Annelie (Film)
Filmdaten | |
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Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Laufzeit: | 99 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | Universum-Film Verleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Josef von Baky |
Regieassistenz: | Walter Wischniewsky |
Drehbuch: | Thea von Harbou |
Vorlage: | Walter Lieck (Bühnenstück „Annelie, die Geschichte eines Lebens“) |
Produktionsleitung: | Eberhard Schmidt |
Musik: | Georg Haentzschel |
Ton: | Erich Schmidt |
Dialogregie: | Werner Bergold |
Kamera: | Werner Krien, Hanns König (ungenannt) |
Bauten: | Emil Hasler, Otto Gülstorff |
Kostüm: | Manon Hahn |
Aufnahmeleitung: | Herbert Junghanns |
Herstellungsleitung: | Eberhard Schmidt |
Schnitt: | Walter Wischniewsky |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Luise Ullrich | Annelie |
Karl Ludwig Diehl | Dr. Martin Laborius |
Werner Krauß | Annelies Vater Reinhold von Dörensen |
Käte Haack | Annelies Mutter Marie von Dörensen |
Axel von Ambesser | Annelies Verehrer Georg |
Albert Hehn | Annelies Sohn Reinhold Laborius |
John Pauls-Harding | Annelies Sohn Gerhard Laborius |
Johannes Schütz | Annelies Sohn Rudi Laborius |
Ilse Fürstenberg | Hausmädchen Ida |
Eduard von Winterstein | Sanitätsrat Heberlein |
Josefine Dora | Hebamme |
Roma Bahn | Musiklehrerin Fräulein Minke |
Ursula Herking | Serviererin im Café |
Monika Burg | Ballettschülerin Helene |
Hansi Arnstaedt | Helenes Mutter |
Erich Dunskus | Helenes Vater |
Käte Jöken-König | Mutter in der Ballettschule |
Helga Hesse | Annelies Mitschülerin |
Eva Lissa | Annelies Schwiegertochter |
Melanie Horeschovsky | Schneiderin bei Annelie |
Juan Martinez-Peres | Ballettschulenleiter Enrico Taglioni |
Margarethe Schön | Krankenschwester im Feldlazarett |
Agnes Windeck | Krankenschwester Martha |
Marianne Schulze | Mädchen der Familie Laborius |
Walter Bechmann | Gast bei Annelies letzter Geburtstagsfeier |
Gertrud Wolle | Verkäuferin im Kinderwagengeschäft |
Walter Werner | Musikprofessor |
Annelie ist ein Drama über das ganze Leben einer Frau. Der Film wurde in der nähe von Königsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 9. September 1941 im Gloria-Palast in Berlin statt.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel
- Annelie, die Geschichte eines Herzens (sonstiger Titel)
- Annelie. Die Geschichte einer Liebe (sonstiger Titel)
- Die Geschichte einer Liebe (sonstiger Titel)
- Die Geschichte eines Lebens (Untertitel)
Auszeichnungen
- Prädikate
- staatspolitisch wertvoll
- künstlerisch wertvoll
- volkstümlich wertvoll
Handlung
Eine Viertelstunde der Neujahrsnacht 1871 war verstrichen, als eine feine, silberne Stimme den zwischen Sorge und Ungeduld kämpfenden Katasteramtsrat Dörensen mit dem beglückenden Stolz erfüllte, daß er Vater geworden war.
Annelie hatte sich endlich eingestellt, sein Kind. Herr Dörensen fühlte sich als kleiner König und mußte es dem holden, kleinen Menschenwesen verzeihen, dass es nicht schon um Mitternacht, wie er gehofft hatte, sondern „eigentlich" eine Viertelstunde zu spät zur Welt gekommen war.
