Samwer, Oliver

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Oliver Samwer (Lebensrune.png 9. August 1972) ist ein deutscher Unternehmer.

Werdegang

Oliver Samwer wurde als Sohn des bekannten Kölner Rechtsanwalts Sigmar-Jürgen Samwer geboren. Er wuchs mit seinen beiden Brüdern Marc (Lebensrune.png 1970) und Alexander (Lebensrune.png 1975) in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Samwers Urgroßvater Karl Samwer war Direktor der Gothaer Lebensversicherungsbank gewesen und hatte die Tochtergesellschaft Gothaer Allgemeine Versicherung AG gegründet.

Nach seinem Abitur als bester Jahresabsolvent Kölns am altsprachlichen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium studierte Samwer als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Betriebswirtschaftslehre an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar sowie an der Kellogg School of Management in Illinois in den USA.

Wirken

Seine berufliche Laufbahn begann Samwer als Trainee bei der jüdischen Investmentbank Sal. Oppenheim. Bereits damals rief er mit Kommilitonen seine erste Firma ins Leben. Die „Ego International Trading Company“ ließ indianische Fellpantoffeln in Bolivien produzieren und vertrieb diese in Südamerika.

Zusammen mit seinen beiden Brüdern gründete Samwer im Januar 1999 nach dem Vorbild der US-Firma eBay das Weltnetzauktionshaus Alando.de. Nach nur wenigen Monaten kaufte eBay das erfolgreich gestartete deutsche Unternehmen für rd. 50 Mio. US$ auf und machte daraus seine BRD-Tochter, bei der Samwer anschließend ein Jahr lang als Managing Director Europe die Geschicke leitete. Im Sommer 2000 gründeten die Brüder zusammen mit diversen Firmenpartnern dann die „Jamba! GmbH“,[1] die unter der Führung von Samwer und seinem Bruder Marc dank aggressiver Werbung zum größten europäischen Anbieter von Klingeltönen und Mobiltelefonanwendungen aufstieg, aber wegen ihres Verkaufs von Abonnements auch an minderjährige Kunden in Kritik geriet. 2004 wurde Jamba! für 273 Mio. US$ von der jüdischen US-Telekommunikationsfirma „Verisign Inc.“ übernommen.

Der 2004 beim Weltwirtschaftsforum in Davos als einer der Young Global Leaders ausgezeichnete und als „Star der deutschen Internetbranche“[2] geltende Samwer engagierte sich zusammen mit seinen Brüdern fortan als Kapitalgeber zahlreicher Start-up-Firmen aus den Bereichen Weltnetz und Mobilfunk. Das Trio agierte dabei über ihren 2006 gegründeten Wagniskapitalgeber „European Founders Fund“ (EFF; München) und den in Berlin ansässigen Weltnetz-Inkubator „Rocket Internet“ (gegr. 2007) als Beteiligungsgesellschaft.

Es folgten Investitionen in mehr als 30 Ländern bei laut eigenen Angaben 140 jungen Internetunternehmen, mit denen die drei Brüder insgesamt Mrd.-schwere Erlöse erzielten und Schätzungen zufolge ein Vermögen von 350 Mio. Euro verdienten.[3] Zu den Beteiligungen gehörten die an „YouTube“ angelehnte Videoplattform „MyVideo“ (Verkauf 2007), das Spieleportal „bigpoint.com“ (Verkauf 2008) oder der Fotodienstleister „myphotobook.de“ (Verkauf 2007), außerdem das Reiseportal „trivago“, das Handwerks- und Dienstleistungsangebot „myhammer.de“ sowie das im November 2009 gegründete Unternehmen „CityDeal“, ein Anbieter stadtbezogener Rabatte für Restaurants etc., der kurz darauf von seinem US-Vorbild „Groupon“ aufgekauft wurde (2010). Zwischenzeitlich besaßen Samwer und seine Brüder auch Anteile an den sozialen Netzwerken „StudiVZ“ und „Facebook“. Letztere verkauften sie mit hohem Gewinn drei Jahre nach ihrem Einstieg 2008, „weil wir uns auf Finanzierungen in Frühphasen und im Wachstumsbereich konzentrieren“ – so Samwer.[4] Mit ihren rund 25.000 Beschäftigten und 1.500 Beteiligungen rund um den Globus wurden die Brüder zu den größten Weltnetzhändlern Europas gezählt.

