Alvensleben, Gebhard Karl Ludolf von
Gebhard Karl Ludolf von Alvensleben ( 31. August 1798 in Magdeburg; 29. Dezember 1867 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Kavallerie sowie Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Von 1857 bis zu seinem Tode war er Kommandant von Berlin und Chef der Landgendarmerie.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bereits mit 16 Jahren nahm Alvensleben ab dem 21. April 1815 als Freiwilliger im 5. Kurmärkischen Landwehr-Kavallerieregiment an den Befreiungskriegen teil. Nach Kriegsende wurde er am 13. Februar 1816 als Portepee-Fähnrich im Kürassier-Regiment Nr. 6 angestellt und dort am 18. August 1818 zum Sekondeleutnant befördert. Am 12. Februar 1827 wurde er zum Premierleutnant und am 23. November 1834 zum Rittmeister befördert. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere war Alvensleben dort seit 15. September 1838 als Eskadronchef (2. Eskadron) tätig. 22. März 1845 folgte seine Beförderung zum Major (Chef der 3. Eskadron) und ein Jahr später wurde er als Adjutant beim Generalkommando des IV. Armee-Korps verwendet.
- „Er wurde als ältester Sohn von Gebhard Johann Achatz v. Alvensleben (1764–1840) auf Randau und Woltersdorf und der Dorothea v. Radecke (1772–1812) am 31.8.1798 in Magdeburg geboren. Bereits mit 16 Jahren nahm er 1815 als Freiwilliger eines Kavallerieregiments an den Befreiungskriegen teil, u. a. an den Schlachten von Ligny und Belle-Alliance, und schlug danach eine militärische Laufbahn ein. 1846 war er Adjutant beim Generalkommando des 4. Korps und bald darauf Flügeladjutant König Friedrich Wilhelms IV. 1856 wurde er zum Generalmajor und 1857 zum Kommandanten von Berlin ernannt und mit der Leitung der Landgendarmerie beauftragt. 1866 erfolgte seine Ernennung zum General der Kavallerie. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, war Mitglied des preußischen Herrenhauses und Rechtsritter des Johanniterordens.“[1]
König Friedrich Wilhelm IV. ernannte ihn am 20. Dezember 1846 zu seinem Flügeladjutanten. In dieser Stellung wurde von Alvensleben am 24. Mai 1848 auch Kommandeur der Leib-Gendarmerie. In den folgenden Jahren wurde er dann am 26. September 1850 zum Oberstleutnant und am 2. Dezember 1851 zum Oberst befördert. Mit seiner Beförderung zum Generalmajor am 15. Oktober 1856 wurde von Alvensleben von dem Kommando der Leib-Gendarmerie entbunden und unter Belassung in seiner Stellung als Flügeladjutant du General à la suite.
Am 23. Juli 1857 erhielt Alvensleben den Posten als Kommandant von Berlin. Gleichzeitig beauftragte man ihn am 8. August 1857 auch mit der Führung der Geschäfte der Landgendarmerie. Am 1. Juli 1860 wurde er zum Generalleutnant befördert und schließlich am 21. April 1865 wirklicher Chef der Landgendarmerie. Am 20. September 1866 erhielt er noch den Charakter als General der Kavallerie.
Tod
General der Kavallerie von Alvensleben verstarb am 29. Dezember 1867 in Berlin und wurde am 2. Januar 1868 in Charlottenburg beigesetzt.
Familie
Gebhard Karl Ludolf entstammte der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben. Er war der älteste Sohn von Gebhard Johann Achaz von Alvensleben (1764–1840), Herr auf Gut Randau und Gut Woltersdorf sowie Ritter des Johanniterordens und mehrere Jahre Kreisdeputierter im dritten Distrikt des Holzkreises, und dessen Ehefrau Karoline Therese Dorothea, geborene von Radecke ( 5. Mai 1772 in Brandenburg an der Havel; 10. Januar 1812 in Woltersdorf). Sein Bruder war Karl Hermann Achaz von Alvensleben.
