preußen
1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen • Westpreußen • Brandenburg • Pommern • Posen • Sachsen • Schlesien • Westfalen • Rheinland
1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande • Schleswig-Holstein • Hannover • Hessen-Nassau
Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien • Oberschlesien • Groß-Berlin • Posen-Westpreußen • Halle-Merseburg • Kurhessen • Magdeburg • Nassau