Andersen, Lale

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Lale Andersen (1905–1972)
Lale Andersen’s Grab
Langeoog, Dünenfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Lale Andersen, eigentlich Liselotte Helene Berta Bunnenberg, verehelichte Beul (Lebensrune.png 23. März 1905 in Lehe, Bremerhaven; Todesrune.png 29. August 1972 in Wien) war eine deutsche Sängerin und Schauspielerin. Weltberühmt wurde sie durch ihre Interpretation des Liedes „Lili Marleen“.

Werdegang

Lale Andersen wurde 1905 als Liselotte Helene Bunnenberg, Tochter eines Schiffsstewards, geboren. Sie erhielt eine schauspielerische Ausbildung bei H. Boehme in Bremen (1930)[1] und an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin (1932/33). Als Peggy in Somerset Maughams „Muß die Kuh Milch geben“ begann sie 1931 ihre Bühnenlaufbahn am Deutschen Künstlertheater in Berlin.[2] Nach Dr. Roberts Klein-Bühnen in Berlin (1931–33) und dem Züricher Schauspielhaus (1933–37) und gleichzeitigen dramatischen Studien bei E. Ginsberg trat sie zwischen 1938 und 1941 am Kabarett der Komiker in Berlin auf,[3] außerdem als Salondame bei Falckenberg an den Münchner Kammerspielen in „Ihr erster Mann“ und im „Simpl“.[4] 1933 lernte sie Rolf Liebermann kennen und war mit ihm einige Zeit liiert.

Weltruhm erlangte sie als Interpretin des Jahrhundertschlagers „Lili Marleen“, wie er ab dem 18. August 1941 vom deutschen Soldatensender Belgrad jeden Abend um 21:57 Uhr zum Programmschluß ausgestrahlt wurde. Das 1938 von Norbert Schultze vertonte, schon im Ersten Weltkrieg von Hans Leip geschriebene Poem über die Empfindungen des Soldaten beim Abschiednehmen von seiner Braut begeisterte auch die alliierten Soldaten und wurde in 30 Sprachen rund um die Erde verbreitet. Lale Andersen hatte auch nach dem Kriege, bei ausgedehnten Gastspielreisen durch Deutschland und Nordamerika, mit Schlagern beachtliche Erfolge („Ein Schiff wird kommen“, „Fern, so fern“ u. a.). Die Behauptung, „Widerstandskämpferin gegen Hitler“ gewesen zu sein, hätte Andersen bei ihrer außerordentlichen Popularität eigentlich nicht nötig gehabt.

Tod

Andersen starb am 29. August 1972 in Wien.

Filmographie

  • GPU (1942)
  • 1952: Fritz und Friederike
  • 1953: Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein
  • 1954: Sterne und Sternchen am Schlagerhimmel (Fernsehfilm)
  • 1956: … wie einst Lili Marleen
  • 1957: Gruß und Kuß vom Tegernsee
  • 1959–1972: Aktuelle Schaubude (Unterhaltungsshow, 11 Folgen)
  • 1961: Ein Berliner in Hamburg (Fernsehfilm)
  • 1962: Hamburger Extrablätter (Fernsehsendung, eine Folge)
  • 1962–1972: Haifischbar (Unterhaltungsshow, neun Folgen)
  • 1966: Wer will’s noch mal – Ein musikalisches Kaleidoskop (Fernsehfilm)
  • 1966: Von uns – für Sie! (Fernsehfilm)
  • 1968: Einer fehlt beim Kurkonzert (Fernsehfilm)
  • 1971: Der Pott (Fernsehfilm)
  • 1971: Wochenspiegel (Fernsehsendung, eine Folge)
  • Britta Lübke: Lale Andersen. Dokumentation der Künstlerbiografie, BRD, 2007, 45 Min.

Schriften

  • Der Himmel hat viele Farben. Leben mit einem Lied. Autobiografischer Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1972, 1984, dtv, München 1981. ISBN 3-421-01625-9

Literatur

  • Gisela Lehrke: Wie einst Lili Marleen, Henschel-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89487-429-5

Fußnoten

  1. 1931 begann ihre Bühnenlaufbahn.
  2. Internationales Biographisches Archiv 15/1981
  3. In den späten 1930er Jahren wirkte sie am Kabarett der Komiker in Berlin und an den Münchner Kammerspielen.
  4. Munzinger-Archiv GmbH, 1981