Schmidt, Wilhelm Georg

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Wilhelm Georg Schmidt (1900-1938)

Adolf Wilhelm Georg Schmidt (Lebensrune.png 3. März 1900 in Wiesbaden; Todesrune.png 29. August 1938) war von Beruf Klempnermeister, Reichshandwerksführer, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Mitglied der NSDAP, SS und SA. Er war ab 1932 Mitglied des Preußischen Landtages und ab 1933 Mitglied des Reichstages, seit dem 8. Juni 1936 SS-Oberführer.

Leben

Jugend

Wilhelm Georg Schmidt wurde am 5. März 1900 in Wiesbaden geboren und nach dem Schulbesuch Lehrling bei seinem Vater.

Erster Weltkrieg

Schon als 17jähriger meldet er sich freiwillig bei der 2. Kompanie/Luftschifferabteilung II und kam 1918 mit der Fliegertruppe an die Front. 1924 war er Zeitfreiwilliger beim Infanterie-Regiment 13 der Reichswehr.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkriege machte er seine Meisterprüfung in Wiesbaden. Die Besetzung Wiesbadens durch die Alliierten hatte sehr bald zur Folge, daß der im deutschen Sinne tätige Mann eingesperrt und dann ausgewiesen wurde. Schmidt trat 1923 in die NSDAP ein.

Erst 1925 konnte er in seiner Heimatstadt Wiesbaden zurückkehren. 1926 gründete er die Ortsgruppe Wiesbaden der NSDAP, deren er bis zum Parteiverbot 1927 angehörte und war Mitglied der SS und SA.

1931 wurde er Gaufachberater für den Mittelstand im Gau Hessen-Nassau-Süd, 1932 Gaukampfbundführer des gewerblichen Mittelstandes nach dessen Umbildung in die NS-HAGO, Gau-Hagoführer für Hessen-Nassau. Ferner wurde er 1932 in den preußischen Landtag gewählt, dem er bis zu seiner endgültigen Auflösung angehörte.

Drittes Reich

Am 12. November 1933 war er unter jenen Männern, die durch das Vertrauen des Volkes in den deutschen Reichstag entsandt wurde. Wilhelm Georg Schmidt war dem Reichsstatthalter und Gauleiter Jakob Sprenger ein treuer Kamerad und Mitkämpfer gewesen. Er hatte gerade in den Kreisen des Mittelstandes und des Handwerks des dem Nationalsozialismus den Boden bereitet. Seine eigene Berufsorganisation, die der Spengler, machte ihn schon im Frühjahr 1933 zu ihrem Führer. Zur gleichen Zeit wurde er durch das Vertrauen der Vollversammlung Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden und auch in Berlin war man inzwischen auf diesen tätigen Handwerkführer aufmerksam geworden. So folgte bald darauf die Berufung als Vizepräsident in das Präsidium des Deutschen Handwerks- und Handelskammertages. Ferner wurde er zum Vorsitzenden des Reichsverbandes des Deutschen Handwerks gewählt. Um die Einheitlichkeit des Deutschen Handwerksstandes zu gewährleisten, löste er den Reichsverband auf und führte ihn in den Reichsstand des Deutschen Handwerks. Auch an der Arbeitsbeschaffungsaktion beteiligte er sich aktiv und bildete unter anderem für das ganze Reich die so genannte Gasfront, die in allen mit dem Gasverbrauch zusammenhängenden Zweigen anregend und wegweisend wirkte.

Im Februar 1934 stellte sich die Notwendigkeit heraus, den er des Reichsstandes des deutschen Handels, Dr. Theodor Adrian von Renteln, der gleichzeitig auch den Reichsstand des Deutschen Handwerks leitete, zu entlasten. So wurde Wilhelm Georg Schmidt zum Reichshandwerksführer bestellt und damit ein Handwerker an die Spitze des Reichsstandes des Deutschen Handwerks berufen.

In einer Auseinandersetzung über Handwerkstraditionen und die Gestaltung der Ausbildung von Handwerkslehrlingen und -meistern mit Robert Ley von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Jahre 1938 wandte sich Schmidt an Reichsführer-SS Heinrich Himmler mit der Bitte, daß dieser alle von ihm vorgeschlagenen Landesinnungsmeister nebst deren Geschäftsführer ohne deren Kenntnis und Prüfung in die SS aufnehmen solle. Dieser Bitte entsprach Himmler, allerdings entließ Ley diese Handwerker größtenteils vor Kriegsbeginn aus der SS.

