Schwarzer Adlerorden

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Ordenskreuz des Königlich Preußischen Ordens vom Schwarzen Adler; Die Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler trugen ab 1861 stets auch das Großkreuz des Roten Adlerordens als Halsdekoration.

Der Königlich Preußische Orden vom Schwarzen Adler oder Hohe Orden vom Schwarzen Adler war der höchste preußische Orden. Gestiftet wurde er von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg am 17. Januar 1701 am Abend vor seiner Krönung zum König in Preußen. Der in Preußischblau gehaltene Schwarze Adler-Orden diente als Vorbild für das Ordenskreuz des späteren Ordens Pour le Mérite für Militärdienst.

Erläuterung

Ordensstern – Vorbild des Gardesterns
Schwarzer Adlerorden mit dem Kleinod an der Ordenskette, darüber die Halsorden Roter Adlerorden (I. Klasse mit Schwerternund vermutlich Eichenlaub), Großkreuz des Eisernen Kreuzes und den Militärverdienstorden „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub.
Heinrich Prinz von Preußen 1872 mit dem Schwarzen Adlerorden in „Prinzengröße“

Ordensstern

Das Medaillon des achtstrahligen silbernen Ordenssternes zeigt den schwarzen preußischen Adler auf orangefarbenem Grund innerhalb der Ordensdevise Suum cuique (dt.: „Jedem das Seine“) sowie einen Lorbeerzweig.

Verleihungszahlen

Bis zum Ende des deutschen Kaiserreichs wurde der Orden insgesamt 407 Mal verliehen. Allerdings war sich der preußische König Friedrich Wilhelm III. nicht zu schade, am 8. April 1805 gleichzeitig Napoléon I., Murat, Cambacérès, Talleyrand, Berthier, Duroc, Bernadotte und den schwedischen König Gustav IV. Adolf damit ebenfalls „auszuzeichnen“.

Erbadel

Jeder Nichtadlige erhielt durch den Orden den preußischen Erbadel. Als besondere Auszeichnung wurden Brillanten hinzugefügt. Seit 1919 wird die Auszeichnung nur noch an Mitglieder des Hauses Hohenzollern verliehen. Bis 1934 erfolgten 13 Verleihungen. Bis zum Tode des letzten Deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahre 1941 wurde das Ordensfest, der 11. Juli (Geburtstag von Friedrich I.), jedes Jahr in Doorn gefeiert. Ständiger Gast war dabei der berühmte Husaren-General August von Mackensen.

Insignien

Kleinod

Das Ordenszeichen des einklassigen Ordens ist ein blauemailliertes Malteserkreuz mit schwarzen gekrönten Adlern in den Kreuzwinkeln. In der Mitte befindet sich in einem goldenen Medaillon das verschlungene Monogramm des Stifters F R (Fridericus Rex). Unter Friedrich Wilhelm II. (reg. 1786–1797) zeigt das Medaillon das Monogramm F W R (Fridericus Wilhelminus Rex).[1] Das Ordenszeichen konnte auch in Brillanten verliehen werden.

Stern

Das Medaillon des achtstrahligen silbernen Ordenssternes zeigt den schwarzen preußischen Adler auf orangefarbenem Grund innerhalb der Ordensdevise Suum cuique (dt.: „Jedem das Seine“) sowie einen Lorbeerzweig. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ordensstern gestickt und wurde an die Uniform genäht. Ab 1810 wurden die ersten Ordenssterne aus Metall verliehen, und Friedrich Wilhelm IV. verfügte 1858, daß nur noch silberne Ordenssterne zu verleihen sind.

Der silberne Ordensstern konnte, wie das Kleinod, auch mit Brillanten verliehen werden. Ritter des Schwarzen Adlerordens, die auch Ritter des englischen Hosenbandordens waren, konnten den Stern des Schwarzen Adlerordens mit dem Hosenband umschließen.

Band

Das Kleinod wurde an einer einfarbigen, orangen Schärpe von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen. Das orangefarbene Ordensband war eine Huldigung an das Haus Oranien und Friedrichs holländische Mutter. Außerdem verlieh es der Hoffnung auf das Erbe des kinderlosen Oraniers Wilhelm III. von England Ausdruck.

Ordenskette

Als besondere Auszeichnung konnte der Orden mit der Collane (Ordenskette) verliehen werden (z. B. an Otto von Bismarck, der den Orden auch in Brillanten erhielt). Die Kette setzt sich aus zweierlei Arten von Kettengliedern zusammen: ein schwarz emaillierter Adler, der in seinen Fängen goldene Donnerkeile trägt und einen blau emaillierten Reif, an dessen Seiten vier Königskronen befestigt sind.

Im Inneren des Reifes befindet sich ein weiß emailliertes Medaillon mit der aufgemalten Ordensdevise. Der Reif wird mit dem Medaillon durch die goldenen Initialbuchstaben des Stifters F R verbunden.

Prinzendekoration

Die preußischen Prinzen wurden an ihrem 10. Geburtstag in den Schwarzen-Adler-Orden aufgenommen und erhielten ihrem Alter gemäße, verkleinerte Ordensinsignien. Sie erhielten dabei auch das Großkreuz des Roten Adlerordens, wobei sie jedoch nur die III. Klasse mit der Krone an der Großen Ordensschnalle trugen.

Ordensritter

Die ersten Ordensritter

Die ersten neunzehn Ordensritter wurden am Tag der Stiftung in den Orden aufgenommen. Nachdem zuerst Johann Kasimir Kolb von Wartenberg zum Kanzler des Ordens gemacht worden war, wurden folgende Personen zu Rittern geschlagen:

Wilhelm II. als Regimentschef des Regiments der Gardes du Corps in weißer Paradeuniform mit u. a. Stern und Band samt unten angebrachtem Kleinod des Schwarzen Adlerordens sowie Collane zum Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Ritter des Königlich Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler

Ritterinnen des Ordens (Auswahl)

Roter Adlerorden

Die Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler sind auch zugleich Mitglieder des Roten Adlerordens. Sie trugen ab 1861 stets auch das Großkreuz des Roten Adlerordens als Halsdekoration an einem etwas schmaleren Bande.

Siehe auch

Literatur

  • Schneider: Das Buch vom schwarzen Adlerorden (Berlin 1870)
  • Paul Seidel: Die Gründung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und die Königskrönung am 17. und 18. Januar 1701 in Königsberg in Ostpreußen in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, 1900 (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Hüsken: Katalog der Orden, Ehrenzeichen und Auszeichnungen des Kurfürstentums Brandenburg, der Markgrafschaften Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth, des Königreiches Preußen, der Republik Preußen unter Berücksichtigung des Deutschen Reiches. Band 1 Kurfürstentum Brandenburg, Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach, Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth Orden des Königreiches Preußen Hamburg 2001 Seite 58
  2. Hannah Pakula: Victoria. Tochter Queen Victorias, Gemahlin des preußischen Kronprinzen, Mutter Wilhelm II. Marion von Schröder-Verlag, München 1999, ISBN 3-547-77360-1