Kumm, Otto

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Eichenlaubträger SS-Standartenführer Otto Kumm

Otto Kumm (Lebensrune.png 1. Oktober 1909 in Hamburg; Todesrune.png 23. März 2004 in Offenburg) war ein deutscher Offizier, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS sowie 138. Schwerterträger zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Otto Kumm, Standarte.jpg

Jugend und Zwischenkriegszeit

Zeichnung

Geboren wurde dieser im Fronteinsatz vielfach bewährte Soldat und Truppenführer am 1. Oktober 1909 in Hamburg als Sohn eines Kaufmanns. Nach dem Besuch einer Oberrealschule absolvierte er vom 1. April 1925 bis zum 31. März 1929 eine Schriftsetzerlehre; danach arbeitete er noch fünf Jahre in seinem erlernten Beruf.

NSDAP und SS

Am 1. Dezember 1931 trat Otto Kumm mit der Mitgliedsnummer 421.230 in die NSDAP ein und wurde noch im selben Monat als SS-Mann in die SS aufgenommen.

Drittes Reich

Im Alter von 25 Jahren trat er daraufhin am 1. Juni 1934 als Freiwilliger in die damals in Aufstellung begriffene SS-Verfügungstruppe, die spätere Waffen-SS, ein.

Seine militärische Grundausbildung erhielt er bei der in Hamburg stationierten SS-Standarte (Regiment) „Germania“. Für den weiteren Aufstieg qualifizierte er sich durch Teilnahme an einem Kompanieführer-Lehrgang der Infanterieschule Döberitz. 1935 übernahm er als SS-Obersturmführer die Führung der neu aufgestellten Maschinengewehr-Kompanie (MGK) des Regiments „Germania“.

Im Dezember 1936 wechselte er als SS-Hauptsturmführer zum Regiment „Deutschland“ nach München, wo er bis März 1938 Chef der 2. Kompanie war. Im März 1938 wurde nach der Heimkehr Österreichs ins Deutsche Reich Klagenfurt, die Hauptstadt Kärntens, Kumms neue Garnison, wo er Kompaniechef im Regiment „Der Führer“ war.

Zweiter Weltkrieg

Otto Kumm.jpg
Ritterkreuzträger der Waffen-SS v. l. n. r.: Sylvester Stadler, Hans Weiß, Christian Tychsen, Otto Kumm, Vinzenz Kaiser und Karl-Heinz Worthmann an der Ostfront, 20. April 1943 nach der Verleihungszeremonie durch SS-Gruppenführer Walter Krüger

Als Kompaniechef in der SS-Standarte „Der Führer“ nahm er am Polenfeldzug teil, wenngleich nur als Teil der Reserve ohne an die Kriegsfront zu kommen. Im April 1940 wurde er Bataillonsführer einer schweren Kompanie, die er in Holland befehligte. Am 1. Oktober 1940 folgte seine Beförderung zum SS-Sturmbannführer. Ab Juni 1941 nahm Kumm am Rußlandfeldzug teil. Am 12. Juli 1941 wurde er Kommandeur des SS-Regiments „Der Führer“ und am 1. Oktober 1941 zum SS-Obersturmbannführer befördert. Am 29. November 1941 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Von Ende 1941 bis Frühjahr 1943 war sein Adjutant Friedrich Holzer.

Im Januar 1942 wehrte sein Regiment vier Wochen lang starke sowjetische Angriffe ab, indem es eine russische Vormarschstraße sperrte und den bereits durchgebrochenen russischen Gegner bei Cholm abschnitt. Für die Leistungen seines Regiments wurde er am 16. Februar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

