Triebner, Marie
L. Maria „Marie“ Martha Triebner, geb. Vöckler ( 7. März 1899 in Gera; ?) war eine Pionierin des Luftsports, Königin der Lüfte und erste deutsche Fallschirmspringerin (auch: Fallschirmabspringerin oder Fallschirmpilotin) der Luftfahrtgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die „Fallschirmspringerin Nr. 1“ war mit Oberleutnant a. D. Werner Triebner verheiratet, Pionier des Fallschirmsprungs und ehemaliger Offizier der Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.[3] Marie Triebners Ehemann unterstützte und förderte seine Frau in ihrem Streben, ebenfalls „Abspringerin“ oder „Fallschirm-Pilotin“ zu werden. Sie absolvierte ihren ersten Fallschirmsprung am 15. Juni 1919 im Hamburger Flughafen.
Maries Triebners Gatte verstarb am 4. September 1927 als Weltrekordhalter mit über 300 Sprüngen. Anläßlich eines Flugtages (Flugschau) nahe Altenburg zeigten er und seine Frau dem Publikum Fallschirmsprünge. Laut zeitgenössischen Angaben zerriß Werner Triebners Fallschirm und öffnete sich demzufolge nicht richtig. Vor einem entsetzten Publikum prallte er ungebremst auf die Erde und war auf der Stelle tot.
Marie Triebner hatte eine Sprungerlaubnis in ganz Deutschland, aber auch in Dänemark. Seit 1924 war sie der erste weibliche „Fallschirm-Sprung-Lehrer“, gehörte der Fallschirmsprungtruppe „Heinicke Fallschirm“ an (sie trat bei zahlreichen „Revues“/Flugschauen auf) und arbeitete später bei der Entwicklung von besseren Schirmen mit der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt zusammen. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie in den deutschen Medien nun ehrfurchtsvoll „Frau Oberleutnant Triebner“ genannt.
1937 beabsichtigte sie mit Hilfe ihres Bekannten, dem einstigen Kunstflieger und nun Generalmajor der Luftwaffe Ernst Udet (einem engen Freund Werners), sich als Stewardeß der Luft Hansa zu bewerben. Ob dieses Ansinnen erfolgreich war, ließ sich nicht recherchieren.
Nachkriegszeit
Wie sie den Zweiten Weltkrieg erlebte, ließ sich nicht recherchieren. gewiß ist nur, daß sie die Kapitulation der Wehrmacht in Berlin erlebte und sicherlich, wie alle Frauen Berlins, anschließend dem Terror der Roten Armee ausgesetzt war (→ Sexueller Holocaust an deutschen Frauen und Mädchen). 1952 beantragte sie einen einmaligen Passierschein, um ihre thüringische Heimat aufzusuchen, die sich nun in der DDR befand. Der bewilligte Passierschein galt vom 26. Oktober bis zum 24. November 1952, danach verliert sich ihre Spur.
Ehrung
Das Mittagsblumengewächs „Lithops werneri“ wurde in Deutsch Südwestafrika nach Werner Triebner benannt.
Bildergalerie
Die letzte Aufnahme des Prinzen Eugen zu Schaumburg-Lippe auf dem Centralflughafen in Berlin-Tempelhof während einer Flugvorführung beim „Berliner Flugtag“ mit dem deutschen Luftakrobaten Oskar Dimphel/Dimpfel (Mitte) und der Fallschirmpilotin Maria Triebner (links)
Werner Triebner mit neuem Rekord beim „Deutschen Rundflug 1925“ des Deutschen Luftfahrt-Verbandes e. V.