Tiefland

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FILM

Tiefland.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Tiefland
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1954
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Riefenstahl-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Leni Riefenstahl
Drehbuch: Leni Riefenstahl
Produzent: Leni Riefenstahl (Bis 1945 für Tobis Filmkunst GmbH, Berlin)
Musik: Herbert Windt
Ton: Hermann Stör (1940)
Kamera: Albert Benitz
Bauten: Erich Grave,
Isabella Schlichting
Kostüm: Herbert Ploberger
Aufnahmeleitung: Walter Traut,
Max G. Hüske
Besetzung
Darsteller
(Synchronstimme)
Rolle
Leni Riefenstahl Martha, die Betteltänzerin
Franz Eichberger Schafhirte Pedro
Bernhard Minetti Don Sebastian
Aribert Wäscher Camillo, sein Verwalter
Maria Koppenhöfer
(Till Klockow)
Amelia
Louis Rainer Alter Hirte Nando
Frida Richard Josefa, eine alte Magd
Karl Skraup Bürgermeister
Max Holsboer Müller Natario
Charlotte Komp Magd im Kastell Don Sebastinos
Walter Brückner Reiter Don Sebastinos
Bekuch Hamid Mann, der Martha beleidigt
Hans Lackner

Tiefland, nach der gleichnamigen Oper von Eugen d'Albert, war Leni Riefenstahls zweiter Spielfilm als Regisseurin. Der Film wurde 1940 begonnen, aber erst 1954 uraufgeführt.

Handlung

Der despotische Marques Don Sebastian (Bernhard Minetti) ist für das Elend der verarmten Bauern verantwortlich. Er selbst ist hoch verschuldet. So kommt es ihm gelegen, daß die reiche Bürgermeistertochter Dona Amelia von ihm geheiratet werden will. Allerdings gilt sein Interesse eher der schönen Zigeunerin Martha, die vor den Männern des Dorfes tanzt. Daher ersinnt sein Verwalter einen Plan: Sebastian soll sich durch die Hochzeit mit Amelia finanziell sanieren und Martha als Mätresse behalten. Indem er die Tänzerin mit seinem Schäfer Pedro verheiratet, könnte er sich das Besitzrecht an ihr sichern. Nichts ahnend von dem schändlichen Handel nimmt der überglückliche Pedro seine angebetete Martha zur Frau. Doch Sebastian ist bereits auf dem Weg, um die Hochzeitsnacht für sich zu reklamieren.

Wissenswertes

„Tiefland“ wurde in den Jahren 1940 bis 1944 gedreht, konnte aber erst im Jahre 1954 uraufgeführt werden.

1934 bekam die Regisseurin erstmals von der deutschen Filmgesellschaft Terra Film das Angebot, „Tiefland“ zu verfilmen. In diesem Jahr wurde der Film schon angekündigt, in dieser Ankündigung wurde voraussichtlich Sepp Rist als Riefenstahls Partner angepriesen. Desweiteren sollte Richard Billinger das Drehbuch schreiben und für die Spielleitung sollte Alfred Abel verpflichtet werden und die Bearbeitung sollte Dr. Giuseppe Becce übernehmen. All diese Personen wurden nach Sechs Jahren nicht in den Produktionsstab aufgenommen[1]

Der Drehbeginn in Spanien mußte abgebrochen werden, weil die „Terra“ kein Geld schickte und Leni Riefenstahl erkrankte. Sie führte Absprachen mit der „Tobis“ über die Verfilmung von „Tiefland“ und arbeitete gemeinsam mit Harald Reinl am Drehbuch. 1940 wurden geplante Außendrehs für den Film in Spanien wegen der Ausweitung des Krieges nach Deutschland verlegt. Leni Riefenstahl übernahm die Hauptrolle und Regie. Aufgrund mehrerer Erkrankungen Riefenstahls kam es zu Verzögerungen der Dreharbeiten. Die Finanzierung erfolgte durch das Reichswirtschaftsministerium auf Anordnung Adolf Hitlers.

Die 1948 verstorbene Maria Koppenhöfer musste für die 1954er Uraufführung von Till Klockow nachsynchronisiert werden.

Zigeuner als Statisten

Für den Film wurde eine Anzahl von Zigeunern aus dem nahegelegenen Zigeuner- und Arbeitslager Maxglan bei Salzburg und aus dem Lager Berlin-Marzahn als Statisten angefordert. Diese soll Riefenstahl angeblich nicht entlohnt haben. Merkwürdig hieran ist, daß natürlich Insassen eines Arbeitslagers zum arbeiten herangezogen werden konnten, die Entlohnungsmodalitäten jedoch hierbei in der Regel mit dem "Bereitsteller" der Arbeitskräfte vereinbart wurden und nie mit den Arbeitskräften selbst.

Bis zuletzt versuchte Leni Riefenstahl demnach auch, das BRD-Geschichtsbild zu revidieren: Im April 2002 sagte sie in der Frankfurter Rundschau:

„Wir haben alle Zigeuner, die in Tiefland mitgewirkt haben, nach Kriegsende wieder gesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert.“

Nach der Ankündigung des Rom e. V. am 7. August 2002, juristische Schritte gegen Riefenstahl unternehmen zu wollen, erklärte Horst Kettner von der „Leni Riefenstahl-Produktion“ in einem Brief an den Anwalt des Rom e. V., es handle sich um „ein Mißverständnis“ und um eine „unglückliche Formulierung“. Riefenstahl habe diese Äußerung „nie so treffen“ wollen. Unabhängig davon wurde sie von der Anklage freigesprochen.

Filmbeitrag

Ausschnitt aus dem Film „Tiefland“

Fußnoten