Albright, Madeleine
Madeleine Korbel Albright, geborene Marie Jana Korbelová (geb. 15. Mai 1937 in Prag; gest. 23. März 2022 in Washington, D.C.) war eine jüdische Politikerin. Sie war die erste Frau im Amt des Außenministers der Vereinigten Staaten.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
„Nichts freut die Israelis mehr als die Entdeckung, daß irgendwelche berühmten Leute jüdischer Abstammung sind“, schrieben die „Israel Nachrichten“ (Tel Aviv) am 4. Februar 1997, als bekanntgeworden war, daß die neue VS-Außenministerin Madeleine Albright „ein Reis vom alten Stamme Davids“ ist, wie es das israelische Blatt formulierte. Frau Albright bekundete wenig glaubhaft, bis dahin selber nichts über ihre jüdische Herkunft gewußt zu haben; Einzelheiten seien ihr erst aus der Presse bekanntgeworden. Als Tochter des Joseph Körbel (später Korbel) ist sie 1937 in Prag zur Welt gekommen.[1]
Ihr Vater, Diplomat in Diensten der ČSR, war zum Katholizismus „konvertiert“; er wirkte als Prager Abgesandter auf dem Balkan, zog 1939 nach England, war im Auftrage der tschechischen Exilregierung in London für Radiopropaganda zuständig, diente nach 1945 dem kommunistischen Prager Regime Beneschs als Botschafter und ging 1949 mit der Familie in die USA] wo er als Professor lehrte. Tochter Madeleine studierte Politik und Recht. Der Sicherheitsberater des VS-Präsidenten Carter, Brzezinski, stand bei ihrer politischen Karriere Pate. 1993 wurde Frau Albright UNO-Botschafterin der USA.[1]
Wie auch später als Außenministerin (bis 2001) vertrat sie vor dem Forum der Vereinten Nationen mit Entschiedenheit den Anspruch der USA auf Führerschaft in der Welt und setzte sich gleichermaßen energisch für israelische Belange ein. Von 1959 bis zur Scheidung 1983 war sie mit dem Zeitungsverleger Joseph Medill Patterson Albright verheiratet; das Paar hatte drei Töchter, die Zwillinge Alice und Anne (* 17. Juni 1961) sowie Kathrine (* 5. Juni 1967). 1998 hieß es in Medien, sie lebe nun mit dem jüdischen Diamantenhändler Maurice Tempelsman zusammen, der früher „ständiger Begleiter“ der Präsidenten- bzw. Reederswitwe Jacqueline Kennedy-Onassis war.[1]
Madeleine Albright spricht neben Tschechisch und Englisch auch Französisch perfekt, daneben kann sie sich auch gut auf Russisch, Polnisch und Serbisch verständigen.[2] So vermochte sie es auch, während des Jugoslawien-Krieges sich an die serbische Öffentlichkeit in landessprachlichen TV-Erklärungen zu wenden. Als Markenzeichen gelten ihre Broschen, die sie ebenfalls gelegentlich zur Übermittlung politischer Botschaften nutzte.
Albright unterstützte die Ehefrau von Bill Clinton, Hillary Clinton, bei deren Kandidatur zur Präsidentschaftswahl 2008.
Politische Laufbahn
Seit den 1970er Jahren ist sie in der Politik der Demokratischen Partei engagiert.
Von 1976 bis 1978 beriet sie den VS-Senator Edmund S. Muskie, von 1978 bis 1981 war sie Mitglied des VS-amerikanischen Nationalen Sicherheitsrats und des Stabs von Präsident Jimmy Carter. In den Präsidentschaftswahlkämpfen der 1980er Jahre beriet sie 1984 die demokratischen Kandidaten Walter Mondale und 1987/88 Michael Dukakis. Ab 1993 vertrat sie die USA als Botschafterin bei der UNO. Am 23. Januar 1997 wurde Albright als 64. Außenminister der USA vereidigt. Sie behielt diesen Posten bis zum Ende der Amtszeit Präsident Clintons 2001.
Madeleine Albright war die erste Außenministerin und die bis zu dieser Zeit formal mächtigste Frau in der Geschichte der USA und aufgrund des enormen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Machtstatus der USA auch die mächtigste Frau der Welt.
Karriere danach
Nach ihrem Ausscheiden, aus dem Staatsdienst, hat Albright eine Politikberatungs-Firma (Consulting) in Washington gegründet, die Politik- und Strategie-Beratung anbietet.
