Regine (1935)

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FILM

Regine.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Regine
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 105 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Fanal-Filmproduktion GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Erich Waschneck
Drehbuch: Erich Waschneck
Vorlage: Gottfried Keller (Roman)
Musik: Clemens Schmalstich
Ton: Erich Lange
Kamera: Werner Brandes
Bauten: Hans Sohnle,
Otto Erdmann
Schnitt: Wolfgang Loë-Bagier
Besetzung
Darsteller Rolle
Luise Ullrich Regine
Adolf Wohlbrück Frank Reynold, Ingenieur
Olga Tschechowa Floris Bell, Schauspielerin
Ekkehard Arendt Merlin, ihr Freund
Hans Junkermann Prof. Gisevius, Franks Onkel
Eduard von Winterstein Keller, Regines Vater
Hans Adalbert Schlettow Robert, Regines Bruder
Julia Serda Frau von Steckler
Olga Engl Frau Sendig
Martha von Kossatzky Obstfrau
Trude Haefelin
Erich Harden
Curt Ackermann
Aribert Mog
Erich Gühne
Carl Walther Meyer
Walter Gross
Ernst-Albert Schaah
Hermann Mayer-Falkow
Otto Kronburger
Jutta Jol
Betty Sedlmayr

Regine ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1935. Die Dreharbeiten fanden in Oberfranken, Miltenberg, Kaub, auf der Loreley und in verschiedenen Orten am Rhein statt. Die Uraufführung war am 7. Januar 1935.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Frank Reynola, ein weltberühmter Ingenieur, Erbauer der größten amerikanischen Talsperre, kehrt nach zehnjähriger Abwesenheit in die deutsche Heimat zurück. Auf dem Ozeandampfer lernt er Floris Bell, eine sehr schöne unbekannte Schauspielerin kennen, die sich leidenschaftlich in ihn verliebt. Aber sie ist nicht die Frau, die er nach Jahren rastloser Arbeit sucht. Sie ist ihm zu verwöhnt, zu kapriziös. Er sucht die einfache, klare, liebende Frau. So geht er auf die kaum versteckten Gunstbeweise der Schauspielerin nicht ein und ahnt dabei nicht, daß er sich damit eine erbitterte Feindin geschaffen hat. – In einer süddeutschen Kleinstadt, wo er unter der Obhut seines Onkels glückliche Kinderheitsjahre verbracht hat, lernt er ein einfaches kleines Bauernmädchen, Regine kennen.

Sie ist Dienstmädchen im Haus des Onkels und erstirbt in Ehrfurcht vor dem vornehmen, weitgereisten Besucher. In ihr findet Reynold, was er sucht: den unverdorbenen, schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regine und wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, daß er sie eines Morgens küßt und der völlig überraschten Regine sagt: Ich liebe dich; ich mache dich zu meiner kleinen Frau … – Ein paar Stunden später ist Regine spurlos verschwunden. Mit Mühe gelingt es Franke Reynold, das Dorf in Erfahrung zu bringen, in dem Regine zu Hause ist. Ohne besonderen Abschied läßt er seinen Onkel im Stich und jagt mit seinem großen Auto Regine nach.

Am Ausgang eines kleinen Dorfes steht Regine vor zwei heruntergekommenen Männern, das sind Vater und Bruder, die nach dem Tod der Mutter zu Lumpen und Trunkenbolden geworden sind. Sie erpressen Regine um die letzten Spargroschen und scheuen nicht vor Schlägen zurück, wenn sie nicht genug heimbringt. Als jetzt Regine ohne Angaben von Gründen erklärt, nicht wieder in die Stadt zurückzukehren zu können, kommt es zu einer nächsten Szene. Standhaft verschweigt Regine, daß es die Scham vor Reynold ist, die Angst, er könnte erfahren, aus was für einer Familie sie stammt, die sie zur Aufgabe der guten Stellung gezwungen hat. Wüste Beschimpfungen sind das Ergebnis ihres Schweigens. Und als der Vater die Hand zum Schlag erhoben hat, hört sie plötzlich das Knattern eines Autos vor dem Haus, und wenigen Minuten später steht Reynold neben ihr und zieht sie, ohne ein Wort zu verlieren, fort in sein Auto, das bald in sausender Fahrt Angst und Elend hinter ihr zurückläßt. – Nach ein paar Wochen ist aus dem kleinen Bauernmädel Regine die Frau des berühmten Ingenieurs Frank Reynold geworden.

