Wulff, Bettina
Bettina Wulff (* 25. Oktober 1973 in Hannover als Bettina Körner) ist eine deutsche PR-Referentin und die zweite Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff.
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Werdegang
Bettina Wulff, geb. Körner, evang.-luth., wurde am 25. Oktober 1973 als zweites Kind von Inge und Horst Körner in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover geboren. Sie wuchs in Großburgwedel, seit 1974 der größte Ortsteil der Kleinstadt Burgwedel, im Umland von Hannover auf.
Sie besuchte ab 1980 die Grundschule in Großburgwedel und legte 1993 am Leibnizgymnasium in Hannover ihr Abitur ab. Ab 1993 studierte sie Medienmanagement und angewandte Medienwissenschaften am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover (eingeschrieben bis 2000). Nebenher arbeitete sie mal in einem Spirituosengeschäft, mal half sie in einem Fitneßstudio aus.[1]
Wirken
Ihre berufliche Karriere begann sie 1998 bei einer Weltnetzagentur. Im Jahr 2000 wechselte sie zum Automobilzulieferer Continental AG in Hannover, wo sie bis 2009 als Pressereferentin tätig war.
Einer größeren Öffentlichkeit wurde sie im Juni 2006 bekannt, als der damalige Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Christian Wulff (CDU), öffentlich das „einvernehmliche“ Ende seiner 18jährigen Ehe mit seiner Frau Christiane bekanntgab[2] und Wulff als seine neue Lebensgefährtin vorstellte. Der Politiker hatte die alleinerziehende PR-Fachfrau nur wenige Monate zuvor auf einer gemeinsamen Delegationsreise nach Südafrika, an der sie für Continental teilnahm, kennengelernt. Die Nachricht von dieser Scheidung wurde – medientaktisch kalkuliert – im Jahre 2006 während der in Deutschland ausgerichteten Fußballweltmeisterschaft plaziert, so daß die Meldung in der Sporteuphorie und der sportfestbedingten Nachrichtenflut unterging. Der Bundespresseball Ende November 2006 war bereits das erste gesellschaftliche Großereignis, das Bettina an Wulffs Seite bestritt. Auch gingen Beobachter davon aus, daß die kommunikative PR-Spezialistin bald zu einer wichtigen Beraterin des Ministerpräsidenten in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit würde. Mit ihrer als ebenso bodenständig wie locker, unbekümmert und lebensfroh beschriebenen Art habe sie aus ihrem Mann, der auch nach der Landtagswahl vom 27. Januar 2008 Landesvater blieb, einen frischeren Charakter gemacht. Am 19. März 2008 heiratete sie – schon hochschwanger – im 5-Sterne-Hotel Schloßhotel Münchhausen in Aerzen bei Hameln den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff. Am 12. Mai 2008 kam ihr Sohn Linus zur Welt. Neben diesem gemeinsamen Sohn hat sie aus einer früheren Liebschaft ihren damals 4jährigen Sohn Leander. Bettina Wulff zog besondere Aufmerksamkeit auf sich, als in der Presse Bilder auftauchten, die ihren großflächig tätowierten rechten Oberarm zeigten. Ab Juni 2009 war Bettina Wulff halbtags als Pressereferentin der Drogeriemarktkette Rossmann GmbH in Burgwedel tätig – u. a. war sie als Redakteurin für das Kundenmagazin „Centaur“ verantwortlich. Nach der Wahl Christian Wulffs zum Bundespräsidenten am 30. Juni 2010 gab sie diese Tätigkeit auf.
Nachdem der seit 2004 amtierende neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) am 31. Mai 2010 wegen Kritik an einigen seiner Äußerungen überraschend zurückgetreten war, wurde bei der Nachfolgersuche schon bald der Name von Christian Wulff genannt. Am 3. Juni nominierte die CDU den zu den beliebtesten deutschen Politikern zählenden Wulff, der am 30. Juni, allerdings erst im dritten Wahlgang, zum neuen Staatsoberhaupt gewählt wurde. Bettina Wulf verfolgte das Geschehen von der Ehrentribüne der Bundesversammlung an der Seite von Wulffs 16jähriger Tochter aus erster Ehe. „Mit seiner Patchworkfamilie verkörperte Wulff im Schloß Bellevue fortan das moderne, weltoffene Antlitz der Union“.[3] Vor allem die Boulevardpresse zeigte sich begeistert vom neuen Präsidentenehepaar.
Seit Mai 2012 versucht sie durch ihren Anwalt, Gernot Lehr (Bonn), juristisch gegen aufgekommene Gerüchte - über ihr Leben vor und mit Christian Wulff - vorzugehen und veröffentlichte im Zuge dessen gleichzeitig ihr Buch „Meine Sicht der Dinge“[4]. In dem Zusammenhang erwirkte sie, daß der Fernsehmoderator Günther Jauch eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgab; weiterhin unternahm sie den Versuch, der Suchmaschine Google zu untersagen, Suchergebnisse mit Inhalten zu den Suchbegriffen „Bettina Wulff Rotlicht“ oder „Escort-Service“ anzuzeigen. In den inkrimitierten Aussagen, die auf Informationen aus dem Jahre 2006 von allerdings anonym gebliebenen Personen aus Hannoveraner CDU-Kreisen beruhen sollen, habe Bettina Wulff unter anderem bereits mit 17 Jahren über die Wochenenden im berühmt-berüchtigten Prominententreff „Pony-Club“ auf Sylt gefeiert und soll zu der Zeit, als sie Christian Wulff kennenlernte, im Bordell „Chateau am Schwanensee“ bei Hannover beschäftigt gewesen sein.[5]
Mehrfach war auch der Verdacht geäußert worden, bei den Querelen handelte es sich lediglich um eine PR-Kampagne, die darauf abzielte, maximale Aufmerksamkeit vor allem für die Buchveröffentlichung Wulffs zu erzielen, um auf diese Weise maximalen finanziellen Nutzen aus den dann ansteigenden Verkaufserlösen zu erzielen[6]. In diesem Zusammenhang werden auch die von vielen Systemmedien meist unkritisch und wohlwollend verfaßten Artikel zum Thema genannt.[7][8][9]
Ferner wird die aus katholischer Sicht illegitime Ehe mit dem geschiedenen Katholiken Christian Wulff von verschiedenen Seiten als Beleg für ihre sittliche Verwahrlosung gewertet.[10].
Trennung
Anfang 2013 wurde bekannt, daß sich das Ehepaar Wulff getrennt hat. Christian Wulff überließ sein Haus seiner Frau, er war vor der Bekanntmachung der Angelegenheit bereits ausgezogen und hatte eine separate Wohnung bezogen.[11]. Weiterhin planten Bettina und Christian Wulff die Auflösung ihrer Ehe. Anfang Mai 2015 gab das Paar bekannt, die Scheidung abgesagt zu haben, weil man wieder zusammenlebe.[12]
Verweise
- Abgerufen am 8. September 2012. Archiviert bei WebCite®.Redaktion: Google suggests...., Die Rechte, 8. September 2012
- Der Glanz war nur Schein FAZ 7. Januar 2013