Doch Annelie blieb dieser „Viertelstunde zu spät“ treu, zur Freude und zum Leide. Die Zeit veränderte Welt und Menschen, doch in die seligen Kindheitstage Annelies drang noch nichts vom späteren Kampf ihrer Pflicht und Berufung. Umfriedet von der bürgerlichen Milde ihm Elternhauses, wurde aus dem kleinen, aufgeweckten Mädel die Schülerin, der „Backfisch", der schöner Regelmäßigkeit zu spät kam . . . zur Tanzstunde, zum ersten Stelldichein, zum ersten Ball. Und dann führte sie das Schicksal dem Mann entgegen, der ihr Leben rettete, dem sie ihr Herz gab und dem sie Erfüllung bedeutete - Dr. Martin Lahorius.
Annelie wurde eine glückliche junge Frau, eine zärtliche Gattin. Und - eine stolze Mutter. Jahr um Jahr ging ins Land. Die Kinder wuchsen heran. Annelie wurde reifer, schöner und stärker. Der alte Herr Dörensen, einst Glückstrahlen der Vater, wurde ein liebevoller, verständnisvoller Großvater. 1914 . . . Ein Schicksalsjahr Deutschlands, das auch zum Schicksalsjahr Annelies wurde. Martin, der geliebte Mann, ging als Arzt mit der Truppe ins Feld. Annelies Söhne, Reinhold, Gerhard und selbst der Jüngste, der siebzehnjährige Rudi, zogen den grauen Rock an. Annelie selbst wurde Oberin im Dienst des „Roten Kreuzes“.
Und dann kam eine Nacht, die Annelie niemals vergessen konnte. Durch Sturm und Regen kämpfte sie sich in Feindesland durch bis zu dem Feldlazarett, in dem ihr Mann lag, Martin, der Liebe, der Kamerad vieler schöner, erfüllter Jahre. Sie mußten Abschied voneinander nehmen. Martins Brief blieb Annelies heiligstes Vermächtnis. Ein vergilbter Feldpostbrief aus dem Weltkrieg. In der dunklen Stunde des Abschiedes an eine Frau, an eine geliebte Kameradin. an eine herrliche Mutter geschrieben. Ihr Leben, das Liebe, Kraft. Demut und Opfer war, zieht an uns vorüber.
1941 Annelie ist Siebzig geworden. Mit heiterer Wehmut, aber auch mit Stolz und Dankbarkeit überblickt sie ihr Leben. Alle kamen heute zu ihr. die Frauen der Söhne, die Kinder. die Enkel. ja selbst der getreue Jugendfreund Georg, um sie zu beglückwünschen. Sogar Reinhold, ihr Ältester, konnte ihr gratulieren. Er fuhr durch Berlin, als Hauptmann im Dienst des Vaterlandes stehend und konnte sie wenigstens anrufen. Das war ihr schönstes Geburtstagsgeschenk. Und nun möchte sie. die Großmutter Annelie ein bisschen sinnen und träumen. Sie setzt sich in den warmen, bequemen Stuhl. rückt das Kissen zurecht, (las Kissen mit der Aufschrift „Nur ein Viertelstündchen“).
Annelie schläft ein. Still, heiter und friedlich träumt sie sich hinüber in das andere Land. Nach einem Leben, das reich und schön war, weil es voller Liebe und Opfer war.
Filmplakate
Kritiken
- „... der Beifall für Annelie war der stärkste, den wir bisher auf der Bienale erlebten.“, Berliner Lokal-Anzeiger, 1941
- „Ein UFA-Film triumphiert“, Berliner Zeitung am Mittag, 1941
- „Das italienische Publikum... begleitete die Verführung mit spontanen Beifallskundgebungen...“, Berliner Börsen-Zeitung am Mittag, 1941
- „... von einem in Venedig ungewöhnlichen Beifall begrüßt...“, Deutsche Allgemeine Zeitung, 1941
- „Der Erfolg war gewaltig groß“, Berliner Morgenpost, 1941
- „Eine Hymne an die deutsche Frau“, 12 Uhr-Blatt, 1941