Matterstock, Albert

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Albert Matterstock (1911–1960)
Albert Matterstock
In dem Film „Was will Brigitte?“ spielte Carl Wery einen Generaldirektor, dessen energisches Handeln nicht nur seine Untergebenen, sondern auch die Zuschauer des Films überzeugte (Leny Marenbach, Carl Wery und Albert Matterstock).

Albert Andreas Hermann Walter Matterstock (Lebensrune.png 13. September 1911 in Leipzig ; Todesrune.png 29. oder 30. Juni 1960 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, der ab 1937 in fast 30 deutschen Spielfilmen – meist unterhaltsamer Art – zu sehen war.

Leben

Jugend

Albert Matterstock wurde am 13. September 1911 als Sohn eines Kavallerieoffizier in Leipzig geboren. Seine Jugend verbrachte Matterstock auf dem bei Tölz in Oberbayern gelegenen Gut seiner Eltern.[1]

Er besuchte unter anderem die Kolonialschule in Witzenhausen an der Werra und lebte später bis zu seinem 21. Lebensjahr bei Verwandten in Deutsch-Südwest.

Er kehrte mit dem Berufsziel „Schauspieler“ nach Deutschland zurück. Er absolvierte in Berlin die Schauspielschule von Max Reinhardt, ließ sich unter anderem von Leontine Sagan unterrichten und gab anschließend sein Bühnendebüt am Berliner Theater am Kurfürstendamm.

Drittes Reich

Nach drei Monaten Arbeitsdienst ging Matterstock zum Rundfunk. Er war ein Jahr an einem Leipziger Sender beschäftigt, bis er vom Leipziger Alten Theater verpflichtet wurde, wo er unter Detlef Sierck anderthalb Jahre lang spielte. Matterstock ging danach 1936 nach Hamburg und arbeitete dort ein Jahr, bis er vom Film entdeckt wurde.

Matterstock erhielt die Hauptrolle des Franz Schniepex in „Land der Liebe“ und gehörte fortan zu den beliebten Darstellern auf der Leinwand. Fast alle seine Filme – insgesamt 40 – waren Kassenerfolge und Matterstock einer der bestbezahlten Stars der UFA.

Ende Februar 1939 heiratete er in dritter Ehe seine Kollegin, die Schauspielerin Jutta Freybe, doch auch diese Verbindung wurde später geschieden.[2]

1943 erkrankte der Künstler während Dreharbeiten auf dem Eibsee am Fuß der Zugspitze schwer: Er hatte sich in spärlicher Bekleidung auf den zugefrorenen See werfen müssen und mußte diese Szene häufig wiederholen. Eine schmerzhafte Magenerkrankung, die er sich dabei zuzog, konnte nur unter Zuhilfenahme von Morphium behandelt werden, was Matterstock zum Verhängnis wurde: Er wurde süchtig. Gegen Kriegsende mußte der Schauspieler noch zum Volkssturm einrücken und wurde verwundet.

Nachkriegszeit

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Matterstock vor allem für das Theater; er stand in Dresden auf der Bühne, spielte dann am Staatstheater in München und ging schließlich nach Mannheim, Filmrollen wurden ihm nur wenige angeboten. Der einstige UFA-Star spielte noch Nebenrollen.

Seit Anfang der 50er Jahre beeinflußte das Morphium wieder hauptsächlich sein Leben, er schlug sich als Alleinunterhalter, Autoverkäufer, Empfangschef und Gelegenheitsschauspieler durch. Er spielte noch sporadisch Theater, so 1956 in Hamburg in dem Stück „Pariser Geschichten“, dann glitt der Schauspieler immer mehr ab. Matterstock kampierte zeitweise auf der Straße und in Obdachlosenasylen, lebte von dem, was ihm mitleidige Freunde von früher zusteckten. 1957 schien er sich wieder gefangen zu haben, mit seiner vierten Frau, die ein Geschäft in Hamburg betrieb, versuchte er eine zweite, bürgerliche Karriere und wurde Geschäftsführer in einem Bierlokal. Aber auch diese Laufbahn hielt er nicht durch.

Er versuchte sich nochmals in einer winzigen Rolle in einem Lustspiel und hielt sich gerade zu Aufnahmen für einem Fernsehwerbefilm in Hamburg auf, als man ihn am 29. Juni 1960 dort in einem Hotel tot auffand; er war erst 49 Jahre alt. Die Obduktion ergab, daß es sich nicht um Selbstmord gehandelt hatte, sondern daß sein Körper den jahrelangen Rauschgift- und Tablettenmißbrauch nicht mehr verkraftet hatte. Seine inzwischen aufgelöste Grabstätte befand sich auf dem Hauptfriedhof in Würzburg.

Neben seiner schauspielerischen Arbeit war Matterstock auch als Schriftsteller tätig: So verfaßte er das Buch „Halbgott – die Geschichte eines Pferdes“ sowie verschiedene Novellen, Drehbücher und Essays.

Filmographie

Fußnoten