Prochaska, Ernst

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Ernst Prochaska (manchmal auch: Prohaska; Lebensrune.png 7. Juni 1917 in Mährisch-Ostrau, Sudetenland; Todesrune.png gefallen 9. August 1942 an der Ostfront bei Maikop) war ein deutscher Offizier der Brandenburger, zuletzt Leutnant d. R. und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Kriegseinsatz

Nachdem der Kompaniechef und Ur-Brandenburger Siegfried Grabert bei der verlustreichen Eroberung der Brücken von Rostow am Don gefallen war, wurde die 8. Kompanie des II. Bataillons des Bau-Lehr-Regiments z. b. V. 800 „Brandenburg“ für kurze Zeit abgezogen und aufgefrischt. Neuer Kompanieführer (Chef ad interim) wurde der verdiente Zugführer und zum Leutnant der Reserve beförderte Ernst Prochaska, der schon an der Seite von Oberleutnant Hans-Wolfram Knaak bei der Einnahme der Dünabrücke seine Führungsqualitäten gezeigt hatte.

Als die 13. Panzer-Division während des Unternehmens „Edelweiß“ weiter in den Kaukasus vorstieß, übernahmen erneut die Brandenburger die Spitze: Prochaskas 8. Kompanie gemeinsam mit der 5. Kompanie des Oberleutnants Zülch und der 7. Kompanie des Oberleutnants Oesterwitz.

Ernst Prochaska erhielt den Befehl, die Straßenbrücke über die Belaja vor Maikop in Besitz zu nehmen. Der Einsatz begann am 9. August 1942.

Leutnant Prochaska übernahm die Spitze noch vor dem I. Bataillon des Panzergrenadier-Regiments 66 der 13. Panzer-Division und rollte um 13.00 Uhr los. Allerdings setzten sich die vier Beute-Lastwagen der Brandenburger erst ab 17.00 Uhr von der Spitzengruppe ab. Es gelang ihnen, sich in die russischen Rückzugsgruppen einzufädeln und sich langsam aber sicher der Brücke über die Belaja zu nähern. Als die Brücke mit der Dämmerung erreicht war, wurde das erste Beutefahrzeug von einem russischen Verkehrspolizisten angehalten, damit sich das Gedränge auf der Brücke etwas lockerte. Als bei der Freigabe der Anlasser des Wagens streikte, sprang dieser feindliche Posten hinzu und orgelte den Wagen der Deutschen Elite-Truppen in Volltarnung mit der Handkurbel an.

Das Fahrzeug rollte über die Brücke. Tief unter ihnen rauschte der Fluß Belaja. Am jenseitigen Brückenende ließ Prochaska absitzen. Der hier stehende feindliche Tankwagen wurde erreicht und dessen Besatzung mit der Maschinenpistole überwältigt.

Die Pioniere der 8. Kompanie sprangen zu den Brückenpfeilern und entfernten die von den Russen angebrachten Sprengladungen. Das Hauptzündkabel wurde durchschnitten. Leutnant Prochaska schoß nun die zwei vereinbarten weißen Leuchtkugeln, um den auf Schleichwegen nachfolgenden Brandenburgern der 5. Kompanie und den eigenen Panzern zu zeigen, daß sich die Brücke in deutscher Hand befand.

Als der erste deutsche Panzer die Brücke erreichte, mußte er erst einen verlassenen Panzerwagen, dessen Besatzung ausgeschaltet wurde, zur Seite schieben. Das gleiche versuchte er mit einem russischen Kraftwagen, doch dieser rührte sich nicht. Die flüchtenden Russen schossen aus der Deckung hinüber und die Deutschen erwiderten das Feuer. Leutnant Prochaska spurtete über die Brücke zurück, um die Sache zu beschleunigen. Ihn traf fast unmittelbar vor dem deutschen Panzer ein Schuß, vermutlich eines Scharfschützen, der ihn niederwarf. Er starb noch am 9. August 1942.[1]

Ein weiterer Panzer IV rollte herbei. Es gelang ihm, die Hindernisse zu überwinden und über die Brücke zu rollen. Schützen und Pak zogen nach und besetzten auch das andere Brückenende.

Prochaskas verwegener Handstreich hatte nach den Worten des Divisionskommandeurs Generalmajor Herr der 13. Panzer-Division vier Tage Zeitgewinn verschafft. Leutnant d. R. Prochaska erhielt am 16. September 1942 posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. An der Belajabrücke wurde als Huldigung ein Schild mit der Aufschrift „Ernst-Prochaska-Brücke“ angebracht.

Schlachtenteilnahme

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Ebenfalls starben bei den Gefechten um die Brücke Oberleutnant Zülch, Feldwebel Schink, Gefreiter Walter Perunter sowie drei weitere Brandenburger.
  2. U. a. wurde Prochaska im Sommer 1941 erwähnt, als der erfahrene Feldwebel und Zugführer das Sonderkommando der 8. Kompanie an der Dünabrücke bei Dünaburg übernahm und endgültig sicherte, nachdem der Kompaniechef ad interim Hans-Wolfram Knaak beim Handstreich gefallen war.
  3. Aufgrund der großen Ausfälle an den Brücken vor Rostow am Don wurde Prochaska, Dienstältester der Kompanie, als Führer, aber nicht offiziell als Kompaniechef eingesetzt.