Schultz, Fritz-Rudolf

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Fritz-Rudolf Schultz.jpg

Fritz-Rudolf „Bubi“ Schultz (Lebensrune.png 19. Februar 1917 in München; Todesrune.png 2. März 2002 in Gau-Bischofsheim) war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Reserve der Panzertruppe, Stabsoffizier in der Heeresgruppe Mitte[1] und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie Politiker (FDP), Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtages und des Deutschen Bundestages.[2] Von 11. März 1970[3] bis 19. März 1975 war er Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Er war Vizepräsident und zuletzt Ehrenmitglied der Deutschen Atlantischen Gesellschaft.

Werdegang

Fritz-Rudolf Schultz II.jpg
Lebenslauf
„Fritz-Rudolf Schultz trat nach seinem Abitur 1935 als Offiziersanwärter in die Wehrmacht ein. Er kam zur Nachrichtentruppe und wurde 1937 im Panzer-Regiment 3 zum Leutnant befördert. 1938 nahm er seinen Abschied, um das väterliche Gut zu übernehmen. Bei Kriegsbeginn wurde er im August 1939 in das Panzer-Regiment 35 einberufen[4] und nahm als Ordonnanz-Offizier am Polen- und Westfeldzug teil. Anschließend wurde er zum Oberleutnant der Reserve befördert und zum Nachrichten-Offizier und Regimentsadjutanten ernannt. Ab Juni 1941 kämpfte er in Rußland und wurde im Herbst 1942 zum Hauptmann der Reserve befördert. Im November 1942 wurde er Chef der 2. / Panzer-Regiment 35 und im Frühjahr 1943 auf einen Abteilungsführer-Lehrgang kommandiert. Am 28. Juli 1943 übernahm er die I. / Panzer-Regiment 35 im Raum von Orel und führte die Abteilung anschließend bei den schweren Abwehrkämpfen. Dabei erwarb er sich am 26. Dezember 1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Beim Entsatz des eingeschlossenen Kowel zeichnete er sich besonders aus und wurde am 21. April 1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 1. Mai 1944 wurde er zum Major befördert. Während der Kämpfe in Kurland führte er zeitweise das Panzer-Regiment 35 und zeichnete sich mit seiner Abteilung bei mehreren Gegenstößen besonders aus [Anm.: Mit nur acht Panzerkampfwagen konnte er einen massiven Angriff der Roten Armee abwehren]. Am 28. Oktober 1944 wurde er hierfür mit dem Eichenlaub ausgezeichnet, das ihm von Heinrich Himmler in Trossingen persönlich überreicht wurde. Ab Januar 1945 war er Panzeroffizier im Stab der Heeresgruppe A. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er bereits nach sieben Tagen entlassen wurde, um das elterliche Gut zu bewirtschaften. 1953 wurde er für die FDP in den Landtag von Rheinlandpfalz gewählt und wurde 1955 dessen Vizepräsident. Von 1957 bis 1960 war er im deutschen Bundestag und wurde im März 1970 Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Für seine Arbeit wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.“[5]
Traueranzeige

Familie

Major a. d. Schultz war mit Marlies verheiratet, Vater eines Sohnes und zweier Töchter sowie Großvater von sechs Enkeln.

Beförderungen

  • Juni 1935 Fahnenjunker
    • Eintritt in die Nachrichten-Abteilung 7
    • 1935/1936 als Fahnenjunker-Unteroffizier zur Kriegsschule nach Dresden kommandiert
    • Ende 1936 nach Beförderung zum Oberfähnrich Versetzung zum Panzer-Regiment 6 (Neuruppin)
  • April 1937 Leutnant d. R.
    • inzwischen zum Panzer-Regiment 3 (Bamberg) versetzt
    • April 1938 als Leutnant der Reserve verabschiedet
    • August 1939 zur Reserveübung beim Panzer-Regiment 35 (Bamberg) einberufen
  • 1940 Oberleutnant d. R.
  • 1942 Hauptmann d. R.
  • 1944 Major d. R.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Tradition und Fortschritt. Handikaps der BundeswehrArmee in der Demokratie. In: Wolfram von Raven (Hrsg.): „Armee gegen den Krieg. Wert und Wirkung der Bundeswehr“. Seewald, Stuttgart-Degerloch 1966, S. 118–138.

Verweise

Fußnoten

  1. Die Heeresgruppe A, in der er diente, wurde am 25. Januar 1945 zur Heeresgruppe Mitte letztmalig umbenannt.
  2. Bei den Bundestagswahlen 1957, 1961, 1965 und 1969 wurde er jeweils über die Landesliste der FDP Rheinland-Pfalz in den Bundestag gewählt, dem er bis 1970 angehörte. Von 1963 bis 1965 war er stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Er war u. a. Mitglied des Verteidigungsausschusses.
  3. Am 11. März 1970 mit 268 gegen 127 Stimmen bei 50 Enthaltungen zum Wehrbeauftragten gewählt. Vereidigung und Amtsübernahme am selben Tag.
  4. Für den Abteilungskommandeur war es immer besonders wichtig, daß er 1939 nicht „reaktiviert“ wurde, sondern als Reserveoffizier den Krieg mitmachte, und als solcher seine hohen Auszeichnungen erhielt. Diese Verfahrensweise war damals keinesfalls üblich. Sie wurde nur in besonderen Fällen durchgeführt.
  5. Schultz, Fritz-Rudolf, Lexikon der Wehrmacht