Waldstein, Thor von

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Thor von Waldstein (Lebensrune.png 7. November 1959 in Mannheim) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Vertreter der Neuen Rechten.

Leben

Von 1978 bis 1985 studierte von Waldstein Rechtswissenschaft, Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1989 wurde er an der Ruhr-Universität Bochum zum Doktor der Sozialwissenschaften (Dr. rer. soc.) promoviert. 1992 folgte eine Promotion an der Universität Mannheim zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. iur.). Die Arbeiten behandeln die Staatslehre von Carl Schmitt („Die Pluralismuskritik in der Staatslehre von Carl Schmitt“) bzw. das Binnenschiffahrtsrecht („Das Verklarungsverfahren im Binnenschiffahrtsrecht“).

Er war von 1979 bis 1982 Vorsitzender des Nationaldemokratischen Hochschulbundes. 1994 trat er als Verteidiger des amerikanischen Holocaustrevisionisten Fred Leuchter auf, 1998 als Verteidiger des Herausgebers Hans-Dietrich Sander, 2004 als Anwalt der Tochter des NS-Ministers Fritz Todt und 2007 als Verteidiger des Verlegers Wigbert Grabert.

Wirken

Von Waldstein wirkte als Referent und Autor bei diversen dem nationalen Spektrum zugeordneten Zirkeln wie der Gesellschaft für Freie Publizistik (GFP), der Zeitschrift Staatsbriefe, der Vereinigung Deutsches Seminar, der österreichischen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) oder dem NPD-Parteiorgan Deutsche Stimme. Er bezeichnete die Fernsehserie „Holocaust“, nicht aber den sogenannten Holocaust als „US-amerikanisches Kulturprodukt“[1] und gilt als Gegner des Liberalismus und Verfechter der Kapitalismuskritik der Neuen Rechten. Letztere Aktivitäten führten zu einer (in der BRD im Umgang mit Oppositionellen üblichen) namentlichen Erwähnung im „Verfassungs“-schutzbericht von 1998.

Ein Schwerpunkt in seinem Wirken liegt in der Verbreitung der Thesen von Carl Schmitt. In der Wochenzeitung Junge Freiheit schrieb er 1992:

„Die Bücher Carl Schmitts […] sollten – wie ein guter schottischer Malzwhisky – pur genossen werden. Wer mit dem Grundgesetz unter dem Kopfkissen schläft, braucht Carl Schmitt nicht. Wer jedoch erkannt hat, daß die Verfassung das Gefängnis ist, in dem die res publica der Deutschen – gerade nach der kleinen Wiedervereinigung – gefangengehalten wird, greift gerade jetzt zu seinen Werken.“[2]

Zitate

  • „Um Mißverständnisse zu vermeiden: Der Bundesbürger lebt durchaus im richtigen Staat. Im falschen Staat lebt indes der Deutsche, der sich dem Gedächtnis seiner Ahnen und der Zukunft seiner Kinder und Enkel mehr verbunden fühlt als den Eintagsfliegenwellnessbefindlichkeiten vieler seiner Zeitgenossen. [...] Die Gretchenfrage wird sein, ob es angesichts der jetzigen elementaren Bedrohung gelingen kann, den Bundesbürger – in einer Art politischer Geschlechtsumwandlung – wieder zu einem Deutschen rückzumendeln.“[3]
  • „Daß das Parlament nur noch als – Demokratie simulierende – Herrschaftsfassade dient, hinter der apokryphe Mächte den Gang der Dinge bestimmen, konnte man in der vergangenen Woche beim „Durchwinken“ des völkerrechtswidrigen Bundeswehreinsatzes zur Optimierung der (weiteren) Bombenverwüstung Syriens wieder einmal nachgerade lehrbuchartig beobachten. Für den politischen Ideengeschichtler ist diese Erkenntnis freilich spätestens seit Carl Schmitts Parlamentarismuskritik von 1923 eine bare Selbstverständlichkeit, über die kein Wort mehr zu verlieren ist.“[3]

Verweise

Veröffentlichungen

  • Der Rechtsstaat nach seinem Ende, Verlag Antaios, 2024
  • Der Zauber des Eigenen – Volk und Nation in der deutschen Geistesgeschichte. Landtverlag, 2021, ISBN 978-3-948075-62-0 – Buchvorstellung – Videogespräch mit dem Verfasser
  • Die entfesselte Freiheit – Vorträge und Aufsätze, Verlag Antaios, Schnellroda 2018
  • Wer schützt die Verfassung vor Karlsruhe? Kritische Anmerkungen zur neueren Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts betr. den „ethnischen Volksbegriff“, Broschüre, Institut für Staatspolitik, Wissenschaftliche Reihe – Heft 34, 2017
  • „Wir Deutsche sind das Volk“ – Zum politischen Widerstandsrecht der Deutschen nach Art. 20 IV Grundgesetz in der „Flüchtlingskrise“. Institut für Staatspolitik, Wissenschaftliche Reihe – Heft 28, Steigra 2016, ISBN 9783939869283; [Genaue juristische Einordnung der Zivilinvasion seit 2015 nach BRD-Recht. Die Erörterung des von Politpersonal der Besatzungsmächte 1949 für Untertanen formulierten „Widerstandsrechts“ des GG bewegt sich im Rahmen ebendieses beschränkten Selbstverwaltungsstatuts.]
  • Zum politischen Widerstandsrecht der Deutschen
  • Metapolitik. Theorie – Lage – Aktion, Verlag Antaios, 2015, ISBN 978-3-944422-46-6
  • Der Beutewert des Staates – Carl Schmitt und der Pluralismus, Ares-Verlag, Graz 2008 (Neuauflage) ISBN 978-3902475336
  • Die Pluralismuskritik in der Staatslehre von Carl Schmitt, 1989 [Dissertation]
  • Die zehn Todsünden des real existierenden Liberalismus (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Thor von Waldstein: Der kranke Mann am Rhein in: AFPInformation – Kommentare zum Zeitgeschehen Folge 158, Juni 1985, S. 4 (AFP steht für „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“)
  2. Junge Freiheit, Oktober 1992, S. 17
  3. 3,0 3,1 Die „Pflicht zur Rückgewinnung“ – Gespräch mit Thor v. Waldstein, Sezession, 14. Dezember 2015, 7:53