Reichstagswahl 1920

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Bei der Wahl zum 1. Reichstag am 6. Juni 1920 (mit Nachwahlen in Ostpreußen und Schleswig-Holstein am 20. Februar 1921 und im Wahlkreis Oppeln am 19. November 1922) mußte die bisher regierende Weimarer Koalition aus SPD, Zentrum und DDP schwere Verluste hinnehmen. Während diese zuvor über eine Dreiviertelmehrheit verfügt hatte, erreichte sie jetzt nicht einmal mehr die absolute Mehrheit. Auf der linken Seite verlor die SPD vor allem Stimmen an die USPD, die zweitstärkste Kraft wurde, im bürgerlichen Lager verlor die linksliberale DDP massiv zugunsten der rechtsliberalen DVP und der nationalkonservativen DNVP. Der katholische Block hatte zwar ebenfalls Einbußen zu verzeichnen, konnte sich aber halten.

Stimmenzahl Mandate
Wahlberechtigte 35.949.774 100,0 % - - -
Wahlbeteiligung 28.463.581 79,2 % -3,8 459 +38
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 6.179.991 21,9 % -16,0 102 -61
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) 4.971.220 17,6 % +10,0 84 +62
Deutschnationale Volkspartei (DNVP) 4.249.100 15,1 % +4,8 71 +27
Deutsche Volkspartei (DVP) 3.919.446 13,9 % +9,5 65 +46
Deutsche Zentrumspartei (Zentrum) 3.845.001 13,6 % -6,1 64 -27
Deutsche Demokratische Partei (DDP) 2.333.741 8,3 % -10,3 39 -36
Bayerische Volkspartei (BVP)[1] 1.173.344 4,4 % +4,4 21 +21
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 589.454 2,1 % +2,1 4 +4
Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) 319.108 1,1 % +0,8 5 +4
Bayerischer Bauernbund (BBB) 218.596 0,8 % -0,1 4 -

Fußnoten

  1. Außerhalb Bayerns als Christliche Volkspartei (CVP) (1 Sitz), gemeinsam als Christlich-föderalistische Reichswahlliste
Reichstagswahlen in der Weimarer Republik