Quantrill, William Clark

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William Clark Quantrill.jpg

William „Bill“ Clark Quantrill (Lebensrune.png 31. Juli 1837 in Canal Dover, Ohio; Todesrune.png 6. Juni 1865 in Louisville, Kentucky) war ein Schullehrer sowie berühmter, erfolgreicher und gefürchteter Freikorpsführer und Hauptmann der Konföderierten Staaten von Amerika im Sezessionskrieg.

Leben und Wirken

George Maddox, Angehöriger der „Quantrill’s Raiders“

Quantrill stammte ursprünglich aus Ohio, welches zu den Nordstaaten gehörte und ein berüchtigter Hafen für entflohene Negersklaven aus dem Süden war. Quantrill war lange Zeit ein Gegner der Sklaverei, wie er seinem Vater, einem Schulrektor, und seiner Mutter oft schrieb, bis der Terrorist John Brown Gewalt und Mord zur Durchsetzung seiner Anti-Sklaverei-Ziele im Mittelwesten der USA anwendete.

1861 entschied Quantrill sich im entfachten Bürgerkrieg für den Süden und bildete die Freischar „Quantrill’s Raiders“ (Quantrills Angreifer, wobei es der autarken Truppe hinter feindlichen Linien erlaubt war, Beute zu machen, die jedoch registriert und ggf. an die Regierung abgegeben werden mußte), darunter auch Stammesmitglieder der 1794 gegründeten „Cherokee Nation“, die selbst mit dem Süden sympathisierte. Die „Cherokee Nation“ besaß, was in der Geschichtsschreibung gerne verschwiegen wird, selbst afrikanische Sklaven vor und nach der Vertreibung (ab 1830; dem sogenannten „Pfad der Tränen“), aber wichtiger war die Feindschaft zu den Blauröcken oder Blaubäuchen (Blue Bellys) der nördlichen Unionsarmee. Von den Indianern lernte Quantrill die Kunst des Guerillakriegs, des Anschleichens und des Tarnens.

Quantrills Bataillon (oft Bushwhackers genannt, weil sie unerwartet aus den Büschen erschienen waren, um anzugreifen) stritt zuweilen als Vorhut gemeinsam mit oder im Auftrag von regulären Truppen, aber hauptsächlich kämpfte sie jedoch autark und im Verborgenen. Der verdeckte Einsatz kleinerer militärischer Einheiten hinter feindlichen Linien wird als Jagdkampf bezeichnet. Ihre Feinde waren die unionstreuen Milizen der „neutralen“ Bundesstaaten im Westen,[1] vorwiegend in Missouri, aber vor allem die Freischärler des Nordens aus Kansas, die „Jayhawkers“ (schräge Vögel), auch „Kansas Red Legs“ (wegen ihren roten Gamaschen) genannt. Diese Nordstaatensympathisanten waren kaum mehr als Kriminelle in Uniformen und mit Standarte. Jayhawker-Guerillas unternahmen zahlreiche Einfälle in den Staat Missouri und begingen einige der schlimmsten Greueltaten des Bürgerkrieges; unter anderem rühmten sie sich mit Morden an Familien, welche Sklaven hielten oder im Verdacht standen, Sklaven zu halten, sowie an Ehefrauen bzw. Familienmitgliedern der „Bushwhackers“.

Nach dem „Partisan Ranger Act“ des Kongresses der Konföderierten Staaten von Amerika vom 21. April 1862 und der „Legalisierung des Sonderkampfes“ wuchs Quantrills Einheit auf über 400 Mann an (die meisten zwischen 13 und 19 Jahre, die z. T. für Morde und Verbrechen der Nordstaatenarmee an Familienmitgliedern nach Vergeltung suchten), bekannt wurden ebenfalls die „Mosby's Raiders“ (unter Oberst John S. Mosby, dem Grauen Geist) und „McNeill's Rangers“.

Die Rache für den Tod der Frauen vieler Quantrill-Männer führte u. a. zum „Quantrill's Raid“ (in manchen Quellen auch Lawrence Massacre genannt) am 21. August 1863. Die Pro-Union-Stadt Lawrence, Kansas, ein Hauptquartier der Jayhawker-Guerillas, wurde von ca. 500 Mann der Bürgerwehr und „Red Legs“ verteidigt. Quantrills Truppe aus 300 bis 400 Reiter führte das Husarenstück erfolgreich durch, zwischen 185 und 200 Feinde wurden getötet, Quantrills Verluste waren mit 40 vergleichsweise gering.

Nachdem Konföderierten-General Robert E. Lee am 9. April 1865 kapituliert hatte, kämpften Quantrill und andere Freikorpsführer weiter. Am 10. Mai 1865 ritt Quantrill in Wakefield, Kentucky in einen Hinterhalt der Unionsarmee und wurde dabei schwer verwundet. Er starb am 6. Juni 1865 in einem Militärgefängnis-Lazarett im Alter von 27 Jahren, er hinterließ eine Ehefrau, Sarah Katherine King.

Rezeption

Nach dem Krieg erlangten zahlreiche „Raider“ (Kommando- oder Sturmtruppen) als Banditen Berühmtheit, darunter Jesse James, Frank James (beide von William T. „Bloody Bill“ Anderson geworben), Cole Younger, Jim Younger und William McWaters. Diese „Outlaws“ (Gesetzlosen) boten unbegrenzten Erzählstoff für unzählige Hollywood-Filme.

Im Film „Der Texaner“ (The Outlaw Josey Wales), mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, brennen marodierende Jayhawkers der Union die Farm des Titelhelden nieder und töten seine Familie, woraufhin sich dieser den konföderierten Bushwhackers anschließt.

Würdigung

Die „William Clarke Quantrill Society“ mit Sitz in Missouri ehrt noch heute (Stand: 2015) die Taten des einstigen Volkshelden der Sezessionisten von Missouri.[2]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Ende der 1850er Jahre, als das Territorium Kansas vor der Aufnahme in die Vereinigten Staaten von Amerika stand, entbrannte in dem Staat ein heftiger Konflikt um die Frage, ob Kansas mit Sklavenhaltung oder ohne in die Union aufgenommen werden sollte. Der VS-Kongreß hatte beschlossen, daß die Bevölkerung in den Territorien Kansas und Nebraska selbst über die Sklavenfrage entscheiden sollte, woraufhin zahlreiche radikale Gegner und Anhänger der Sklaverei nach Kansas strömten, um die Abstimmung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Infolge der Auseinandersetzungen kam es zwischen 1850 und 1859 bzw. 1865 zu einem Grenzkrieg, und die VS-Armee sollte für Ordnung sorgen, setzte sich aber zunehmend einseitig für die Sympathisanten der Union ein. Dieser Konflikt ging als „Bleeding Kansas“ (Blutendes Kansas) in die Geschichte ein. Als 1861 der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, waren Kansas und das benachbarte Missouri wieder gespaltene Territorien. Konföderierte und Unionstruppen lieferten sich einen lang anhaltenden, blutigen Guerillakrieg.
  2. William Clarke Quantrill Society