Riedel, Willi
Wilhelm „Willi“ [Willy] Riedel ( 10. November 1909 in Liegnitz, Niederschlesien; 10. Februar 1982 in Potsdam)[1] war ein deutscher Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges..
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilhelm „Willi“ Riedel wurde am 10. November 1909 im Niederschlesischen Liegnitz geboren. Riedel ging 1929 zur Polizei und wurde 1935 Wachtmeister (Feldwebel der Artillerie oder Kavallerie) in der Wehrmacht.
Zweiter Weltkrieg
Als Zugführer im Infanterie-Regiment 84 nahm er am Polenfeldzug teil und wurde am 1. Februar 1940 aktiver Offizier.
Im Westfeldzug kämpfte er als Oberleutnant und Kompaniechef im Infanterie-Regiment 84. Ende 1941 wurde er zum Infanterie-Regiment 524 versetzt. Am 1. Februar 1942 zum Hauptmann befördert, zeichnete er sich im Herbst 1942 als Kommandeur des III. Bataillons des Grenadier-Regiments 524 bei den Kämpfen südlich von Stalingrad besonders aus, wofür ihm am 8. Oktober 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Am 25. Januar 1943 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen mit gleichzeitiger Beförderung zum Major. Kurz darauf wurde er bei einem feindlichen Mörserangriff durch einen Granatsplitter schwer verwundet und geriet so in Sowjet-Bolschewistische Kriegsgefangenschaft.[2]
Kriegsgefangenschaft
Riedel soll, so die offizielle Nachkriegsschilderung, von einer sowjetischen Ärztin behandelt, gepflegt und somit gerettet worden sein. Er kam anschließend ins Offizierslager Jelabuga, wo das NKWD herrschte. Ein anderer von den 6.000 Häftlingen in Jelabuga hieß Otfried Preußler. Im Kriegsgefangenenlager Jelabuga bildete sich die erste antifaschistische Offiziersgruppe unter Hauptmann Ernst Hadermann. Riedel soll Mitglied des BDO/NKFD gewesen sein, er mußte, das ist gesichert, die Antifa-Schule in Krasnogorsk besuchen. Die dortige zentrale Antifa-Schule diente von 1943 bis 1949 zur ideologischen Schulung ausgewählter Kriegsgefangener, die nach ihrer Rückkehr als kommunistisches Funktionärspotential in der von den Sowjets besetzten Zone Führungsrollen übernehmen sollten.
Nachkriegszeit
Er kehrte im November 1947 aus der Kriegsgefangenschaft nach Deutschland zurück. Nach seiner Rückkehr kehrte er zur Landespolizei zurück, diente 1951 in Rostock, 1952 wurde er Kommandeur der Kasernierten Volkspolizei in Prenzlau. 1956 wurde er noch stellvertretender Leiter der Militärakademie in Potsdam und somit Offizier der NVA, vom 30. Oktober 1956 bis 31. Dezember 1957 Kommandeur der 6. motorisierten Schützendivision in Pasewalk, zuletzt als Oberst.
Tod
Willi Riedel verstarb mit 72 Jahren am 10. Februar 1982 in Potsdam. Er ruht auf dem Potsdamer Neuen Friedhof. Unweit seiner Urnengrabstelle ruht Ritterkreuzträger Generalmajor Otto Korfes mit seiner Gemahlin und die Bombenterrortoten vom 14. April 1945.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 1935: Wachtmeister
- 1940: Oberleutnant
- 1. Februar 1942: Hauptmann
- 25. Januar 1943: Major (ggf. mit Wirkung vom 1. Dezember 1942)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 13. November 1939
- 1. Klasse am 3. Juli 1940
- Infanterie-Sturmabzeichen
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939)
- Deutsches Kreuz in Gold am 30. Mai 1942 als Hauptmann und Kompaniechef im III./Infanterie-Regiment 524/297. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 8. Oktober 1942[3] als Hauptmann und Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 524/297. Infanterie-Division
- Eichenlaub am 25. Januar 1943[4][5] (186. Verleihung) als Hauptmann und Kommandeur des III. Bataillons/Grenadier-Regiment 524/297. Infanterie-Division
Verweise
- Riedel, Willi, ww2awards.com (englischsprachig)