Reichstagswahl März 1933

Die Reichstagswahl am 5. März 1933 war die letzte Reichstagswahl im Rahmen der Weimarer Republik. Nur vier Monate nach der letzten Wahl war diese Neuwahl vom neuen Reichskanzler Adolf Hitler schon zu Beginn seiner Amtszeit anberaumt worden. Im Wahlkampf konnten die Nationalsozialisten, zumal sie seit dem 30. Januar 1933 mit ihrem Parteiführer Hitler federführend an der Regierung beteiligt waren, ein deutliches optisches Übergewicht erzielen. Dennoch wurde die angestrebte absolute Mehrheit verfehlt, und Hitler mußte eine Koalition mit der nationalkonservativen DNVP eingehen, mithilfe derer er eine absolute Mehrheit besaß.
Die Wahlbeteiligung erreichte mit 88,7 % einen neuen Rekordwert, vor allem viele Neu- und Jungwähler strömten zu den Wahlurnen, um für die NSDAP zu stimmen. Bei den übrigen Wählern konnten sich die anderen Parteien jedoch relativ konstant halten. SPD, KPD, Zentrum, DNVP und BVP verloren insgesamt nur leicht.
Die erste Sitzung des neugewählten Reichstages fand am 21. März 1933 in der Krolloper in Potsdam unter Ausschluß der Sozialdemokraten und Kommunisten, deren Reichstagsmandate schon am 8. März aberkannt worden waren, statt. Am 23. März 1933 stimmte der Reichstag mit Zweidrittelmehrheit dem Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich zu, das die Gesetzgebung im wesentlichen in die Hände der Reichsregierung gab. Für das Gesetz erklärten sich neben NSDAP und DNVP auch die bürgerlichen Parteien, darunter Zentrum und BVP wie DVP und Deutsche Staatspartei. Einzig die SPD lehnte das Gesetz ab.
Stimmenzahl | Mandate | ||||
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Wahlberechtigte | 44.685.764 | 100,0 % | – | – | – |
Wahlbeteiligung | 39.655.029 | 88,7 % | +8,1 | 647 | +63 |
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) | 17.277.180 | 43,9 % | +10,8 | 288 | +92 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 7.516.243 | 18,3 % | −2,1 | 120 | −1 |
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) | 4.848.058 | 12,3 % | −4,6 | 81 | −19 |
Deutsche Zentrumspartei | 4.424.905 | 11,2 % | −0,7 | 74 | +4 |
Kampffront Schwarz-Weiß-Rot[2] | 3.136.760 | 8,0 % | −0,3 | 52 | +1 |
Bayerische Volkspartei (BVP) | 1.073.552 | 2,7 % | −0,4 | 18 | −2 |
Deutsche Volkspartei (DVP) | 432.312 | 1,1 % | −0,8 | 2 | –9 |
Christlich-Sozialer Volksdienst (Evangelische Bewegung) | 383.999 | 1,0 % | −0,5 | 4 | −2 |
Deutsche Staatspartei (DStP) | 334.242 | 0,8 % | −0,2 | 5 | +3 |
Deutsche Bauernpartei | 114.048 | 0,3 % | −0,1 | 2 | −1 |
Württembergischer Bauern- und Weingärtnerbund | 83.839 | 0,2 % | −0,1 | 1 | −1 |