Tadschikistan
Ҷумҳурии Тоҷикистон (kyrillisch) Dschumhurii Todschikiston Republik Tadschikistan | |||||
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Amtssprache | Tadschikisch | ||||
Hauptstadt | Duschanbe | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Regierungssystem | Präsidialsystem | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Emomalij Rahmon | ||||
Regierungschef | Ministerpräsident Qochir Rasulsoda | ||||
Fläche | 143.100 km² km² | ||||
Einwohnerzahl | 8.686.000 (Schätzung 2016) | ||||
Bevölkerungsdichte | 61 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Somoni (TJS) | ||||
Unabhängigkeit | 9. September 1991 (von der Sowjetunion) | ||||
Nationalhymne | Surudi Milli | ||||
Zeitzone | UTC+5 | ||||
Kfz-Kennzeichen | TJ | ||||
ISO 3166 | TJ, TJK, 762 | ||||
Weltnetz-TLD | .tj | ||||
Telefonvorwahl | +992 | ||||
Tadschikistan ist ein Land mit 7.9 Mio. Einwohnern in Mittelasien. Hauptstadt Tadschikistans ist Duschanbe, 1929-1961 Stalinabad genannt. Das Land wurde am 9. September 1991 von der Sowjetunion unabhängig. Tadschikistan ist die ärmste der ehemaligen Sowjet-Republiken und wird seit 1992 autoritär von Präsident Emomali Rakhmon regiert. Das Land befand sich zwischen 1992 und 1997 in einem Bürgerkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Die Mehrheit seiner Bewohner sind persischsprachige Tadschiken (80 %). Minderheiten sind Usbeken (15,3 %), Russen (1,1 %), Tataren, Kirgisen und Deutsche.
Nach seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion und im Verlauf des anschließenden Bürgerkriegs haben viele Nicht-Tadschiken das Land verlassen. Lebten 1989 noch fast 400.000 Russen in Tadschikistan, so waren es 2005 noch knapp 140.000. Viele Bucharische Juden und Aschkenasen (1989 noch etwa 15.000 Menschen) verließen das Land, so daß sich die Gesamtzahl der Juden Tadschikistans auf rund 1000 verringerte. Ein Teil der Auswanderer wurde 1992 in einer wenig bekannten Luftbrücke nach Israel ausgeflogen. Der Anteil der Tadschiken stieg von 62 % im Jahr 1989 auf fast 80 % im Jahr 2000.
Religionen
Die Einwohner Tadschikistans sind zu über 90 % Anhänger des Mohammedanismus, vorwiegend sunnitisch. Lediglich im Osten gibt es einige Anhänger des schiitischen Mohammedanismus, vor allem Ismailiten. Daneben leben auch ungefähr 230.000 (3,1 %) Christen im Land, die neben dem der Russisch-Orthodoxen Kirche verschiedenen u .a. protestantischen Gruppen angehören.
Aus Angst vor zunehmenden Einfluß des radikalen Mohammedanismus, gehen die Behörden hart gegen religiösen Fundamentalismus vor. Anfang August 2011 unterzeichnete der tadschikische Präsident Emomali Rahmon ein Gesetz, das im mohammedanisch geprägten Tadschikistan Jugendlichen unter 18 Jahren den Besuch von Moscheen verbietet. Eltern und Religionslehrern drohen langjährige Haftstrafen, falls sie Kinder an religiösen Zeremonien teilnehmen lassen oder unterrichten. Ausgenommen sind nur Beerdigungen.[1] 2015 machte Tadschikistan mit radikalen Maßnahmen wie erzwungenen Bartrasuren und Einschränkungen für die Pilgerreise nach Mekka von sich Reden.
Krimineller Herrscherklan
Wie Ende 2013, Anfang 2014 bekannt wurde, konnte die deutsche Polizei per GPS-Ortung feststellen, daß in Tadschikistan viele Autos gefahren werden, die in der BRD (knapp die Hälfte davon in Berlin) gestohlen wurden. Die tadschikischen Behörden lehnten eine Zusammenarbeit mit den BRD-Behören ab und wiesen die Vorwürfe zurück. Der Grund dafür liegt nach Vermutungen der BRD-Behörden darin, daß die gestohlenen Autos von Mitgliedern der tadschikischen Präsidentenfamilie und anderen Regierungsmitgliedern gefahren werden.[2][3]
Verweise
- Open Doors: Tadschikistan — Lage der Christen im Land