Operation Bagration

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Operation Bagration.jpg

Die Operation Bagration (benannt nach P. I. Bagration) war der Deckname der großen Sommeroffensive der Roten Armee vom 22. Juni bis zum 29. August 1944, nachdem kurz zuvor im Westen die Invasion in der Normandie erfolgt war.

Erläuterung

Katjuscha-Raketen am 22. Juni 1944

Die „Operation Bagration“ war die größte Vernichtungsschlacht des Zweiten Weltkrieges und vernichtete 28 deutsche Divisionen. Die Heeresgruppe Mitte wurde dabei vollständig aufgerieben.

Deutsche Verluste

57.000 Deutsche Kriegsgefangene müssen am 17. Juli 1944 durch die Straßen von Moskau marschieren, nachdem sie im Kessel von Minsk gefangengenommen worden waren.
Gestelltes Propagandafoto der Sowjet-Bolschewisten aus Majdanek

Etwa 300.000 bis 400.000 deutsche Soldaten fielen dem Großangriff zum Opfer (nach dem Militärhistoriker Dr. phil. Karl-Heinz Frieser vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt 26.397 Gefallene, 109.776 Verwundete und 262.929 Vermißte und Gefangene, wobei zu beachten ist, daß gut 100.000 der Vermißten Gefallene waren oder kurz darauf an ihren Verwundungen verstarben). Von den 47 Generälen blieben 31 tot oder gefangen zurück. Die Besatzungen der „festen Plätze“ Witebsk mit drei sowie Orscha, Mogilew und Bobruisk mit jeweils einer Division wurden im Zuge des Angriffs überrollt.

Vorgeschichte

Nach dem Abbruch der Großoffensive Unternehmen „Zitadelle“ war es der Heeresgruppe Mitte dennoch gelungen, das Gebiet Weißrutheniens bis zum späten Frühjahr 1944 zu sichern. Von den Stäben der Heeresgruppe wurden jedoch Pläne ausgearbeitet, die Frontlinie zu verkürzen, um den ungefähr 1.000 Kilometer langen Frontvorsprung zu begradigen. Dadurch sollte eine stärkere Besetzung der nun kürzeren Hauptkampflinie (HKL) ermöglicht, Reserven gewonnen und bessere Abwehrmöglichkeiten feindlicher Offensiven geschaffen werden.

Die Front der Heeresgruppe Mitte war aufgrund von Truppenverlegungen an andere Frontabschnitte stark ausgedünnt. Hinzu kamen Tausende Terroranschläge auf Eisenbahnverbindungen durch Partisanen.

Der Roten Armee gelang es durch Täuschungsmanöver und Verrat – von deutscher Seite unbemerkt –, ihre Truppen an den Frontabschnitt der Heeresgruppe Mitte zu verlegen. So standen den rund 850.000 deutschen Soldaten über 2,3 Mio. Sowjet-Bolschewisten gegenüber. Auf über 4.000 Sowjetpanzer kamen keine 500 deutsche Panzer, noch schlechter war das Verhältnis bei der Luftwaffe.

Der Angriff

Vier sowjetische Armeegruppen wurden angesetzt, um den Agriff durchzuführen. Die Rote Armee stieß dabei in einen panzerleeren Raum hinein, denn die Panzerverbände der Heeresgruppe Mitte waren kurz vorher nach Süden, in den Bereich der Heeresgruppe Nordukraine, verlegt worden, wo die Sowjets einen starken Aufmarsch vortäuschten. Diese abgezogenen acht Panzer- und Panzergrenadierdivisionen fehlten, als der russische Generalangriff begann.

Am 22. Juni 1944 um 4.00 Uhr morgens begann mit einem mehrstündigen Artilleriefeuer und massivstem Einsatz sogenannter Stalin-Orgeln auf die deutschen Stellungen die „Operation Bagration“. Die deutschen Stellungen wurden durch das heftige Artilleriefeuer weitgehend vernichtet, durch die hohen Verluste waren die Hauptkampflinien nur noch dünn besetzt. Die sowjetischen Truppen konnten trotz erdrückender Übermacht dennoch zunächst nur geringen Geländegewinn erzielen. Nach einem weiteren Vorstoß auf das nördlich gelegene Witebsk gelang es der Roten Armee jedoch, die Stellungen der Wehrmachtverbände vor Orscha zu umgehen.