Nach Schmidts Tod übernahm Max Solbrig am 10. September 1938 sein Reichstagsmandat.

Chronologischer Werdegang

  • 1906–1914 Mittelschule in Wiesbaden,
  • 1914–1919 Ausbildung zum Klempner und Installateur im väterlichen Geschäft, Berufs und Fortbildungsschule,
  • 1916–1918 im Hilfsdienst, Juni–Nov. 1918 Militärdienst bei der 2. Kompanie des Luftschiffbataillons II (Darmstadt), kommandiert zu einer Flak-Schießschule,
  • 1919 Gesellenprüfung,
  • 1919–1923 im väterlichen Geschäft tätig, bis 1922 zugleich Schüler an einer Handwerk-Kunstgewerbeschule,
  • 1921 Jugendgruppe der DVP, dann Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund,
  • 1922 Meisterprüfung.
  • 10. Januar 1923 Eintritt NSDAP,
  • 1923–1925 aus dem französisch besetzten Gebiet ausgewiesen,
  • 1923–1925 Fabrikarbeiter,
  • 15. Juni–15. September 1924 Zeitfreiwilliger in der 16. Kompanie des Infanterie-Regiments 13 (Schwäbisch-Gmünd),
  • 1924 Eintritt SA, ebenfalls 1924 nationalsozialistischer Redner,
  • 1925–1934 selbständiger Klempnermeister (Spenglermeister) in Wiesbaden,
  • 1. April 1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 33.560),
  • 1926 Mitbegründer der Ortsgruppe Wiesbaden der NSDAP,
  • 1926 Ortsgruppenleiter und (später) Kreisleiter der NSDAP inWiesbaden, 1926 Wiedereintritt in die SA (bis 1928),
  • 1930–1933 stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbands für Handwerk und Gewerbe inWiesbaden, Gewerbe-Vertreter für Nassau,
  • 1930 Erster Vizepräsident des Gewerbevereins für Nassau,
  • Januar 1931 Eintritt SS (Nr. 20.548),
  • 1931 Hauptschriftleiter der Zeitung »Nationalsozialismus und Handwerk«, Gauführer des Kampfbunds für den gewerblichen Mittelstand im Gau Hessen-Nassau-Süd.
  • 1933–26.1.1934 Präsident der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags,
  • 1933 Mitglied des Vorstands des Deutschen Gewerbekammertages, dann Vizepräsident des deutschen Gewerbekammertages,
  • 1933 Gauamtsleiter der NS-Hago des Gaus Hessen-Nassau der NSDAP,
  • 1933–1936 Erster Vorsitzender des Reichsverbands des deutschen Handwerks,
  • 26. Januar 1934–25. November 1936 Reichshandwerksmeister,
  • 26. Januar–Dezember 1934 Reichsbetriebsgruppenleiter der Reichsbetriebsgruppe Handwerk der DAF, Reichsamtsleiter der DAF, Führer des Reichsstands des Deutschen Handwerks, Herausgeber der Zeitung „Deutscher Mittelstand“, Präsident der Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertags,
  • 1934–29. August 1938 selbständiger Klempnermeister (Spenglermeister) in Berlin,
  • Dezember 1934–25.11.1936 Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter der Reichsbetriebsgemeinschaft 18 (Handwerk) der DAF, stellvertretender Leiter der Reichswirtschaftskammer, Abteilungsleiter der NS-Hago in der Reichsleitung der NSDAP, Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft, des Zentralausschusses der Deutschen Reichsbank und der Bank für Industrie-Obligationen,
  • 21. Dezember 1935 Mitglied des Reichsverkehrsrats (als Vertreter der gewerblichen Wirtschaft),
  • 25. November 1936 Rücktritt als Reichshandwerksmeister und Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter (nach Kompetenzstreitigkeiten mit dem DAF-Leiter Robert Ley),
  • 1937 Einleitung eines Parteigerichtsverfahrens, 14.4.1937–25.1.1938 unter Verbot des Tragens des SS-Dienstanzugs vom SS-Dienst beurlaubt,
  • 25. Januar 1938 Einstellung des Parteigerichtsverfahrens
  • 2. April 1938 krank gemeldet

SS-Beförderungen

Auszeichnung (Auszug)

Literatur