Bei einem Konzert trifft das glückliche junge Paar mit Floris Bell und Merlin, ihrem ständigen Begleiter, zusammen. Floris Bell versteht es großartig, die erlittene Niederlage von damals zu verbergen. Sie schmeichelt Regine und beglückwünscht Reybold und hat es in fünf Minuten fertiggebracht, sich als Regindes mütterliche Freundin anzubieten. Als sie die junge Frau zum erstenmal besucht, wird Frank Reynold durch einen plötzlichen Auftrag nach dem Orient abgerufen und muß zum ersten Male die kleine Regine allein zurücklassen. Ohne ihn fühlt Regine sich plötzlich verlassen und fremd, und selbst die Anwesenheit der Frau von Scheckler, die Frank ihr als Hausdame und gesellschaftlichen Unterrichtsmeister engagiert hat, kann sie nicht darüber hinweg trösten. – Floris Bell versteht es, sich in das Vertrauen der harmlosen Regine einzuschleichen. Wenige Wochen später gibt sie eine glänzende Abendgesellschaft zu Ehren Regines, und hier erlebt Regine zum ersten Mal das Glück, eine bewunderte und umworbene Frau zu sein. Sie ist schon nicht mehr ganz nüchtern von dem ungewohnten Sekt, als Merlin ihr im Auftrag Floris Bells vorschlägt, sie nach Hause zu begleiten, da die anderen Gäste in einer halben Stunde zum Mokka folgen werden.

Zu Haus angekommen, trifft Regine sofort alle Vorbereitungen zum Empfang der Gäste. Merlin sieht entzückt und mit wachsender Verliebtheit ihrer Geschäftigkeit zu, und als sie sich umdreht, hat er sie fest umarmt und überschüttelte ihr Gesicht mit Küssen. In diesem Augenblick steht Frau von Steckler in der Tür, die Merlin aus dem Hause weist und im Namen Reynolds von Regine Rechenschaft verlangt. Regine ist vollkommen verwirrt und stammelt, daß Floris Bell und die anderen Gäste doch gleich erscheinen müßten. Ein telefonischer Anruf bei Floris Bell überzeugt sie jedoch, daß es sich bei dieser Verabredung um ein Mißverständnis handeln müsse. Wie eine ertappte Sünderin zieht sie sich in ihr Schlafzimmer zurücl. – Kaum hat sie sich völlig zerschlagen auf ihr Bett gesetzt, hört sie jemanden durch die Balkontür ins Zimmer treten. Mit furchtbarem Erschrecken erkennt Regine ihren Bruder. Aus seinen wirren Worten und seinem verzerrten Gesicht geht hervor, daß er etwas Entsetzliches begangen haben muß. Unter Drohung schlimmster Art zwingt er Regine, ihm Wertsachen, Geld und einen Mantel ihres Mannes zu geben. Dann ist er wie ein böser Spuk verschwunden. – Wenige Tage später kehrt Frank zurück. Aber er findet eine unerklärlich veränderte Regine, die ihm scheu aus dem Weg geht. Frau von Steckler berichtet ihm über die Szene mit Merlin und fügt hinzu, daß sie genau gesehen habe, wie der gleiche Mann nach Verlassen des Hauses durch das Fenster in Regines Schlafzimmer eingestiegen sei. – Frank ist wie betäubt, und da Regine ihm jede Erklärung darüber verweigert, wer der Mann gewesen sei, verläßt er – im Innersten getroffen – sein Haus.

Regine sieht ihr Glück zerstört und weiß in ihre Hilflosigkeit keinen anderen Ausweg als den Tod. Unter einem Vorwand veranlaßt sie das Personal, das Haus zu verlassen, zieht ihr schlichtest, einfaches Kleidchen an, in dem Frank sie zum erstenmal gesehen hat, und öffnet in der Küche den Gashahn. – Im Hotel berichtet ein Kriminalbeamter dem fassungslosen Frank, daß der wegen Mord an seinen eigenen Vater festgenommen Bauernsohn Robert sich in seiner Zelle erhängt und man bei ihm einen Mantel Frank Reynolds gefunden habe. Plötzlich ahnt Frank den Zusammenhang zwischen dem fremden Mann in Regines Schlafzimmer und dem erhängten Mörder. So schnell sein Wagen ihn trägt, rast er in seine Wohnung zurück und findet vor den geöffneten Gashähnchen eine schwer vergiftete, aber noch lebende Regine. – Zum zweitenmal finden die beiden sich für ihr Leben.


Anmerkungen

Frei nach einem der Kapitel aus Gottfried Kellers Erzählungsfolge „Das Sinngedicht“ hatte der Regisseur Erich Waschnek schon einmal zur Stummfilmzeit einen Film namens „Regine“ gedreht.[1]

Filmplakate

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 40, 7. Oktober 1934