Darüber hinaus legte Samwer 2013 u. a. zusammen mit Bruder Marc einen 150 Mio. Euro schweren Gründerfonds namens „Global Founders Capital“ als Geldgeber für weltweite neugegründete Unternehmen auf.

„Die Samwers sind, anders als etwa Facebook-Chef Mark Zuckerberg, keine Computer-Tüftler. Sie wollten nie programmieren können, sie fasziniert die geschäftliche Seite des Internets“, stellte das Magazin FOCUS (26/2011) einmal fest, während Samwer selbst von sich sagte: „In der Internet-Industrie gibt es Einsteins und Typen wie Bob, der Baumeister. Ich bin ein Bob, der Baumeister“.[5]

Wegen Kritik am Führungsstil von Samwer verließen Ende 2011 mehrere Führungskräfte „Rocket Internet“, darunter die Mitgründer Christian Weiß und Uwe Horstmann.

Entgegen ihren sonstigen Gepflogenheiten setzten die Brüder bei dem ab 2008 gemeinsam mit den Firmengründern Robert Gentz und David Schneider aufgebauten Berliner Weltnetz-Schuhhändler „Zalando“ auf längerfristiges Engagement. Das schnell wachsende Unternehmen hatte sein Angebot im Laufe der Zeit mit Textilien, Kosmetik und Wohnaccessoires ständig erweitert, blieb aber trotz seiner Markterfolge und deutlicher Umsatzanstiege (2013 rund 50 %) zunächst noch lange in den roten Zahlen. Für 2014 vermeldete das Unternehmen erstmals Gewinne.

2014 bereiteten die Samwer-Brüder den Börsengang von Rocket Internet vor. Zunächst vollzogen sie im Sommer 2014 die Umwandlung in eine AG, wobei Samwer zum Vorstandschef (CEO) berufen wurde. Anfang Oktober 2014 gingen dann innerhalb von zwei Tagen zuerst Zalando, dann Rocket Internet an die Börse. Nach dem Börsengang lagen bei Rocket Internet u. a. 41 % der Anteile beim Global Founders Fund, 14,2 % bei der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Investment „AB Kinnevik“ und 8,2 % bei der „United Internet AG“ (UI); 11,8 % befanden sich in Streubesitz. Nachdem die Aktie von Rocket Internet zunächst deutlich unter ihren Ausgabepreis (42,50 Euro) gerutscht war, legte sie in den Folgemonaten kontinuierlich zu. Anfang November 2014 lag der Börsenwert von Rocket Internet bei 6,4 Mrd. Euro.

Die Samwer-Brüder sind am Berliner Immobilienmarkt beteiligt (2019 mit 150 Millionen Euro).[6]

Familie

Oliver Samwer ist verheiratet und hat mehrere Kinder.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Jamba! Mutterkonzern ist News Corporation, ein Keith Rupert Murdoch-Unternehmen.
  2. Handelsblatt, 29. Mai 2012
  3. Vgl. manager magazin, 3/2011
  4. manager magazin, 3/2011
  5. Süddeutsche Zeitung, 11. September 2014
  6. Mit-Eigentümer des Hauses der Gesundheit soll Oliver Samwer sein. Zusammen mit seinen Brüdern Marc und Alexander habe er deutschlandweit Immobilien aufgekauft – vor allem in Berlin. Der Wert der Gebäude, für die das Amtsgericht Mitte zuständig ist, summiere sich allein auf 150 Millionen Euro. Das berichten „Spiegel“ und „Frontal 21“ gemeinsam. Über ein kompliziertes Firmengeflecht verwaltet das Trio laut dem Bericht ihre Häuser. Zum Besitz der Brüder sollen ebenso das Ullsteinhaus in Tempelhof und der Admiralspalast in Mitte gehören. Am Kurfürstendamm und an der Sonnenallee sollen die Brüder Häuser besitzen. In dem Artikel kommt eine Kiezkneipe vor, die ums Überleben kämpft, seitdem der Vermieter ein anderer ist: eine Immobilienfirma, an der Samwers beteiligt sind.“ (Christian Gehrke, Berliner Kurier, 15. Dezember 2019)