Der Rückzug der Wehrmacht erfolgte daraufhin Richtung Minsk. Innerhalb einer Woche wurden dabei zwei deutsche Armeen vernichtet. Eine dritte Armee, die 4. Armee, wurde östlich von Minsk eingekreist und im Kessel von Minsk aufgerieben. Erst kurz vor Warschau konnte die Offensive gestoppt werden. Damit standen die sowjet-bolschewistischen Okkupanten an der Reichsgrenze vor Ostpreußen.

Offene Fragen

Am 26. Juni 1944 schrieb Josef Goebbels in sein Tagebuch:

„Wie aus heiterem Himmel trifft die Nachricht ein, daß den Bolschewisten ein Durchbruch großen Stils gelungen ist.“[1]

Dieser Eintrag zeigt, wie sehr sich nicht nur Adolf Hitler sondern auch das OKW in bezug auf die sowjetischen Offensivabsichten geirrt hatten. Denn auf deutscher Seite war man nach den Meldungen der Aufklärungsabteilung Fremde Heere Ost davon ausgegangen, daß der Hauptangriff der Roten Armee im Süden stattfinden würde.

Nach dem kurz darauf erfolgten Attentat auf den Führer am 20. Juli 1944 bemerkte Heinrich Himmler zum Verrat an der Heeresgruppe Mitte auf einer Rede am 3. August 1944 vor Gauleitern:

„Nun kam der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte. Bei diesem Zusammenbruch müssen wir uns klar sein, daß hier etwas Ungeheuerliches vor sich gegangen ist. Denn es ist mit normalen Mitteln nicht erklärbar, daß eine Heeresgruppe mit 28 Divisionen wie Sand und Spreu auseinanderstiebt.“[2]

Antideutsche Propaganda

Nach der Eroberung des Konzentrationslagers Majdanek lief dann die sowjet-bolschewistische Propagandamaschine auf Hochtouren an. Erstmals wurde die bereits zuvor akribisch ausgearbeitete deutschfeindliche Propaganda der Öffentlichkeit präsentiert.

Die propagandistische Ausnutzung eines erhofften Erfolges der Operation Bagration war vom sowjetischen Oberkommando und Stalin sorgfältig vorgeplant worden. Dazu wurden entsprechend Schädel und Knochen zuvor gefallener Soldaten medienwirksam drapiert. In die Krematoriumsöfen wurden nachträglich noch Skelette gelegt, um den Gruseleffekt zu erhöhen.

Feindpresse

Im August berichteten die britische und die VS-amerikanische Presse dann ausführlich. Im amerikanischen „Time“-Magazin erschien am 21. August 1944 eine Reportage über Majdanek. Das „Life“-Magazin räumte Majdanek am 28. August eine ganze Seite ein, und die Londoner Presse zeigte im Herbst 1944 einen sowjetischen Soldaten, der an den angeblichen Zyklon-B-Giftgaseinwurflöchern der „Gaskammer“ im Lager Majdanek stand.[2]

Stalin war daran gelegen, einen Separatfrieden Deutschlands mit dem Westen, der nach der Landung in der Normandie möglich wurde, um jeden Preis zu verhindern. Dafür war ihm jedes Mittel der Greuelpropaganda gegen Deutschland recht.

Kriegsgefangene

Stalin ließ nach der erfolgreichen Operation Bagration am 17. Juli 1944 57.000 deutsche Kriegsgefangene wie Vieh durch Moskaus Straßen treiben. Die für die Bewachung zuständigen Rotarmisten hatten dabei große Mühe, die von der Sowjetpropaganda aufgepeitschte Zivilbevölkerung zurückzuhalten. Um die deutschen Gefangenen noch erbärmlicher ausschauen zu lassen, gab man ihnen nach tage- und wochenlanger Mangelernährung kurz vor dem Gefangenentrieb eine fettaugenreiche Suppe zu essen. Die Wirkung auf den geschwächten Verdauungstrakt der Soldaten – sie durften absichtlich keine Toiletten aufsuchen – und auf die Nasen der Zuschauer war vorhersehbar.

Literatur

  • Franz Kurowski: Die Heeresgruppe Mitte. Wölfersheim: Podzun-Pallas Verlag, 2001 (Klappentext und Bestellmöglichkeit)
  • Ian Baxter: Operation Bagration. ISBN: 978-3-941555-85-3
  • Karl-Heinz Frieser (Hrsg. im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes): Die Ostfront 1943/44. Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2)

Verweise

Fußnoten

  1. Die Tagebücher von Josef Goebbels. Teil II Diktate 1941–1945. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte
  2. 2,0 2,1 zitiert auf: MHM dBW (politisch korrekt)