Barzel, Rainer

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Rainer Candidus Barzel (Lebensrune.png 20. Juni 1924 in Braunsberg, Ostpreußen; Todesrune.png 26. August 2006 in München) war ein deutscher Politiker der CDU, Jurist und Publizist.

Werdegang

Rainer Candidus Barzel, kath., wurde 1924 als Sohn des Oberstudienrates Candidus Barzel und dessen Ehefrau Maria in Braunsberg im katholischen Ermland (Ostpreußen) geboren, wuchs dann aber mit seinen sechs Geschwistern in Berlin auf. Er besuchte das jesuitische Canisius-Kolleg am Berliner Lietzensee sowie das Luisengymnasium in Moabit. Geprägt wurde er damals auch vom katholischen Jugendbund „Neu-Deutschland“. Nach dem Notabitur nahm er von 1941 bis 1945 bei der Luftwaffe am Zweiten Weltkrieg teil. 1943 wurde er Leutnant bei den Seefliegern. Er wurde mit dem EK II und der Goldenen Frontflugspange ausgezeichnet. Nach dem Krieg studierte er ab 1945 Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Köln. Noch während seines Studiums publizierte er 1947 sein erstes Buch, „Die geistigen Grundlagen der politischen Parteien“. 1949 legte er die Erste Juristische Staatsprüfung ab und promovierte zum Dr. jur beim Rechtsphilosophen Ernst von Hippel mit der Arbeit „Die verfassungsrechtliche Regelung der Grundrechte und Grundpflichten des Menschen“.

Wirken

Er war von 1962 bis 1963 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und leitete seit 1964 die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 1969 war er Führer der Bundestagsopposition gegen Bundeskanzler Willy Brandt, seit 1971 auch Vorsitzender der CDU-Bundespartei. Im April 1972 wäre Barzel beinahe Bundeskanzler geworden, nachdem Brandts SPD-FDP-Koalition Abgeordnete an die CDU/CSU-Fraktion verloren hatte. Beim entscheidenden Mißtrauensvotum fehlten Barzel jedoch zwei Stimmen. Später stellte sich heraus, daß Bundestagsabgeordnete von der DDR und wohl auch der SPD bestochen worden waren.

Nachdem Barzel bei der Bundestagswahl im November 1972 gegen Brandt verlor, löste ihn Helmut Kohl 1973 als CDU-Vorsitzenden und Karl Carstens als Fraktionsvorsitzenden ab. Als die CDU/CSU 1982 wieder an die Macht kam, wurde Barzel erneut Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen. Von 1983 bis 1984 war er der 8. Präsident des Deutschen Bundestages.

Auszeichnungen und Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Die geistigen Grundlagen der politischen Parteien. Bonn, Schwippert 1947
  • Souveränität und Freiheit. Eine Streitschrift. Köln, Pick 1950
  • Die deutschen Parteien. Geldern, Schaffrath 1952
  • Karl Arnold. Grundlegung christlich-demokratischer Politik in Deutschland. Eine Dokumentation. Bonn, Berto 1960
  • Untersuchungen über das geistige und gesellschaftliche Bild der Gegenwart und die künftigen Aufgaben der CDU, Dortmund 1962
  • Gesichtspunkte eines Deutschen. Düsseldorf, Econ 1968
  • Es ist noch nicht zu spät. München, Droemer Knaur 1976
  • Auf dem Drahtseil. München, Droemer Knaur 1978
  • Unterwegs – Woher und wohin? München, Droemer Knaur 1982
  • Im Streit und umstritten. Anmerkungen zu Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und den Ostverträgen. Berlin, Ullstein 1986
  • Geschichten aus der Politik. Persönliches aus meinem Archiv. Berlin, Ullstein 1987
  • Plädoyer für Deutschland. Berlin, Ullstein 1988
  • Die Tür blieb offen – Ostverträge-Misstrauensvotum-Kanzlersturz. Bonn, Bouvier 1998, ISBN 3-416-02836-8
  • Ein gewagtes Leben. Stuttgart, Hohenheim 2001, ISBN 3-89850-041-1

Fußnoten