Tychsen, Christian
Christian Tychsen ( 3. Dezember 1910 in Flensburg, Schleswig-Holstein; gefallen 28. Juli 1944 in Gavray, Frankreich) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christian Tychsen wurde am 3. Dezember 1910 in Flensburg, Schleswig-Holstein, geboren.[1]
Militärischer Werdegang
Christian Tychsen trat Ende 1931 in die Allgemeine SS ein und wurde im Oktober 1934 zur 1. / SS-Standarte „Germania“ der SS-Verfügungstruppe versetzt. Nach dem Besuch der SS-Junkerschule Braunschweig wurde er am 30. Januar 1937 zum SS-Untersturmführer befördert. Am 1. Juni 1938 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmführer.
Zweiter Weltkrieg
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war er bei der Nachrichten-Abteilung der Verfügungstruppe und wurde am 9. November 1939 zum SS-Hauptsturmführer befördert. Anschließend bekam er die Aufgabe, in Ellwangen an der Jagst eine Ersatz-Kompanie aufzustellen. Dann wurde er zur Kommandeur der 3. Kradschützen-Kompanie der Aufklärungs-Abteilung der SS-Verfügungsdivision, mit derer am Westfeldzug teilnahm. 1941 wurde seine Kompanie in das Kradschützen-Bataillon der SS-Division „Das Reich“ eingegliedert.
Ab Juni 1941 kämpfte er in Rußland, wo er am 9. Januar 1942 das Kradschützen-Bataillon „Das Reich“ übernahm. Am 12. Februar 1942 wurde er mit dem Verwundetenabzeichen in Gold ausgezeichnet und am 1. September 1942 zum SS-Sturmbannführer befördert. Im Oktober 1942 wurde er dann Kommandeur der II. Abteilung des SS-Panzer-Regiments 2, die er ab Januar 1943 in Rußland führte. Für seine Führungsleistung im Kampf um Charkow wurde er am 31. März 1943 als SS-Sturmbannführer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Im Sommer 1943 errang er am Psell-Abschnitt einen russischen Angriff abweisen und einen russischen Durchbruch verhindern. Für diese Leistung wurde er am 10. Dezember 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Im Dezember 1943 wurde er Kommandeur des SS-Panzer-Regiments 2 und am 30. Januar 1944 zum SS-Obersturmbannführer befördert.
Invasionsfront
Im Sommer 1944 verlegte das Regiment an die Invasionsfront nach Frankreich. Dort übernahm er am 26. Juli 1944 die Führung der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“.
Gefallen für Deutschland
Eichenlaubträger Christian Tychsen fiel am 28. Juli 1944 bei einer Erkundungsfahrt an der Invasionsfront bei Gavray.[2] Tychsen, der im Krieg über neun Mal verwundet wurde, kam in seinem Kübelwagen unter Beschuß eines US-amerikanischen Kampfpanzers. Er kam aufgrund seines Dienstgrades tödlich verwundet in ein Lazarett des Feindes, wo er jedoch kurz daruaf verstarb. Zuvor hatten ihn VS-amerikanische Soldaten beraubt, Waffenrock, alle Orden, Feldmütze, Luger und Erkennungsmarke wurden ihn abgenommen. Er wurde vorerst anonym beerdigt, später jedoch identifiziert und umgebettet.
Ruhestätte
Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Marigny in Frankreich; Endgrablage: Block 5, Reihe 24, Grab 1196.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 30. Mai 1940 als SS-Hauptsturmführer
- 1. Klasse am 18. Juli 1940 als SS-Hauptsturmführer
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze am 3. Juli 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold
- in Schwarz am 30. Juli 1941
- in Silber am 20. November 1941
- in Gold am 12. Februar 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 20 August 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 13. bzw. 30. Mai 1942 als SS-Hauptsturmführer
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 31. März 1943 als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des II./SS-Panzer-Regiment 2 „Das Reich“/SS-Panzer-Grenadier-Division „Das Reich“/Armeeabteilung „Kempf“/Heeresgruppe Süd
- Eichenlaub am 10. Dezember 1943 (353. Verleihung) als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des II./SS-Panzer-Regiment 2 „Das Reich“
Bildergalerie
Otto Kumm (links) und Christian Tychsen, April 1943
Ritterkreuzträger der Waffen-SS v. l. n. r.: Sylvester Stadler, Hans Weiß, Christian Tychsen, Otto Kumm, Vinzenz Kaiser und Karl-Heinz Worthmann an der Ostfront, 20. April 1943 nach der Verleihungszeremonie durch SS-Gruppenführer Walter Krüger