Ehe
Am 19. Oktober 1823 heiratete von Alvensleben in Brandenburg seine Verlobte Eugenie Sophie Eleonore Karoline Henriette von Oppell ( 10. Juni 1801 in Empl; 12. November 1848 in Charlottenburg). Aus der Ehe sind zwei Söhne und zwei Töchter entsprossen:
- Gebhard Nikolaus (1824–1909), Oberforstmeister
- Gustav Hermann (1827–1905), preußischer General der Kavallerie
- Eugenie Eleonore Henriette Caroline Gottliebe Natalia ( 25. Oktober 1830; 4. Februar 1906) ∞ Carl von Treuenfels ( 7. Januar 1818; 12. November 1894), Eltern von Carl von Treuenfels
- Elisabeth „Elsbeth“ Charlotte Agnes Adelheid Hermine Julie ( 22. September 1834 in Brandenburg an der Havel; 5. September 1919 Neustadt)
- ∞ in Berlin (St. Petri) am 9. Juli 1856 Otto Archibald Gustav Adolf Paul Graf von Keyserlingk auf Schloß Neustadt (1818–1872)
- ∞ in Neuhof am 5. Oktober 1875 Dr. jur. h. c. Botho Wend August Graf zu Eulenburg
Auszeichnungen (Auszug)
- Kriegsdenkmünze für die Befreiungskriege (Preußen)
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Rechtsritter des Johanniterordens
- St. Wladimir-Orden, IV. Klasse (RW4)
- Sankt-Annen-Orden, III. Klasse (RA3)
- Sankt-Stanislaus-Orden, II. Klasse (RSt2)
- später die Krone zur II. Klasse erhalten (RSt2bmKr/Rst2mKr)
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Hausorden Albrechts des Bären, Komturkreuz (AAB2/AB2)
- am 1. Dezember 1854 in Kommandeur I. Klasse umbenannt (AAB2a)
- Orden Heinrichs des Löwen, Komtur II. Klasse (BrHL2b/BrH2b)
- Sankt-Annen-Orden, II. Klasse (RA2)
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife
- Kurfürstlich Hessischer Löwenorden, Ritterkreuz (CHL3)
- im August 1851 in Ritterkreuz des Wilhelmsordens umstrukturiert (CHW3)
- Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Komtur II. Klasse (HSEH2b/HSH2b)
- Orden vom Zähringer Löwen, Kommandeurkreuz (BZL2)
- Erlöser-Orden, Groß-Kommandeurkreuz (GE2)
- Guelphen-Orden, Kommandeur II. Klasse (HG2b) am 15. Juni 1852
- St. Wladimir-Orden, III. Klasse (RW3)
- Sankt-Annen-Orden, II. Klasse mit brillanten (RA2mBr)
- Kommandeur des Belgischen Leopoldsordens (BL2/BL2b) am 12. Mai 1853
- Wilhelmsorden, Kommandeurkreuz II. Klasse (CHW2b)
- Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden, Kommandeurkreuz (ÖL2)
- Stern zum Kommandeurkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen (BZL2mSt) 5. Oktober 1854
- später in Kommandeurkreuz I. Klasse mit Stern (BZL2amSt/BZL2a.mSt) umbenannt
- Verdienstorden Philipps des Großmütigen, Komtur I. Klasse (GHVP2a/HP2a)
- Hausorden vom Weißen Falken, Kommandeurkreuz I. Klasse (GSF2a) am 14. Juni 1856
- Oldenburgischer Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Ehren-Großkomturkreuz (OV2a) am 14. Juni 1856
- Friedrichs-Orden, Komtur I. Klasse (WF2a)
- Orden der Eichenkrone, Großkreuz (LEK1)
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub
- Sankt-Stanislaus-Orden, I. Klasse (RSt1) am 24. Oktober 1857
- Stern zur II. Klasse mit Eichenlaub
- Roter Adlerorden, I. Klasse mit Eichenlaub am 18. Oktober 1861
- Friedrichs-Orden, Großkreuz (WF1) am 3. Dezember 1861
- Civil-Verdienst-Orden der Bayerischen Krone, Großkreuz (BCV1/BKr1) am 10. April 1864
- Russischer Orden der Heiligen Anna, I. Klasse mit der Krone (RA1mKr) am 11. Juni 1864
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), Ritter I. Klasse (ÖEK1) am 23. Februar 1865
- Kronenorden, I. Klasse mit dem Emaillebande des Roten Adlerordens mit Eichenlaub am 18. April 1865
Fußnoten
- Geboren 1798
- Gestorben 1867
- Deutscher Adliger
- General der Kavallerie (Königreich Preußen)
- Person in den Koalitionskriegen (Preußen)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Rechtsritter (Johanniterorden)
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (I. Klasse)
- Träger des Ordens der Heiligen Anna
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Großkreuz)
- Träger des Friedrichs-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Kommandeur I. Klasse)
- Träger des Leopoldsordens (Kommandeur)
- Träger des Guelphen-Ordens
- Träger des Hausordens Albrechts des Bären
- Träger des Hausordens vom Weißen Falken (Kommandeur)
- Träger des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig