Triebner, Marie

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Marie und Werner Triebner, das erfolgreichste und bekannteste „Fallschirm-Absprungs-Ehepaar“; aus dem Programm der „Frankfurter Flugsport GmbH“, 1926. Weitere bekannte deutsche Fallschirmspringerinnen waren Ottilie Marie „Mia“ Schindler (geb. Dörflinger),[1] die Gattin des bekannten Weltkriegs-Feldfliegers und Flugkünstlers Karl Friedrich „Fritz“ Schindler (der erste Artist, der sich eines Flugzeuges bediente), und Hedy Schumann (Lebensrune.png 3. Juni 1902).[2]

L. Maria „Marie“ Martha Triebner, geb. Vöckler (Lebensrune.png 7. März 1899 in Gera; Todesrune.png ?) war eine Pionierin des Luftsports, Königin der Lüfte und erste deutsche Fallschirmspringerin (auch: Fallschirmabspringerin oder Fallschirmpilotin) der Luftfahrtgeschichte.

Leben

Die „Fallschirmspringerin Nr. 1“ war mit Oberleutnant a. D. Werner Triebner verheiratet, Pionier des Fallschirmsprungs und ehemaliger Offizier der Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.[3] Marie Triebners Ehemann unterstützte und förderte seine Frau in ihrem Streben, ebenfalls „Abspringerin“ oder „Fallschirm-Pilotin“ zu werden. Sie absolvierte ihren ersten Fallschirmsprung am 15. Juni 1919 im Hamburger Flughafen.

Maries Triebners Gatte verstarb am 4. September 1927 als Weltrekordhalter mit über 300 Sprüngen. Anläßlich eines Flugtages (Flugschau) nahe Altenburg zeigten er und seine Frau dem Publikum Fallschirmsprünge. Laut zeitgenössischen Angaben zerriß Werner Triebners Fallschirm und öffnete sich demzufolge nicht richtig. Vor einem entsetzten Publikum prallte er ungebremst auf die Erde und war auf der Stelle tot.

Marie Triebner hatte eine Sprungerlaubnis in ganz Deutschland, aber auch in Dänemark. Seit 1924 war sie der erste weibliche „Fallschirm-Sprung-Lehrer“, gehörte der Fallschirmsprungtruppe „Heinicke Fallschirm“ an (sie trat bei zahlreichen „Revues“/Flugschauen auf) und arbeitete später bei der Entwicklung von besseren Schirmen mit der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt zusammen. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie in den deutschen Medien nun ehrfurchtsvoll „Frau Oberleutnant Triebner“ genannt.

1937 beabsichtigte sie mit Hilfe ihres Bekannten, dem einstigen Kunstflieger und nun Generalmajor der Luftwaffe Ernst Udet (einem engen Freund Werners), sich als Stewardeß der Luft Hansa zu bewerben. Ob dieses Ansinnen erfolgreich war, ließ sich nicht recherchieren.

Nachkriegszeit

Wie sie den Zweiten Weltkrieg erlebte, ließ sich nicht recherchieren. gewiß ist nur, daß sie die Kapitulation der Wehrmacht in Berlin erlebte und sicherlich, wie alle Frauen Berlins, anschließend dem Terror der Roten Armee ausgesetzt war (→ Sexueller Holocaust an deutschen Frauen und Mädchen). 1952 beantragte sie einen einmaligen Passierschein, um ihre thüringische Heimat aufzusuchen, die sich nun in der DDR befand. Der bewilligte Passierschein galt vom 26. Oktober bis zum 24. November 1952, danach verliert sich ihre Spur.

Ehrung

Das Mittagsblumengewächs „Lithops werneri“ wurde in Deutsch Südwestafrika nach Werner Triebner benannt.

Bildergalerie

Siehe auch

Fußnoten

  1. Mia Schindler starb am 22. Juni 1924. Sie war anläßlich der Eröffnung der Fliegerschule der „Aero-Express-Luftbetriebs-Gesellschaft“ in Mockau abgesprungen. Ernst Udet hatte wegen des stürmischen Windes den Flug abgesagt. Eigensinnig startete sie aber mit ihrem Mann Fritz im Flugzeug des Sportfliegers Erler. Auch Erler wollte, als er aufgestiegen war, nicht, daß sie sprang. Er mußte aber auf ihr Verlangen den Motor abstellen und im Gleitflug auf 100 Meter sinken. Aus dieser Höhe sprang sie ab – und in den Tod. Ihr Fallschirm hatte sich nicht vollständig geöffnet, und ihr Mann mußte hilflos dem Unglück zusehen.
  2. Zum letzten Wohnort der Fallschirmpilotin und fliegenden Kunstschützin Hedy Schumann ist zu vermerken, daß sie wie Fritz Schindler bis zum 3. Oktober 1930 in der Freiburger Lortzingstraße gemeldet war und dann wieder zurück nach Eisleben-Mansfeld zog. Hier verliert sich ihre Spur, bisher wurden keine weiteren Aufzeichnungen mehr gefunden. Es ist anzunehmen, daß sie nach dem tragischen Unfall ihres Verlobten Fritz Schindler am 18. September 1930 nicht mehr als Fallschirmspringerin auftrat. Am 18. September 1930 versuchte Schindler in Stuttgart-Böblingen, mit einer Stahlleiter von einer fliegenden Maschine in ein anderes Flugzeug umzusteigen. Die Leiter verfing sich in den Seitenrudern der beiden Flugzeuge, so daß die Maschinen abstürzten. Unter den vier Toten befand sich auch Fritz Schindler. Sein tragisches Ende löste in Freiburg aus wirtschaftlichen und menschlichen Gründen tiefes Bedauern aus. Das Reichsverkehrsministerium gab aufgrund dieser schweren Flugzeugkatastrophe den Landesregierungen die Anregung, Veranstaltungen besonders gefährlichen Charakters wie z. B. Umsteigen von einem Flugzeug, nicht mehr zu genehmigen.
  3. Werner Triebner war, je nach Quelle, entweder Jagdflieger bei der Königlich Preußischen Jagdstaffel Nr. 51 oder Flieger bei der Fliegerabteilung 19 und anschließend bei der Fliegerabteilung 250 (Artillerie), wo er am 28. Juni verwundet wurde und nach einem Lazarettaufenthalt zur Truppe zurückkehrte und bis mindestens September 1918 diente.