Waigel, Theodor

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Theo Waigel

Theodor „Theo“ Waigel (Lebensrune.png 22. April 1939 in Oberrohr, Gemeinde Ursberg, Schwaben [Bayern]) ist ein deutscher Politiker der BRD-Blockpartei CSU. Waigel war unter BRD-Kanzler Helmut Kohl zuletzt BRD-Finanzminister und ist maßgeblich mitverantwortlich für die Einführung des Euros.

Werdegang

Herkunft

Theodor Waigel, katholisch, wurde am 22. April 1939 als Sohn eines Maurerpoliers und Nebenerwerbslandwirtes und einer Bäuerin in dem kleinen schwäbischen Dorf Oberrohr (Gemeinde Ursberg bei Krumbach) geboren. Waigels Großvater war Weber gewesen.

Ausbildung

Nach dem Abitur, das er 1959 in Krumbach ablegte, studierte Theodor Waigel in München und Würzburg Rechts- und Staatswissenschaften. Die beiden juristischen Staatsexamen legte er 1963 und 1967 mit Prädikat ab. 1967 promovierte er mit der Arbeit „Die verfassungsmäßige Ordnung der deutschen, insbesondere der bayerischen Landwirtschaft“ zum Dr. iuris utriusque für staatliches und kirchliches Recht.

Wirken

Von 1967 bis 1969 war Theodor Waigel Gerichtsassessor bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht München I. Anschließend war er bis 1970 persönlicher Referent von Anton Jaumann, damals Staatssekretär im Finanzministerium, dem er auch zur Seite stand, als dieser 1970 als Minister das Ressort Wirtschaft und Verkehr übernahm (bis 1972). Waigel stand zuletzt im Dienstrang eines Oberregierungsrates.

Politisch hatte sich Waigel schon als Schüler 1957 der Jungen Union angeschlossen, der er bis zur Erreichung der Altersgrenze (1975) angehörte, von 1967 bis 1971 als Bezirksvorsitzender der Jungen Union Schwaben, von 1971 bis 1975 als Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern. Seit 1960 ist er Mitglied der CSU. Von 1966 bis 1972 war er Mitglied des Kreistages Krumbach.[1]

Er war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen und von 1988 bis 1999 CSU-Vorsitzender.

Zitate

  • „Mit dem Vertrag von Maastricht hat sich Europa eine breite Stabilitätskultur entwickelt, wie wir sie uns vor zehn Jahren kaum vorzustellen gewagt hätten.“ (6. Mai 1998)[2]
  • „Der Euro ist ein riesiger Erfolg.“

Auszeichnungen

Großes Bundesverdienstkreuz (1984) mit Stern (1988) und Schulterband (1996), Bayerischer Verdienstorden (1984), Ehrenring des bayerischen Handwerks (1990), Ehrenbürger der Gemeinde Ursberg (1996), Ritter des Ordens wider den tierischen Ernst (1997), Ehrendoktorwürde der University of South Carolina (1997), Kommandeur der französischen Ehrenlegion (2001). Von der Britischen Handelskammer in Deutschland mit der „British-German Community Medal“ ausgezeichnet (14. Oktober 2009). Waigel wurde auf dem Parteitag am 18. Juli 2009 zum Ehrenvorsitzenden der CSU ernannt.

Mitgliedschaften/Ämter (Auswahl)

Als Finanzminister war Theodor Waigel deutscher Gouverneur der Europäischen Investitionsbank, stellvertretender Gouverneur des Internationalen Währungsfonds (IWF), Gouverneur der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/M. Waigel ist/war außerdem Kuratoriumsmitglied der Universität Augsburg, Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V., Bonn, und Vorstandsmitglied des Deutschen Helsinki-Menschenrechtskomitees e. V., Bonn. Ab 1989 war Waigel zeitweise Vizepräsident der „Internationalen Demokratischen Union“ (IDU).

Aufsichtsratsmandate

AachenMünchener Versicherung AG, AachenMünchener Lebensversicherung AG, Generali Vienna Holding AG, Deutsche Vermögensberatung AG, Bayerische Gewerbebau AG (stv. AR-Vorsitz), AGCO / Fendt GmbH.

  • 24. April 2009: Der frühere Bundesfinanzminister Hans Eichel wird neuer Leiter des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing. Er folgt auf Theodor Waigel.

Familie

Theodor Waigel war in erster Ehe ab 1966 mit Karin, geb. Hönig, verheiratet. Im Oktober 1994 wurde die Ehe geschieden. Eine neue Lebensgefährtin fand Waigel in der Ärztin und früheren Ski-Rennläuferin Irene Epple-Waigel (geb. am 18. Juni 1957), die er im November 1994 heiratete. Waigel hat aus erster Ehe einen Sohn Christian (Anwalt) und eine Tochter Birgit, aus der zweiten Ehe stammt sein Sohn Konstantin Theodor (geb. am 25. Mai 1995). Waigel ist begeisterter Bergwanderer, Fußballfreund (1860 München) und Theaterfreund, außerdem schätzt er Bücher aus dem historischen, philosophischen und theologischen Bereich. Waigel gilt als begabter Anekdotenerzähler und lebt mit seiner Familie in Seeg im Allgäu. Regelmäßig hält sich der überaus heimatverbundene Waigel aber auch in seinem Elternhaus bzw. auf dem zugehörigen Anwesen in Oberrohr auf, das er renovieren ließ und bewahrt.

Filmbeitrag

Schlesier-Treffen in Hannover
Aus der Rede Theo Waigels:

„Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht, am 8. Mai 1945, ist das Deutsche Reich nicht untergegangen. Es gibt keinen völkerrechtlich wirksamen Akt, durch den die östlichen Teile des Deutschen Reiches von diesem abgetrennt worden sind. Unser politisches Ziel bleibt die Herstellung der staatlichen Einheit des deutschen Volkes in freier Selbstbestimmung.“

Literatur

  • Walter Krämer: Kalte Enteignung – Wie die Euro-Rettung uns um Wohlstand und Renten bringt. Campus-Verlag, Frankfurt a. M., New York 2013, ISBN 978-3-593-39924-9
  • Udo Ulfkotte: Raus aus dem Euro – rein in den Knast. Das üble Spiel von Politik und Medien gegen Kritiker der EU-Einheitswährung. Kopp-Verlag, Rottenburg 2013, ISBN 978-3-864-45062-4

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 10/2009
  2. bauenschweiz.ch, 10. November 2011