Vinke, Heinz

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Der junge Flieger Unteroffizier Heinz Vinke.jpg

Heinz Vinke (Lebensrune.png 22. Mai 1920 in Barby, Provinz Sachsen; Todesrune.png gefallen über der Nordsee, nordwestlich von Dünkirchen) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel, Flieger-As der Nachtjagd und Eichenlaubträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Er konnte 54 bestätigte Luftsiege (8 beim NJG 2 als Unteroffizier und 46 beim NJG 1 als Feldwebel und Oberfeldwebel) bei 153 Feindflügen erringen.

Werdegang

Heinz Vinke mit Ritterkreuz und Schwimmweste.jpg

Heinz Vinke war ein begeisterter Segelflieger bei der Flieger-HJ und war maßgeblich an der Gründung der ersten HJ-Flieger-Schule Deutschlands in Köln beteiligt. 1938 trat er in die Luftwaffe ein, wo er vorerst zum Zerstörerflieger ausgebildet wurde. Nach Weiterbildung zum Nachtjäger kam er dann 1941 zur Nachtjagd. Zuerst tat er Dienst in der 5. Staffel des Nacht-Jagd-Geschwaders 2 (hier erzielte er als Unteroffizier am 27. Februar 1942 seinen ersten Abschuß gegen einen schweren Bomber der Royal Air Force), Ende 1942/Anfang 1943 kam er dann in die 11. Staffel des NJG 1, das erfolgreichste Nachtjagdgeschwader der Luftwaffe.

Am 2. August 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Nach 29 Luftsiegen erhielt er am 19. September 1943 als Feldwebel das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Gleichzeitig wurde er zum Oberfeldwebel befördert.

Luftkampf um Peenemünde vom 17./18. August 1943

Das Nachtjagdgeschwader 1 unter Kommodore Hauptmann Hans-Joachim Jabs gehörte zu der Abfangwaffe der Luftwaffe gegen die sogenannte Operation Hydra, den Bombenterror gegen die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde vom 17./18. August 1943. In ihrem Abschnitt griffen fünf Bf 110 die 596 Bomber der RAF an. Die deutschen Nachtjäger waren schnell von 10 „Beaufighter“ einer Sonderstaffel (No. 141 Squadron) umzingelt. Diese Langstreckenjäger wurden inzwischen als Nachtjäger der Briten eingesetzt, vor allem waren sie seit dem 14. Juni 1943 mit Serrate-Radarwarnempfänger ausgestattet und konnten im Blindflug deutsche Jäger aufspüren. Was Vinke und seine Kameraden nicht wissen konnten, ist, daß die „Beaufighter“ (gemeinsam mit 28 De Havilland „Mosquitos“) gar nicht nach Peenemünde fliegen sollten, sondern dem „Whitebait“-Täuschungsangriff auf Berlin zugeteilt waren.

Über Groningen wurde Wilhelm Dormann abgeschossen, er und sein Funker konnten verwundet mit dem Fallschirm aussteigen. Bei Schiermonnikoog, einer der Westfriesischen Inseln, erwischte es einen weiteren Nachtjagdexperten, Feldwebel Georg Kraft (14 Luftsiege). Erich Handke, Krafts eigentlicher Funker, überlebte nur, weil er kurze Zeit zuvor Heinz-Wolfgang Schnaufer zugeteilt worden war, seit dem 13. August 1943 Staffelkapitän der 12./NJG 1. Vinke hatte beobachtet, wie sein Freund Kraft mit seiner brennenden Maschine in die Nordsee stürzte. Er hatte etwas mehr Höhe als der Feind, griff von dieser Position aus an. Aber es waren zu viele. Die britischen Flugzeugführer berichteten später, Vinkes 110 explodierte regelrecht, und sie mußten ausweichen, um die Maschine nicht zu rammen. Im Mondlicht konnten sie erkennen, wie ein Mann ausstieg und der rettende Schirm sich öffnete. Die brennende Maschine stürzte senkrecht in das darunterliegende Meer. Heinz Vinke hatte zwar verwundet überlebt, sein Funker (und ggf. ein Erster Wart) erlitt jedoch den Fliegertod.

Erst auf dem Rückweg konnte die deutsche Nachtjagd die feindlichen Bomber erfolgreich angreifen und 42 von ihnen abschießen.

Fliegertod

Nach insgesamt 54 Nachtsiegen – zuletzt konnte er im Rahmen der Reichsluftverteidigung am 20. Februar 1944 die Terrorflieger einer Avro Lancaster auf 5.900 m abschießen – wurde er am 26. Februar 1944 bei einem Seenoteinsatz über der Nordsee von zwei britischen Jagdbombern vom Typ „Hawker Typhoon“ abgeschossen, als er Kameraden retten wollte. Seine Messerschmitt Bf 110 G-4 (Werknummer: 740 136) stürzte in die Nordsee. Seither gelten er und seine Besatzung (Unteroffizier Rudolf Dunger und Unteroffizier Rudolf Walter) als vermißt. Posthum wurde er am 27. April 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Hermann Göring mit Heinz Vinke

Auszeichnungen (Auszug)