Schwarze, Ulrich

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Ulrich Schwarze (Lebensrune.png 2. Oktober 1940 in Halle/Saale; Todesrune.png 2014) war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Richter und Autor.

Leben

1947 kam Ulrich Schwarze mit der Flucht seiner Mutter und seiner vier Geschwister aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) über die „Grüne Grenze“ in die amerikanische Zone. Der Vater (Erster Staatsanwalt) war zu dieser Zeit aus VS-amerikanischer Internierung („automatischer Arrest“) in Westdeutschland entlassen worden.

Nach dem Abitur absolvierte Ulrich Schwarze von 1960 bis 1968 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften. Hierauf folgte nach bestandenem Ersten Juristischen Staatsexamen ein Gerichtsreferendariat in Münster (Westfalen) mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen als Abschluß.

Richter

Ulrich Schwarze bewarb sich für den Justizdienst und trat 1970 die erste Richterstelle an. Ab 1983 fungierte er als Vorsitzender Richter am Landgericht Bochum sowie als Vorsitzender einer Großen Strafkammer für Wirtschaftsstrafsachen. Von 1991 bis 1995 ließ er sich an das Bezirks- bzw. Landgericht Potsdam abordnen. Er übernahm den Vorsitz in Kassations- und Rehabilitierungssenaten und -kammern und war wissenschaftlich tätig als Mitverfasser eines Kommentars zum Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz („Potsdamer Kommentar“).

Titelabbildung einer Buchveröffentlichung Ulrich Schwarzes

Von 1995 bis zur Pensionierung 1998 war Ulrich Schwarze Vorsitzender einer Jugendstrafkammer am Landgericht Bochum.

Forscher und Autor

In den darauffolgenden Jahren widmete sich Ulrich Schwarze intensiven Studien der deutschen Geschichte, insbesondere der Rechtsgeschichte sowie des Staats-, Verfassungs- und Völkerrechts. Die Ergebnisse seiner Forschungen fanden Eingang in eine großangelegte, vierbändige Darstellung, die einen Zeitraum von annähernd 1200 Jahren nachzeichnet und würdigt („Die Deutschen und ihr Staat 800–1990“). Im letzten Band, der 2013 erschien („Kein Ende des Sonderwegs 1939–1990“), vertritt Ulrich Schwarze zur Rechtslage Deutschlands und der BRD die Ansicht, die internationalen Deutschlandabkommen von 1990/91 hätten keine Änderung, sondern nur eine „Außerstreitstellung“ des weiter geltenden Rechtsstatus' Deutschlands und seiner Ostgebiete in den Grenzen von 1937 gebracht.

Ulrich Schwarze plädierte auch in seinem Opus magnum für die Erneuerung des deutschen Nationalstaats und die Wiederherstellung seiner Souveränität.[1]

Werke

  • Die Deutschen und ihr Staat 800–1990. 4 Bände, Hohenrain, Veröffentlichungen der Stiftung Kulturkreis 2000, ISBN 978-3-89180-100-0, Gesamtwerk [1696 S.] (Bestellmöglichkeit)
    • Band 1: Die Kunst des Möglichen 800–1871 Vom Reich ohne Macht bis in die kleindeutsche Einheit , ISBN 978-3-89180-096-6
    • Band 2: Die Einkreisung 1871–1914. Vom saturierten Bismarckschen bis zum konkurrierenden Wilhelminischen Reich, ISBN 978-3-89180-067-3
    • Band 3: Revisionskrieg und Gegenrevision 1914–1939. Die barbarische Revision bis zum Hitler-Stalin-Pakt, ISBN 978-3-89180-098-0
    • Band 4: Kein Ende des Sonderweges 1939–1990. Vom Kriegsausbruch bis zur kleinen Wiedervereinigung , ISBN 978-3-89180-099-7 
  • Jürgen Herzler (Hrsg.): Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG). Potsdamer Kommentar, Verlag W. Kohlhammer, 1995, ISBN 978-3170119482 (Mitverfasser)

Fußnoten