„Am 22. Januar 1942 nahm SS-Obersturmbannführer Otto Kumm durch kühn vorgetragenen Angriff ein beherrschendes Höhengelände und bewährte sich in den folgenden schweren Kämpfen hervorragend durch die aus eigenen Entschlüssen geführte Art der Abwehr. Bei den mit starker Infanterie und Kampfwagen unternommenen Durchbruchsversuchen der Sowjets am 7. und 8. Februar wurden unter persönlicher Führung des SS-Obersturmbannführers Kumm allein 24 Feindpanzer vernichtet. Durch seine unerschütterliche Haltung erfüllte er seine tapferen SS-Männer während des heftigen Artilleriefeuers mit neuem Kampfgeist und Siegeszuversicht.“

Noch härtere Anforderungen wurden in den folgenden Wochen an Kumms Regiment gestellt, als mehrere sowjetische Divisionen im Raum Rshew eingeschlossen waren und immer wieder verzweifelte Ausbruchsversuche unternahmen. An jenem denkwürdigen 18. Februar 1942 meldete sich SS-Obersturmbannführer Kumm auf dem Gefechtsstand seiner Division, wo sich gerade der Oberbefehlshaber der 9. Armee, Generaloberst Walter Model, eingefunden hatte, der mit dem Erfolg bei Rshew seinen sagenhaften Ruf als „Meister der Defensive“ begründete. Model sprach Kumm seine Anerkennung für die Leistungen des Regiments aus und fragte ihn nach dessen gegenwärtiger Gefechtsstärke, darauf antwortete Kumm zum Fenster hinausdeutend, denn dort standen gerade noch 35 Mann von 650, mit denen Kumm Mitte Januar angetreten war:

„Herr Generaloberst, mein Regiment ist draußen angetreten!“

In der Schlacht um Charkow bewährte sich das Regiment „Der Führer“ erneut. Für die kampfentscheidenden Erfolge des Regiment wurde ihm am 6. April 1943 als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiments „Der Führer“ das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Eine Zeitung berichtete:

„In zwei Fällen faßte er unter schwierigsten Verhältnissen selbständig entscheidende Entschlüsse, die zur Abschnürung und Vernichtung erheblicher Feindteile führten. In diesen Situationen waren die nach harten Kämpfen erzielten Erfolge in erster Linie dem zähen Vorwärtsdrang und dem dauernden Einsatz des Regimentskommandeurs Kumm, dem richtigen Erkennen der Lage und den blitzschnell gegebenen Befehlen zum Ansatz der Einheiten zu verdanken.“

Am 20. April 1943 folgte die Beförderung zum SS-Standartenführer. Im Sommer 1943 wurde er dann Chef des Stabes bei dem von SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Arthur Phleps geführten V. SS-Gebirgs-Korps und am 30. Januar 1944 zum SS-Oberführer befördert, das war eine nur in der Waffen-SS vorhandene Zwischenstufe zwischen den Dienstgraden Oberst und Generalmajor. Kurze Zeit später wurde er Kommandeur der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, der „Feuerwehr des Balkans“, mit der er am Unternehmen „Rösselsprung“ (1944) teilnahm. Auf dem Balkan wurde Otto Kumm am 9. November 1944 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert.

Ritterkreuzverleihung für Otto Kumm.jpg

Endkampf

Nach den verlustreichen Kämpfen auf dem Balkan und dem Rückzug nach Ungarn wurde er am 6. Februar 1945 Kommandeur der 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“. Er führte sie erfolgreich beim Angriff gegen den Gran-Brückenkopf in Ungarn während der Plattenseeoffensive, bei den Rückzugskämpfen durch Ungarn über die damalige Reichsgrenze nach Eisenstadt und war am Kampf um Wiener Neustadt, im Wienerwald und am Ostrand der Alpen bis zur Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 beteiligt.

Am 17. März 1945 wurden ihm noch für seine Leistungen bei den Rückzugskämpfen auf dem Balkan die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Am 8. Mai 1945 geriet er in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, nachdem er im Raum Steyr den Hauptteil seiner Truppen übergeben hatte (die Reste der Division ergaben sich am 9. Mai). Der Auslieferung an Jugoslawien entzog er sich durch Flucht aus dem Gefangenenlager in Dachau.

