Sandow, Eugen

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel befaßt sich mit dem Kraftsport-Pionier Friedrich Wilhelm Müller. Zu anderen Personen siehe Friedrich Wilhelm Müller.
Friedrich Wilhelm Müller – Pionier des Kraftsports und in den USA auch bekannt als „Vater der modernen Körpergestaltung“ (Bodybuilding)

Eugen Sandow bzw. Eugene Sandow, gebürtig Friedrich Wilhelm Müller (Lebensrune.png 2. April 1867 in Königsberg; Todesrune.png 14. Oktober 1925 in London), war ein deutscher Körperbildner und weltweiter Vorreiter des Kraftsports.

Leben

Eugen Sandow zeigt „Eightpack“

Studium

Friedrich Wilhelm, anfangs ein eher schmächtiger Bub, war schon von klein auf von den starken Männern auf Jahrmärkten und im Zirkus angetan. Er begann sich nicht nur zu stählen, sondern lehrte sich auch, mit welchen Kunstgriffen schwere Gewichte zu heben sind. Wäre es nach seinen Eltern gegangen, wäre die Laufbahn des jungen Deutschen anders verlaufen: Sie schickten ihn zum Studium der Theologie nach Göttingen, wo einer seiner Brüder bereits Professor war. Davon wenig angetan, wechselte er wenig später zur medizinischen Akademie in Brüssel, wo er sich Kenntnisse in Anatomie erwarb.

Körperbildung

Als sein Vater ihm im Jahre 1887 aufgrund ausbleibender Lernerfolge den Unterhalt strich, beschloß er, sich gänzlich auf die Körperbildung zu konzentrieren. In Brüssel traf er den Deutschen Ludwig Durlacher (Künstlername: Louis Attila; 1844–1924)[1], der dort eine Sportschule betrieb. Der sich nun Eugen Sandow nennende Neunzehnjährige ging mit Attila nun auf europaweite Reisen.

In Amsterdam trennten sich die beiden allerdings wieder und Müller bzw. Sandow versuchte, auf eigene Faust weiterzumachen, anfangs keineswegs erfolgreich. Das Blatt wandte sich erst, als er eines Abends allein in einem Kaffeehaus saß. Dort hing ein eigentlich längst aus der Mode gekommener Automat, an dem man seine Kraft testen konnte. Sandows Kräfte überstiegen jedoch die Kapazitäten des Automaten, der nicht standhalten konnte und unter seinem starken Arm zusammenbrach.

Auch an den nächsten Abenden testete Sandow weitere Kraftautomaten, bis die Polizei ihn wegen Vandalismus festnahm. Er mußte jedoch wieder freigelassen werden, da er für die Kraftprobe schließlich bezahlt und sich nur an die Anleitungen gehalten hatte. Die Geschichte machte ihn zu einem Lokalhelden, dessen Aufführungen bald sehr gefragt waren. Er bekam Arbeiten als Modell in Kunstakademien in London und Paris. Es folgten Reisen durch Frankreich und Italien, auf denen er in seinen Schauen akrobatische Kunststücke und seine gestählten Muskeln vorführte.

„Samson“

In London trat in dieser Zeit der Athlet „Samson“, der bis dahin als „der stärkste Mann der Welt“ galt, zusammen mit seinem Schüler „Cyclops“ auf. Zu Beginn seiner Schauen bot Samson regelmäßig 100 Britische Pfund – heutiger Wert mehr als 8.000 Pfund – demjenigen, der die Leistung seines Schülers nachmachen konnte und 1.000 Pfund – heute 80.000 Pfund – dem, der seine schlagen konnte. Sandow nahm im Jahre 1889 diese Herausforderung an und besiegte sowohl den Schüler als auch den Lehrer. Von da an war sein Ruhm nicht mehr aufzuhalten. 1893 begann er mit Auftritten in den USA.

Vater des Bodybuildings

„Die Männer kamen in Scharen in seine Fitnessstudios, sein Erfolg war immens. Eugen Sandow galt als der stärkste Mann der Welt – und war perfekt gebaut. […] Sir Arthur Conan Doyle zählte zu seinen größten Fans. Und das nicht erst nach jenem Wintertag im Jahr 1904, als der Sherlock-Holmes-Erfinder nach einem Unfall unter seinem Wagen eingeklemmt worden war. Es dauerte eine Weile, bis genügend Helfer beisammen waren, um das Vehikel anzuheben, das sich überschlagen hatte, und Doyle zu befreien. Wie er später in seiner Autobiographie schrieb, können wohl nur wenige Menschen von sich behaupten, ‚dass sie eine Tonne Gewicht ausgehalten haben, ohne danach gelähmt zu sein‘. Seine körperliche Unversehrtheit habe er dabei vor allem einem Mann zu verdanken: Eugen Sandow. Mit ihm trainierte der damals 45 Jahre alte Doyle regelmäßig. Dadurch sei die Muskulatur seines Körpers so gekräftigt gewesen, dass sie dem Gewicht des Automobils standhielt. In Sandows Institut für Körperkultur an der St.James's Street in London ertüchtigten sich damals Hunderte auch prominente Kunden. Sandow hatte das erste Fitnessstudio der Welt im Sommer 1897 gegründet. In Anzeigenkampagnen versprach er Männern, die seinem Training folgten, einen nicht unbeträchtlichen Muskelzuwachs: innerhalb von nur drei Monaten acht Zentimeter mehr Brustumfang, fünf Zentimeter dickere Oberarme, vier Zentimeter dickere Waden. […] Im Jahr 1897, gerade 30 Jahre alt, soll er bei einer Größe von knapp 1,80 Meter und einem Gewicht von 95 Kilogramm einen Brustumfang von 157,5 Zentimetern (angespannt!) gehabt haben, eine Taille von 73,5, einen Bizeps von 49,5 und Oberschenkel von 68,6 Zentimeter Umfang. Damit unterschied sich der Preuße von den grobschlächtigen und unförmigen Muskelprotzen, die über Jahrmärkte tingelten und in Zirkussen auftraten. Der wohlgestaltete Sandow galt als Gentleman – und als ‚Vater des Bodybuildings‘.“[2]

Tod

Im Jahre 1925 starb er vieler Mythen zum Trotze möglicherweise an einer weniger ruhmreichen Syphiliserkrankung, jedoch blieb diese Behauptung unbewiesen. Auf Wunsch seiner Witwe Blanche Brooks wurde das Grab einfach gestaltet. Er hinterließ die Kinder Helen und Lorraine Sandow.

Grabsanierung

Im Jahre 2002 wurde ein schwarzes Marmorgrabmal darauf errichtet, das Ende 2007 von Friedrich Wilhelm Müllers Urenkel durch einen massiven Stein ersetzt wurde.

Verweise

Fußnoten