Godden, Rudi

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Rudi Godden (1907–1941)
Rudi Goddens Grab
Berlin, Alter Friedhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde
Inschrift des Grabsteins

Rudi Godden, eigentlich Rudi Lißbauer (Lebensrune.png 18. April 1907 in Berlin-Moabit; Todesrune.png 4. Januar 1941 ebenda), war ein deutscher Sänger und Filmschauspieler.

Leben

Rudi Godden wurde als Rudi Lißbauer am 18. April 1907 in Berlin-Moabit geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete seine Mutter 1910 den Berliner Kinobesitzer Goddeng, den Besitzer eines der ältesten Berliner Kinos, des „Parade-Theaters“ in der Friedrichstraße. Als die Eltern wegzogen, ging er in Rostock und Hamburg zur Schule, Hamburg blieb auch seine erste Arbeitsstation.

Zweieinhalb Jahre lang war er Lehrling in Ölen und Fetten; Handelsvertreter wollte er werden, doch schon lockte ihn die Sehnsucht zu künstlerischem Leben.[1] Er studierte nebenbei Gesang im Brahmskonservatorium.

Der Zufall einer Begegnung im Kaffeehaus verschaffte ihm den Anschluß an einen Kreis von Musikschülern. Und so kam Rudi Godden, als die Öle und Fette ihm seine Laufbahn nicht mehr glätten wollten, als Schlagerparodist – zusammen mit E. A. Aren — zum Kabarett.

Ende der 1920er Jahre war er Mitbegründer des kabarettistischen Gesangsquartetts „Blue Boys“ und unternahm Gastspielreisen durch Holland und Deutschland. Ab 1930 arbeitete er mit Ernst Brenn zusammen, mit dem er zunächst als Duo im In- und Ausland auftrat und 1935 das Kabarett „Die acht Entfesselten“ gründete. Kreuz und quer durch ganz Deutschland ist diese Gruppe vergnügter Kabarettisten gereist, hat hier in einem Staatstheater, dort in einem Schützenhaussaal gastiert und überall jubelnde Freude erweckt. Die „8 Entfesselten“ und ihr bester Mann, Rudi Godden, waren in vielen deutschen Städten schon berühmt, als sie im Mai 1936 endlich im Berliner Renaissancetheater Station machten. Godden trat gemeinsam mit Gerti von Reichenhall auf, die er 1937 heiratete. 1939 wurde sein Kabarett aufgelöst.

Er hat es nicht leicht gehabt, bis ihn im Berliner Renaissancetheater der Herstellungsleiter der Tobis, Helmut Schreiber und der Spielleiter Hans H. Zerlett ihn für den Film entdeckten. Die Probeaufnahmen 1936 glückten, und er erhielt die Rolle des Inspizienten Peters in Hans H. Zerletts Varietéfilm „Truxa“. Er wurde hier mit seiner zündenden Komik, der bescheidenen Unverschämtheit, der herzgewinnenden Ruppigkeit, der Stammvater einer ganzen Meute von komischen Inspiziententypen, die in langen Mänteln aus den Kulissen der Filmbühnen flatterten. Diesem glücklichen Start in „Truxa“ folgten viele Rollen: zunächst gab er den reichen jungen Mann in „Einmal werd' ich dir gefallen“, der erst durch die Liebe zu einem brauchbaren Menschen erzogen wird, dann war er der Bordfunker in „Die kleine und die große Liebe“, dann stand er wieder, wie in „Truxa“, mit der ebenfalls so frühverstorbenen La Jana zusammen in der großen Filmrevue „Es leuchten die Sterne“. So folgte Film auf Film bis zu „Robert und Bertram“. Zwischendurch wurde wieder Kabarett gespielt, die Operette lockte mit Hauptrollen: Zuletzt trat er im Metropoltheater mit Kurt Seifert und Elfi Mayerhofer zusammen in der Operette „Frauen im Metropol“ auf.

Auch als Sänger war er tätig, wie in Carl Boeses Revuefilm „Hallo Janine!“, in dem er mit Marika Rökk und Johannes Heesters den Schlager „Musik, Musik, Musik“ singt („Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...“). Hauptrollen spielte er in den Militär-Schwänken Musketier Meier III und Das Gewehr über!.

Am 4. Januar 1941 starb Rudi Godden im Alter von nur 33 Jahren in Berlin an einer Blutvergiftung, die sich nach einer entkräftenden Erkältungskrankheit einstellte.

Lied

Rudi Godden – Die Liebe macht gewöhnlich blind

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 4, 26 . Januar 1940