Aphrodite

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Die „Venus von Milo“ (Aphrodite von Melos), ausgestellt im Louvre in Paris

Aphrodite (altgr. Ἀφροδίτη), auch Kypris oder Kythereia genannt, ist in der altgriechischen Mythologie die Göttin der Liebe, Anmut und Schönheit. Der Name ist schon bei Hesiod als „Schaumgeborene“ (allerdings unrichtig) erklärt, die Göttin wird bisweilen auch Aphrogeneia, d. h. „Schaumgeborene“, genannt. Ihr Attribut ist die Taube. Auch die Zypresse ist Symbol der Aphrodite.[1] Die römische Mythologie übernahm die Göttin Aphrodite unter dem Namen Venus.

Mythologie

Herkunft

Obgleich frühzeitig in das griechische Göttersystem eingereiht und zum Teil durch Vermischung mit einheimischen Göttergestalten ganz in hellenischem Geiste umgebildet und neugeschaffen, ist Aphrodite ursprünglich womöglich asiatischen Ursprungs. Dort war die weibliche Hauptgöttin der Semiten die Astarte, deren Kult durch die Phönizier nach Kypros (Zypern) und Kythera (Cerigo) gebracht wurde, was erklären würde, warum diese Inseln als Geburts- und Wohnstätten der Aphrodite galten und die Göttin mit dem Namen Kypris oder Kythereia bezeichnet wurde.

Nach einer Sage ist sie aus dem Schaume des Meers, der sich um das abgeschnittene Zeugungsglied des Uranos bildete, hervorgegangen (→ Anadyomene), nach einer anderen Sage war sie Tochter des Zeus und der Dione.

Nachkommen

Zum Gemahl gab ihr der Mythus den Hephaistos, dem sie aber mehrfach untreu wurde. Am berühmtesten ist ihre Liebschaft mit Ares, dem sie nach der thebanischen Sage die Harmonia („Vereinigung“), nach Hesiod den Deimos („Schrecken“) und Phobos („Furcht“) gebar. Außerdem kennt die spätere Sage als ihre begünstigten Liebhaber den Hermes, dem sie den Hermaphroditos, den Dionysos, dem sie den Priapos, und den Anchises, dem sie den Äneas gebar. Semitischen Ursprungs ist die Sage von ihrer Liebe zu dem schönen Jüngling Adonis. Dem troischen Paris verschaffte sie zum Dank, daß er ihr den Preis der Schönheit zuerkannt hatte, die Helena zur Gemahlin, und stand auch im Trojanischen Kriege auf der Seite der Trojaner.

Bedeutung

An den ältesten Stätten des Aphrodite-Kultes, wie in Paphos, Amathus und Idalion auf Zypern (nach welchen Orten sie auch Paphia, Amathusia und Idalia genannt wird), auf Kythera, in Sparta, Elis, Athen und anderwärts wurde sie unter dem Beinamen Urania, d. h. als Himmelsgöttin (wie die phönizische Astarte) verehrt. Die philosophische Spekulation deutete dann diesen Beinamen ethisch und stellte die Aphrodite Urania als die Göttin der himmlischen, reinen und keuschen Liebe der Aphrodite Pandemos gegenüber (der ursprünglichen Bedeutung des Beinamens nach Göttin der Vereinigung eines Volks zu einem Ganzen), als der Göttin der sinnlichen Liebe, ja der Prostitution (der lat. Venus vulgivaga).

Allgemein aber wurde bei den Griechen Aphrodite als die Göttin der Liebe, des Reizes und der Anmut aufgefaßt; daher außer ihrem steten Begleiter, dem Eros, auch Peitho, die Göttin der Überredung, und die Chariten häufig mit ihr verbunden werden. Was die ursprüngliche Bedeutung der Aphrodite betrifft, so ist es wahrscheinlich, daß sie eine Mondgöttin war, da sie ebenso wie die semitische Astarte zahlreiche deutliche Beziehungen zum Mond besitzt.[2]

Rezeption in der antiken bildenden Kunst

Die griechische Kunst stellte in älterer Zeit Aphrodite meist ganz bekleidet dar. Auch die Kunst des 5. Jahrhunderts scheint die Bekleidung noch festgehalten zu haben. Spätere Nachbildungen einer Schöpfung aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts zeigen den Leib der Göttin bis auf die eine Brust bekleidet. Die attische Kunst des 4. Jahrhunderts wagte es dann, die Göttin auch in halber und in völliger, anfangs regelmäßig durch das Bad motivierter Nacktheit darzustellen. Die Kunst der besten Zeit und auch spätere Werke desselben Geistes pflegen aber auch in den Darstellungen der ganz oder teilweise entblößt dargestellten Göttin Schönheit und Anmut mit göttlicher Würde zu verbinden, wie dies in der schönsten erhaltenen Statue, der gegenwärtig im Louvre in Paris befindlichen Marmorstatue von der Insel Melos, der sogenannten Venus von Milo (bzw. Aphrodite von Melos, siehe Bild), der Fall ist. Dasselbe gilt auch von den besten Nachbildungen der berühmtesten Statue der Göttin, der knidischen Aphrodite des Praxiteles.

Verweise

Fußnoten

  1. Hans Biedermann: Knaurs Lexikon der Symbole, München 1989, Weltbild, Augsburg 2000, ISBN 3828941532
  2. Vgl. Roscher: Nektar und Ambrosia. Leipzig 1883; und derselbe: Selene und Verwandtes (Studien zur griech. Mythologie und Kulturgeschichte, Heft 4, Leipzig 1890)