Wehrmachtbericht

6. Juni 1944
„In Kroatien haben Truppen des Heeres und der Waffen-SS unter dem Oberbefehl des Generalobersten Rendulic, unterstützt durch starke Kampf- und Schlachtfliegerverbände, das Zentrum der Bandengruppen Titos überfallen und nach tagelangen schweren Kämpfen zerschlagen. Der Feind verlor nach vorläufigen Schätzungen 6.240 Mann. Außerdem wurden zahlreiche Waffen aller Art und viele Versorgungseinrichtungen erbeutet. In diesen Kämpfen haben sich die 7. SS-Gebirgsdivision ‚Prinz Eugen‘ unter Führung des SS-Oberführers Kumm und das SS-Fallschirmjägerbataillon 500 unter Führung des SS-Hauptsturmführers Rybka hervorragend bewährt.“
10. Oktober 1944
„In den erbitterten Kämpfen in Ostserbien haben sich die 1. Gebirgs-Division unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalleutnant von Stettner und die 7. SS-Gebirgsdivision ‚Prinz Eugen‘ unter der Führung des Eichenlaubträgers Oberführer Kumm in schwierigstem Gelände durch vorbildliche Standhaftigkeit und schwungvollen Angriffsgeist besonders ausgezeichnet. Die Kämpf wurden wirksam unterstützt durch Luftwaffenverbände unter Führung des Eichenlaubträgers Generalmajor Hagen.“

Nachkriegszeit

Generalmajor der Waffen-SS a. D. Otto Kumm.jpg

Nach seiner Entlassung und Heimkehr in seine Geburtsstadt Hamburg verlor er den Kontakt zu seinen Kameraden nicht. In Hamburg gründete er die erste Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit, die spätere HIAG, in der er später Ehrenvorsitzender wurde. Gemeinsam suchte Kumm mit seinen Kameraden in Hamburg Arbeitsplätze für die Heimkehrer, half Hinterbliebenen sowie Kriegsversehrten und setzte sich für die Klärung von Vermißtenschicksalen ein. Auch Kontakte zu maßgebenden Politikern nahm der ehemalige Divisionskommandeur der Waffen-SS auf. So folgte er im Jahre 1951 als Hamburger Landessprecher der HIAG mit zwei Kameraden einer Einladung des SPD-Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher zu einem Gespräch in Bonn, an dem auch Herbert Wehner und Annemarie Renger teilnahmen. Dieses Gespräch führte dazu, daß Dr. Schumacher den Begriff der Kollektivschuld für die ehemaligen Soldaten der Waffen-SS eindeutig ablehnte und entsprechende Hinweise an die SPD-Gliederungen geben ließ.

Auch beruflich fand der Offizier a. D. wieder Anschluß, aufgrund seiner zivilen Berufsausbildung und -praxis als Setzer kehrte er ins Druckgewerbe zurück und war 23 Jahre lang Produktionsleiter bei der Burda-Druckerei in Offenburg. Seiner alten Division setze er ein Denkmal, indem er 1978 unter dem Titel Vorwärts, Prinz Eugen! die Kriegsgeschichte der 7. SS-Gebirgsdivision veröffentlichte.

Kameradschaftspflege

Regelmäßig nahm Otto Kumm auch an den Gefallenenehrungen am Ehrenmal der Waffen-SS in Marienfels teil.

94. Geburtstag

Am 1. Oktober 2003 gratulierte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner den Altersjubilar Kumm zu seinem Ehrentag, wie das „Amtsblatt der Stadt Offenburg“ (Nr. 32) schon am 27. September 2003 ankündigte.

Tod

SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS a. D. Otto Kumm verstarb am 23. März 2004.

Ruhestätte

Er ruht auf dem Stadtfriedhof Weingarten in Offenburg in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin Ilse (1914–2008); Endgrablage: Feld 10 A, Reihe 1, Grab 58.

Auszeichnungen (Auszug)

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Werke

Literatur

Verweise