Madeleine Albright lehrt an der „Georgetown School of Foreign Service“ und ist Vorstandsmitglied des „National Democratic Institute for International Affairs“ (NDI) mit Hauptsitz in Washington. Das NDI begleitet „demokratische Entwicklungsprogramme“ in dutzenden Staaten weltweit (→ Globalisierung).
Im September 2008 nahm der Ex-BRD-Außenminister Joschka Fischer einen Beratervertrag (Senior Strategic Counsel) bei der Madeleine Albright gehörenden Firma The Albright Group LLC an[3][4].
Schriften
- Madam Secretary. Die Autobiographie. München: C. Bertelsmann, 2003. - ISBN 3-570-00729-4
- Der Mächtige und der Allmächtige. Gott, Amerika und die Weltpolitik. München: Droemer/Knaur, 2006. - ISBN 3-426-27399-3
Auszeichnungen (Auszug)
- 1997: Großkreuz des tschechischen Ordens des „Weißen Löwen“ (Höchster tschechischer Orden)
- 2000: Komturkreuz mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn
- 2000: Großer Orden der Königin Jelena (Kroatien)
- 2004: Orden des Marienland-Kreuzes (I. Klasse)
- 2009: Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
- Großkreuz des Finnischen Ordens der Weißen Rose
- 2012: Presidential Medal of Freedom
Mitgliedschaften / Ämter
Madeleine Albright ist Mitglied verschiedener akademischer Gesellschaften und Gremien, darunter das Council for Foreign Relations, die American Political Science Ass., das Atlantic Council und die American Ass. for the Advancement of Slavic Studies. Sie saß in diversen Aufsichtsräten und Vorständen, u. a. bei der Washington Urban League (1982-1984), beim Atlantic Council (1984), beim Wellesley College (1983-1989) und beim Center for National Policy (1989-1993) sowie im Verwaltungsrat der New York Stock Exchange (ab 2003).
Familie
1959 heiratete Madeleine Albright den Journalisten und Zeitungserben Joseph Albright, von dem sie 1983 geschieden wurde. Sie hat drei Töchter: die Zwillinge Anne Korbel und Alice Patterson (geb. 1961) sowie Katharine Medill (geb. 1967) und sechs Enkel. Madeleine Albright spricht Französisch, Tschechisch, Russisch, Serbisch und Polnisch. Mit symbolträchtigem Schmuck in Tiergestalt (Schlange, Friedenstaube, Spinne etc.) setzte sie Signale bei Verhandlungen. In ihrer Freizeit geht sie regelmäßig ins Sport-Studio.
Filmbeiträge
David Duke: How Nations Die! (en.)
Verweise
- Julia Smirnowa: Der Satz, den Madeleine Albright nie gesagt hat, Die Welt, 24. Juni 2015
- Monster Madge, Youtube, 23. Juni 2009
Fußnoten
American Civil Liberties Union • Anti-Defamation League • Amnesty International • AIPAC • Amerikanisch-Jüdisches Komitee • American Jewish Congress • Amadeu Antonio Stiftung • ATTAC • B’nai B’rith • Bundesstiftung Magnus Hirschfeld • Chabad Lubawitsch • Council on Foreign Relations • Deutsch-Israelische Gesellschaft • Europäischer Jüdischer Kongreß • Gesicht Zeigen! • Hirschfeld-Eddy-Stiftung • Human Rights Watch • Internationaler Währungsfonds • Jerusalem Foundation • Jewish Claims Conference • Jewish Defense League • Kommunistische Partei Deutschlands • Kosher Nostra • Magnus-Hirschfeld-Stiftung • NARAL • NAACP • National Organization for Women • Open Society Institute • PAIDEIA • Piratenpartei • Southern Poverty Law Center • SPD • Stop the bomb • Jüdischer Weltkongreß • Weltbank • Zionistische Weltorganisation • Zentralrat der Juden in Deutschland
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- Geboren 1937
- Gestorben 2022
- Kryptojude
- VS-Amerikaner (Jude)
- Außenminister (Vereinigte Staaten)
- Mitglied im Council on Foreign Relations
- Aspen-Institut
- Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Träger des Verdienstordens der Republik Polen (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Weißen Löwen (Großkreuz)
- Träger des Verdienstordens der Republik Ungarn
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose
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- Träger des Ordens des Marienland-Kreuzes (I. Klasse)
- Person (Vereinte Nationen)