Weiß, Wilhelm (1885)
Wilhelm Weiß ( 10. Dezember 1885 in Römerstadt, Donaumonarchie; 1966 in Hall in Tirol) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Lexikon der Wehrmacht
- „Wilhelm Weiß war der Sohn des Bundesbahnbeamten Wilhelm Weiß und dessen Frau Wilhelmine. Er besuchte die Kadettenschule Wien und trat am 18. August 1905 in das k. u. k. Kaiser Jäger-Regiment 4 ein, wo er am 1. Mai 1908 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. Mai 1913 folgte die Beförderung zum Oberleutnant. Mit dem Kaiser Jäger-Regiment 4 zog er im August 1914 ins Feld, am 1. September 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bis Kriegsende hatte er es zum Kommandeur des Feldjäger-Bataillons 4 gebracht. Am 3. November 1918 geriet er in italienische Gefangenschaft, aus der er am 25. August 1919 entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr nach Österreich diente Wilhelm Weiß im Alpenjäger-Regiment 12, wo er am 1. Januar 1921 zum Major befördert wurde. Ab dem 1. März 1923 diente er im Brigade-Kommando 6 und ab dem 28. Juli 1923 war er Kompaniechef im Alpenjäger-Regiment 12. Am 20. März 1933 zum Oberstleutnant befördert, folgte am 1. April 1933 die Versetzung in das Feldjäger-Bataillon 6. Ab dem 1. November 1934 diente er im Tiroler Landesschützenregiment,[1] dessen Kommandeur er am 1. September 1935 wurde. Am 1. November 1937 wurde er Kommandeur der Infanterie-Schießschule. Am 13. März 1938 in das Heer [der Wehrmacht] übernommen, wurde er am 21. Juli 1938 Kommandeur des Infanterie-Regiments 138 [Anm.: Gebirgsjäger-Regiment 138[2]/3. Gebirgs-Division].[3]
- Am 1. Februar 1939 folgte die Beförderung zum Oberst (Anm.: Polenfeldzug, Unternehmen „Weserübung“) und am 1. Oktober 1941 zum Generalmajor. Am 30. Oktober 1941 wurde er in die Führerreserve versetzt [Anm.: Paul Klatt hatte schon im August 1941 die Führung des Regiments übernommen, da Weiß erkrankte] und am 25. November 1941 in den Stab der 7. Gebirgs-Division versetzt. Am 15. Dezember 1941 folgte die Kommandierung in den Stab des VIII. Armeekorps. Vom 19. Dezember bis 31. Dezember 1941 war er mit der Führung der 7. Gebirgs-Division betraut und am 1. April 1942 wurde er Kommandeur des Ausbildungsstabes für Jagdverbände. Ab dem 1. Juli 1942 kommandierte er die Winterschule für Gebirgstruppen, bevor er am 10. Dezember 1942 erneut in die Führerreserve versetzt wurde. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Kommandeur der Osttruppen z. b. V. 704 ernannt und am 31. Juli 1943 erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. April 1944 zum Militärbefehlshaber Frankreich [Anm.: Carl-Heinrich von Stülpnagel / Karl Kitzinger] kommandiert, wurde er am 1. August 1944 mit der Wahrung der Geschäfte des Wehrmachtskommandanten von Brünn betraut. Am 1. September 1944 folgte die Ernennung zum Wehrmachtskommandanten von Brünn.“[4]
Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit hat Generalmajor außer Dienst zahlreiche Vorträge gegeben, darunter „Naturerscheinungen in der Polarzone Nordeuropas (mit Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg)“ im Februar 1951.
Auszeichnungen (Auszug)
- Militär-Jubiläumskreuz
- Bronzene Militär-Verdienstmedaille (Österreich) am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern
- Silberne Militär-Verdienstmedaille (Österreich) am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern
- Militärverdienstkreuz (Österreich), III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern
- Karl-Truppenkreuz
- Verwundetenmedaille (Österreich-Ungarn) mit 2 Mittelstreifen
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- Militärdienstzeichen für Offiziere (gestiftet am 30. Juni 1934)
- Österreichischer Verdienstorden (1934), Ritterkreuz
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer, 1938
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz (im Pflichtaustausch gegen die Verwundetenmedaille)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914)
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber (nicht einwandfrei belegt)
- Narvik-Schild
- Finnischer Orden des Freiheitskreuzes, I. Klasse (Halsorden)
- Deutsches Kreuz in Silber am 7. September 1943 als Generalmajor und Kommandeur der Osttruppen z. b. V. 704/4. Armee