Spencer, Richard
Richard Bertrand Spencer ( 11. Mai 1978 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Publizist und politischer Aktivist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Richard Spencer wurde 1978 als Sohn von William Bertrand Spencer (genannt Rand Spencer), einem Arzt, und Sherry Jean Dickenhorst geboren. Genealogischen Recherchen zufolge soll er in mütterlicher Linie (Dickenhorst-Familie) teilweise jüdischer Abstammung sein.[3]
Spencer, dessen Eltern – insbesondere die Dickenhorst-Familie – landwirtschaftliche Güter besitzen, wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf.
Er besuchte eine elitäre Schule in Texas und studierte geisteswissenschaftliche Fächer an den Universitäten Virginia, Chikago und Duke. Spencer war Assistent des jüdischen Geschichtsprofessors und Politologen Paul Gottfried, der den Begriff „Alt-Right“ aus der Tauf hob. Spencer griff diesen Begriff auf und popularisierte ihn. Seine Master-Arbeit schrieb er über den deutschfeindlichen jüdischen Theoretiker Theodor Adorno.[4]
Wirken
Während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016 zählte er zum Lager der Unterstützer Trumps. Aufsehen erregte er dabei insbesondere, als er zum Abschluß einer Rede emphatisch "Hail Trump! Hail our People! Hail Victory!" (dt. "Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!") rief und anschließend den rechten Arm (mit Glas in der Hand) hob, was einzelne Teilnehmer im Publikum dazu veranlaßte, vor den im Hintergrund laufenden Kameras einen römischen Gruß mit ausgestrecktem rechtem Arm zu entbieten. Die resultierende Öffentlichkeitswirkung dieses Ereignisses warf eher kein positives Licht auf die amerikanischen Nationalisten der sogenannten Alt-Right.
Spencer gilt zusammen mit Jared Taylor als Vordenker des identitären Flügels der politischen Strömung (Neue Rechte).[5] Zu seinen politischen Interaktionspartnern zählt neben Jared Taylor (American Renaissance) etwa Lana Lokteff (Red Ice).
Er bezieht sich auf Hegel, bezeichnet sich als „Karl Marx der Alt-Right“ und läßt Sympathien für Karl Marx✡ und das sowjetische Rußland erkennen. Zudem relativierte er den durch die Sowjetunion verübten Holodomor.[6] Spencer zeigt auch gern die Kommunistenfaust. Er äußerte sich positiv in Bezug auf den Judenstaat Israel und den Zionismus. Außerdem redete er einem „Rassenkrieg“ (scilicet: der nichtjüdischen Völker untereinander) das Wort.
Unterstützer Kamala Harris’
Bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 unterstützte Spencer aktiv Kamala Harris und Joe Biden.[7]
Angriffe gegen Spencer
Der in den Vereinigten Staaten prominente Journalist Michael Hirsh✡ gab 2016 in den sozialen Netzwerken zwei von Spencers (tatsächlichen oder vermeintlichen) Adressen an und rief dazu auf, Spencer mit Baseballschlägern aufzusuchen.[8]
Am Tag der Amtseinführung von Donald Trump 2017 wurde Spencer bei den Krawallen in Washington während eines Gesprächs mit Medien vor laufender Kamera mit einem Faustschlag eines Linksextremisten der Antifa körperlich angegriffen.
Privates
Spencer war verheiratet mit der aus der Ex-Sowjetunion stammenden, in den USA lebenden Nina Kouprianova (auch genannt Nina Byzantina), die als Übersetzerin Werke von Alexander Dugin aus dem Russischen ins Englische übertrug, und pro-russisch eingestellt ist. Seine Ehefrau reichte 2018 die Scheidung ein und erhob Anschuldigungen gegen ihn.[9][10]
Spencer bezeichnete Homosexualität als „so etwas wie das letzte Gefecht vorbehaltlos weißer Identität (a kind of last stand of implicit White identity)“.[11]
Galerie
Mit Kommunistenfaust
Mit Kommunistenfaust
Als Unterstützer von Donald Trump mit 666-Handzeichen
Verweise
- Richard Spencer Endorses Joe Biden, Renegade Tribune, 26. August 2020
- The National Policy Institute (NPI)
- Daniell Pföhringer: COMPACT EXKLUSIV: Alt-Right-Ikone Richard Spencer im Interview – erstmals in einem deutschen Medium!, Compact, 21. Juli 2018